Zwischen der ersten Klimakonferenz und der letzten stiegen
die Emissionen statt zu sinken. Weit größere Anstrengungen wären nötig. Diese
würden Hunderttausende Arbeitsplätze vernichten. Das riskiert keine Regierung.
Dabei gibt es einen Weg, der alle Probleme löst. Lesen Sie ... Worin liegt der
Unterschied zwischen einem Politiker und einem Unternehmer? Letzterer berechnet
sorgfältig, ob sich ein neues Projekt rentiert. Geht es schief, haftet er
selbst und hat den Schaden. Der durchschnittliche Politiker hingegen beobachtet
die Emotionen, von denen das Volk bewegt wird, und surft darauf. Ohne die
langfristigen Folgen seines Tuns genau abzuwägen, stimmt er in den trendigen
Ton ein und beschließt Maß- nahmen, deren Folgen ungeprüft sind. Im Falle einer
Bruchlandung trägt die Kosten das Volk. Das bisher kolossalste Beispiel ist das
Desaster der Kernkraft. Vor einer noch größeren Herausforderung stehen wir
heute. Die Klimaerwärmung hat zu einem enormen öffentlichen Aufsehen geführt.
Dieses wird von einem ferngesteuerten Kinderkreuzzug zusätzlich angestachelt.
Ohne Zweifel wird man in Bälde weitreichende Maßnahmen beschließen. Ob sie an
den geeigneten Stellen, zum richtigen Zeitpunkt, in der passenden Stärke
eingesetzt werden, ist für die Politik vorerst irrelevant: Wichtig ist ein
weithin hörbarer Hüftschuss. Was würde das zu Erwartende für uns alle bedeuten?
Eine überschlägige Betrachtung des Gesamtproblems anzustellen ist unschwer.
Dazu braucht es nur Recherche, einen Taschenrechner, ein paar Stunden Zeit und
einen kühlen Kopf. Das Übereinkommen von Paris 2015 markierte einen großen
Durchbruch in der internationalen Klimapolitik. Es sieht als Ziele vor, dass die zusätzliche globale Erwärmung auf maximal 2° C begrenzt wird; Die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null gesenkt werden; Maßnahmen der Entwicklungsländer unterstützt werden. Mit den geplanten
Beiträgen der Mitglieder steuert die Weltgemeinschaft auf eine Erwärmung von
über 3° C zu – ein inakzeptabler Verlauf. Die Staaten haben deshalb zugesagt,
alle fünf Jahre ihre Ziele höher zu stecken. Die EU ist in der CO2 -Frage
konkret geworden: Im November 2018 veröffentlichte die Kommission eine
Strategie, die Europa als erste Volkswirtschaft der Welt bis 2050 klimaneutral
machen soll. Als erster Schritt sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um
mindestens 40% gegen- über dem Stand von 1990 gesenkt werden. Das sind die wie
immer ehrgeizigen Ankündigungen. Die bisherigen Erfolge dagegen sehen anders
aus. Zwischen der ersten (1995) in Berlin und der letzten (2018) in Katowice
fanden 23 Weltklimakonferenzen statt. In diesem Zeitraum stiegen die
Kohlendioxidemissionen weltweit von 11.500 auf über 36.000 Millionen
Tonnen/Jahr. Sie nahmen pro Konferenz um 980 Mio. Tonnen pro Jahr zu. Und bei
uns? Die CO2 -Emissionen in Österreich betragen pro Kopf etwa 7 Tonnen/Jahr.
Sollte man das EU-Ziel für 2030 erreichen wollen, müsste dieser Wert auf etwa 4
Tonnen/Person abgesenkt werden. Umgerechnet auf die einzelnen
Wirtschaftsbereiche, bedeutet dies, dass der Energie und Stahlbereich, welcher
derzeit fast 40% der Belastung verursacht, auf etwa 1,6 Tonnen/Kopf
zurückgeführt werden muss. Dies ist möglich, wenn ein großer Teil der
elektrischen Energie durch Wind- und Sonnenstrom ersetzt wird – mit
Solarkollektoren aus China. Die Arbeitsplätze in der Stahlindustrie müssten
entweder ausgelagert oder durch völlig neue Verfahren ersetzt werden. In
Österreich trifft das rund 15.000 Beschäftigte, in der gesamten EU rund
330.000. Dasselbe gilt sinngemäß für die hoch CO2 -intensive Zement- und
Chemieindustrie. Ähnliches findet man im Verkehrsbereich, welcher derzeit 30%
zu den CO2 -Emissionen beiträgt. Dort kann man das gesteckte Ziel nur durch
eine Kombination von Verzicht, Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel und
Elektrofahrzeuge erreichen. Deren Antriebsenergie muss europaweit indes bis auf
Weiteres durch Verbrennung von Kohle und Gas dargestellt werden, deren Anteil
40% beträgt, jener der Erneuerbaren nur 30%. Etwa 25% stammen aus
Atomkraftwerken, der Rest aus anderen Quellen. Die Umstellung von
Verbrennungsmotoren auf batteriebetriebene Fahrzeuge wird in der Industrie eine
Umwälzung hervorrufen, welche mit dem Vormarsch der Robotik und künstlichen
Intelligenz zusammenfällt und keinen Stein auf dem anderen lassen wird.
Insgesamt hängen allein in Österreich rund 370.000 Arbeitsplätze direkt oder
indirekt von der Automobilwirtschaft und deren Zulieferern ab. Weitaus das
größte Volumen betrifft Teile für traditionelle Verbrennungsmotoren. Sollte
dieser Sektor ebenfalls um 40 % schrumpfen, widerfährt dies etwa 150.000
hochwertigen Arbeitsplätzen. Der Beitrag des Luftverkehrs ist mit knapp 3%
überraschend gering. Ist dies alles bis 2030 abgearbeitet soll die
Kohlendioxidemission (höchst ambitioniert geplant weltweit von 42 auf 23 Gigaton
nen pro Jahr, in der EU insg samt von 5,8 auf 3,5 Gigatonne gesunken sein.
Alles, was hierorts unter d geschilderten Mühen vollbra werden könnte, macht im
al besten Fall 10% der 2030 weltw bestehenden Emissionen aus. nicht damit zu
rechnen ist, dass große Rest der Welt jenseits EU (90%) anteilsmäßig nur a
hernd genügsam wird, wie die plant, wird unser Beitrag antei ßig viel geringer
und nicht viel mehr sein als ein Tropfen auf den sprichwörtlibetrifft Tei - t
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zum Wasserstoff KRONE BUNT 7 Ehemaliger Industrie-Lenker, Wirtschaftsphilosoph
und Buchautor Wasserstoff speichert Sonne & Wind und treibt schonend Autos
& Industrie an Ein Projekt, welches der EU in der Tat würdig wäre und die
qualvolle Schrumpfung der Industrien erträglicher machen würde, wäre ein
entschlossener Aufbruch ins Wasserstoffzeitalter. Sowohl bei Speicherung als
auch in Industrie und Verkehr würde die Umwandlung von Sonnenstrom in
Wasserstoff (Elektrolyse) eine ganze Reihe von Problemen lösen. Wasserstoff
kann beliebig gespeichert werden. In der Nordsee werden alljährlich mehrere
1000 Megawattstunden an Windenergie nutzlos „ausgekoppelt“, weil derWind bläst,
wenn man den Strom nicht braucht. Im Burgenland ist es etwa das Fünffache der
nutzbaren Energie. Wasserstoff treibt mittels Brennstoffzellen Autos an, kann
durch das Erdgas Rohrsystem jedem Industrieunternehmen zugeführt werden, Koks im
Hochofen ersetzen, Zementöfen beheizen – kurz: ohne totalen Umbruch des Industriekomplexes
eine CO2 - Reduktion in hohem Maßstab bewirken. Europa könnte wieder zum
Vorreiter werden. Es braucht dazu Entschlusskraft, Zeit und Geld. Immerzu jenen
nachzulaufen, welche bereits Innovationen durchgezogen haben, die im Endeffekt
dennoch nicht ausreichen werden, ein nachhaltiges System zu garantieren, ist
kurzsichtig. Man sollte sich darauf einrichten, die Wirtschaft bis 2050
großteils auf Wasserstoff aufzubauen und dabei weltweit Maßstäbe setzen. Bei
der Abfallwirtschaft ist es gelungen. Im Falle der Solar- und Batterietechnik
waren die Chinesen schneller. In der Haut derjenigen, die heute begeistert all
das fordern, was anfangs angeführt ist, und es konsequenterweise morgen dem
beklommenen Bürger aufhalsen müssen, möchte ich übrigens nicht stecken. Dafür einen sozial hochriskanten Umsturz in der Wirtschaft
durchzusetzen wird keine gewählte Regierung durchhalten, insbesondere nicht die
schwachen, die man rundum erwarten muss.
http://www.woltron.com/web/files/uploads/f-19695490995cfc9239dd31e.pdf
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