Die Überschuldung Amerikas und der meisten
europäischen Staaten ist nicht nur Sprengstoff für das
Weltwährungssystem, sondern auch für den Zusammenhalt Europas und sogar
für den Zusammenhalt der einzelnen Nationalstaaten.
Die grosse
öffentliche Schuldenkrise bedroht direkt unsere Währung, unsere
Ersparnisse, unseren Wohlstand, unser Wirtschaftsgefüge, unsere
Betriebe, unsere Arbeitsplätze und unsere wirtschaftliche Existenz.
Seit
drei Jahren haben sich die Schuldenprobleme in einzelnen Ländern mit
unterschiedlicher Schärfe gezeigt, und sie beschäftigen Politik,
Wirtschaft, Zentralbanken und Wissenschaft – ohne dass bisher eine
gemeinsame Strategie, ein Ausweg oder gar eine Lösung dafür gefunden
worden wäre.
• Warum sind vor allem die Demokratien in der Welt am meisten überschuldet, jedenfalls mehr als die Diktaturen?
• Woher kommen die unvorstellbaren Finanzmittel, mit denen sich die Länder der Welt verschulden konnten?
• Und warum ist der Weg jahrzehntelanger Zusatzverschuldung nicht rechtzeitig angehalten worden?
• Warum wird eine 40 Jahre lang aufgebaute Überschuldung erst in den letzten Jahren zum Weltproblem und nicht schon früher?
• Warum lösen einzelne Länder ihr Verschuldungsproblem nicht in klassischer Weise durch Staatskonkurs und soliden Neuanfang?
•
Und warum steht nicht die absolut grösste Staatsverschuldung der USA,
sondern stehen kleinere Einzelverschuldungen europäischer Länder im
Fokus der Finanzmärkte und der Rating-Agenturen?
Für alle diese
Fragen muss es eine gemeinsame Erklärung geben, denn im grossen Spiel
der Weltfinanzindustrie passiert nichts zufällig, nichts ohne Zweck.
Allein die Internationalität der Finanzkrise und der ihr
zugrundeliegenden Überschuldungen deutet bereits darauf hin, dass ein
gemeinsamer Zusammenhang bestehen muss, dass Ursache und Auswirkungen
der Finanzkrise gesteuert sein könnten, dass möglicherweise mächtige
Finanzkräfte die Strippen dieser Krise ziehen.
Warum haben sich nahezu alle Demokratien überschuldet?
Während noch die Feudalstaaten des 19. Jahrhunderts
vor allem Sicherheit, Ordnung und Gerechtigkeit verwirklichen sollten,
zeichnen sich die Demokratien des 20. Jahrhunderts durch die Ziele von
Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz aus. Die Menschen sollen deshalb
mit Hilfe des allgemeinen Wahlrechts selbst über die jeweils
Herrschenden bestimmen, sie wählen, aber auch wieder abwählen können.
Die politische Elite sollte also jeweils um die Wählermehrheiten
kämpfen.
Die Zeiten eines politischen Wettkampfs mit politischen
Ideen sind aber längst vorbei. Sie sind abgelöst durch einen Wettkampf
der politischen Parteien mit gegenseitig höheren Angeboten an die
Wähler, ihnen mehr Staatsleistungen und Wohltaten zu versprechen. Wer
die höchsten Wahlgeschenke verspricht, hat die grössten Chancen, gewählt
zu werden. Insofern steigert der politische Wettbewerb den
demokratischen Staat nicht mehr im Sinne gemeinsamer Ideen, sondern
durch wachsende öffentliche Leistungen an wachsende
Bevölkerungs-(Wähler)Kreise.
In diesem Sinne hat der im
20. Jahrhundert in allen Demokratien mehr oder weniger dominierende
Sozialismus aus der Rechts- und Chancengleichheit vor dem Gesetz eine
Forderung nach «sozialer Gleichheit» entwickelt. Angeblich seien alle
Menschen nicht nur gleichberechtigt, sondern auch wesensgleich, deshalb
zu gleichen Ansprüchen auf gleiche Lebensbedingungen und gleiche
Wohlfahrt berechtigt. Zweck des Sozialstaats sei es deshalb, der
«sozialen Gerechtigkeit» zu dienen, wobei noch streitig blieb,
• ob es sozial gerecht ist, wenn jeder den Ertrag seiner eigenen Mehrleistung vor allem selbst geniessen darf (Liberalismus)
•
oder ob den «Besserverdienenden» immer mehr Einkommen entzogen werden
darf, um es zumindest bei Bedarf an andere zu verteilen (bürgerliche
Parteien)
• oder ob prinzipiell allen gleiches Einkommen und
gleiche Lebensbedingungen durch Umverteilung geboten werden müsste
(Sozialismus).
Die Demokratien des 20. Jahrhunderts sind zu Umverteilungsstaaten degeneriert
Umverteilung ist deshalb für den Sozialstaat
des 20. Jahrhunderts nicht nur für die politischen Parteien
Hauptwahlkampfinhalt geworden, sondern auch dominierender Staatszweck
und Hauptstaatstätigkeit. Da man nämlich bei Umverteilung, um dem einen
etwas zu geben, dem anderen etwas nehmen muss und letzterer dies
üblicherweise nicht freiwillig tut, musste die staatliche Macht dazu
herhalten, die Umverteilung nach den jeweiligen politischen Wünschen mit
Zwangs- und Hoheitsgewalt durchzusetzen. Die Demokratien des
20. Jahrhunderts sind also nicht nur zu Sozialstaaten, sondern auch zu
Umverteilungsstaaten mit dem neuen Staatszweck der sozialen Umverteilung
von Einkommen und Vermögen geworden.
Bei den Einkommen wurde ein
ausgetüfteltes System der Mehrbesteuerung von Mehreinkommen
(Steuerprogression) entwickelt, um die Besserverdienenden immer mehr zur
Ader zu lassen und Gelder für die Sozialpolitik bzw.
Umverteilungspolitik zu gewinnen. In den meisten Sozialstaaten sind
deshalb die Einkommen der Besserverdienenden und die Gewinne der
Unternehmen zu zwei Dritteln zwangsentzogen, um sie an die politische
Klientel umzuverteilen.
Die demokratischen Parteien üben nämlich –
entgegen ihren Behauptungen – politische Macht nicht zugunsten der
Bürger aus, sondern zum eigenen Vorteil und zu dem ihrer Anhänger. Der
politische Vorteil jeder Umverteilung bedeutet für eine Partei in diesem
Sinne vor allem, dass sie als Inhaberin von Regierungsgewalt mit
öffentlichem Zwang öffentliche Steuern und Sozialabgaben an sich ziehen
und dadurch öffentliche Sozialleistungen verteilen kann.
So kann
jede Regierungspartei einmal ihre Anhänger für geleistete Dienste, für
Stimmabgabe oder allgemein für die politische Rückendeckung honorieren,
sie kann aber auch durch Besteuerung ihrer politischen Gegner dieselben
schwächen und ihre politische Macht dadurch stabilisieren.
Dass auch
die jeweilige Opposition solche staatliche Umverteilung nicht bekämpft,
hängt damit zusammen, dass auch sie sich die Möglichkeit offenhalten
will, im Falle eines Machtwechsels gleichfalls Wahlgeschenke an sich
selbst und ihre Anhänger zu verteilen, um sich die Vorteile der Macht zu
sichern. Bei einem Machtwechsel werden dann die vorher Bereicherten
wieder entreichert und die vorher Entreicherten wieder bereichert. Nur
die Richtung der Umverteilung ändert sich durch demokratischen
Regierungswechsel – wenn überhaupt –, das Umverteilungssystem als
solches bleibt unbestritten. An ihm sind alle politischen Eliten
interessiert, die hoffen, irgendwann durch Wahlstimmen an die Macht zu
kommen oder an der Macht teilzuhaben.
Insofern ist der demokratische
Staat des 20. Jahrhunderts abgesunken zum Bestechungshelfer
(Wahlgeschenke) der jeweiligen politischen Eliten im Kampf um ihre
Wählerstimmen und Macht.
Jede Umverteilung ist allerdings für die
Wohltatengeber eine Einbahnstrasse ohne Rückkehr. Einmal gegebene
Sozialleistungen können nämlich politisch kaum wieder zurückgenommen
werden, ohne einen solchen Undank der Wähler zu erregen, dass damit die
Macht verlorengeht. Also wird immer nur aufgestockt, vor allem vor
Wahlen.
Eine zusätzliche Steigerungswirkung geht auch davon aus,
dass bestimmte Sozialleistungen nicht nur der eigenen politischen
Klientel, sondern der ganzen Bevölkerung gegeben werden müssen. So
werden einzelne Umverteilungsmassnahmen durch Initialzündung weiterer
zwangsläufig breiterer Sozialleistungen zum Ausgangspunkt eines
Schneeballeffektes, der sich mit der Zeit über immer grössere
Bevölkerungskreise (Wählerkreise) erstreckt. Dabei werden allerdings
diese Sozialgeschenke so allgemein, dass die meisten Menschen sie gar
nicht mehr mit Bewusstsein honorieren. Mehr als drei Viertel der
deutschen Bevölkerung bekommen irgendwelche Transferleistungen. Eine
knappe Mehrheit lebt ausschliesslich davon.
Nicht nur die Einkommen
werden durch staatliche Umverteilungsmassnahmen umverteilt, sondern auch
das Vermögen. Das Schlagwort von der «ungerechten Vermögensverteilung»
wurde durch den Sozialismus zur «sozialen Ungerechtigkeit» erklärt und
eine neue, an den Bedürfnissen, statt an der eigenen Leistung
ausgerichtete Verteilung von Einkommen und Vermögen gefordert. Die
Vermögensbesteuerung zum Zwecke der Verteilung des Vermögens der
Fleissigen an die «Geringverdiener» ist deshalb heute noch eine
Kernforderung aller sozialistischen Parteien.
Das grosse Geld ist frei – Hauptleidtragender ist der Mittelstand
Hauptleidtragender dieser Umverteilung von Einkommen
und Vermögen ist der fleissige Mittelstand. Nach amtlicher deutscher
Statistik gelten von 82 Millionen Einwohnern nur 34,3 Millionen (42%)
als «von Erwerbstätigkeit lebend». Eine Minderheit von 42%
Erwerbstätigen muss also bereits nach amtlicher Statistik eine Mehrheit
von 58% mit ernähren, darunter allerdings auch ihre eigenen Angehörigen.
Unter den Erwerbstätigen gibt es aber zwei ganz unterschiedliche Gruppen:
1. Diejenigen, die vom Markteinkommen leben, wie z.B. die Unternehmer und die Arbeitnehmer in der privaten Wirtschaft.
2.
Andererseits diejenigen, die zwar erwerbstätig sind, aber von den
Steuern und Sozialabgaben der ersteren als öffentlicher Diener,
Sozialfunktionär oder Transfereinkommensbezieher leben.
In diesem
Sinne leben 66,1% der Bevölkerung mit Hilfe der staatlichen Umverteilung
von Transfereinkommen aus den Steuern und Sozialabgaben der 33,9%
Marktleister. Dies hat die FDP schmerzhaft erfahren, als sie allgemein
für Steuersenkungen kämpfte und nicht erkannt hatte, dass inzwischen
zwei Drittel der Bevölkerung – nämlich die Transfereinkommensbezieher –
längst an höheren Steuern für die Marktleister interessiert sind, weil
sie nur dadurch auch selbst höhere Transfereinkommen (öffentliche
Gehälter, Renten, Sozialleistungen) erwarten können.
Die Umverteilung
im Sinne einer «Herstellung sozialer Gerechtigkeit» durch den
Sozialstaat wird nicht nur von den politischen Parteien aus
Wahlbestechungsgründen betrieben und nicht nur von einer
Bevölkerungsmehrheit der durch Umverteilungsleistungen Beschenkten
begrüsst, sondern wird auch im Interesse einer ständig wachsenden Armee
von Sozialfunktionären betrieben, für welche die Umverteilung eine
«Herrschaft durch Betreuung» geschaffen hat. Schon Ludwig Erhard hat uns
immer vor solcher «Herrschaft durch Betreuung» gewarnt und den
Sozialfeudalismus – nämlich das Schmarotzerleben derer, die öffentliche
Gelder verteilen auf Kosten derer, die diese erarbeiten müssen –
gebrandmarkt.
Sozialfeudalismus mit Herrschaftsmacht über andere
Wo immer man hinschaut, sieht man solchen
Sozialfeudalismus in Deutschland, nicht nur in öffentlichen Verwaltungen
und im Sozialsystem:
• Die öffentlichen Rundfunkanstalten
verschleudern mehr Spitzenhonorare als die sie tragenden Länder
überhaupt Staatssekretäre haben.
• In den öffentlichen Kammern,
Wasserverbänden, Wohnungsbaugesellschaften, Bauhöfen u.a. haben die
Funktionäre ihre Gehälter dem Management privater Wirtschaft
angeglichen, sich dennoch aber öffentliches Dienstrecht mit öffentlicher
Sicherheit und öffentlichen Pensionen vorbehalten.
• Abend für
Abend spielt eine Kulturschickeria in hoch subventionierten Theatern
Stücke, an denen nur der Regisseur Freude hat, die Zuschauer aber
flüchten.
• Ein weites Feld der Sozialfeudalisten ist der
Umweltschutz. Wer immer etwas in der Umwelt zu schützen findet, kann
sich damit eine öffentliche Feudalstellung mit Herrschaftsmacht über
andere sichern.
• Jede angeblich schützenswerte Gruppe hat bereits
ihre öffentlichen Beauftragten: Tausende von Freistellungs-, Frauen-,
Schwulen-, Lesben-, Umwelt-, Immigranten- und Behindertenbeauftragten
usw. haben hochbezahlte öffentliche Feudalpositionen ohne eigentliche
Aufgabe.
Wie in jedem Feudalismus haben sich die Feudalfunktionäre
ihren öffentlichen Status durch das Fetischwort «sozial» unangreifbar
gemacht. Wer nicht «sozial» ist, wird gesellschaftlich diskriminiert. So
wachsen nicht nur die Sozialleistungen ungehemmt, sondern auch die Zahl
und das Einkommen der damit befassten Sozialfunktionäre. Sie sind die
Priester, der Adel, die Ausbeuter und die Hauptnutzniesser unseres
ausufernden Umverteilungsstaates.
Kosten der Umverteilung
Der Pferdefuss des wachsenden Sozialfeudalismus und
der immer hemmungsloseren Umverteilung liegt in ihren Kosten. Alles, was
der Staat an Wohltaten austeilen will, muss ja von irgendwoher bezahlt
werden.
Traditionell werden in Deutschland sämtliche Sozialwohltaten
aus Steuern und Sozialabgaben des Faktors Arbeit finanziert. Je stärker
also die Umverteilung und je stärker die Kosten der Armee von
Sozialfunktionären anstiegen, desto stärker mussten die Lohnzusatzkosten
ansteigen. Darin liegt der Grund, dass wir in Deutschland die höchsten
Lohnnebenkosten der Welt haben und es immer schwieriger wird, mit
Ländern in Konkurrenz zu treten, wie beispielsweise China, die ohne
Sozialkosten und deshalb ohne Lohnnebenkosten mit gleicher Leistung
wesentlich billiger, also wettbewerbsfähiger sind.
Der
durchschnittliche Bruttolohn in Deutschland liegt bei etwa 3500 Euro.
Davon erhält ein Lediger 55,9% netto. Durch die Zusatzkosten des
Arbeitgebers wie Lohnfortzahlung, Urlaubsgeld, Sozialkostenanteil usw.
belaufen sich die Gesamtkosten dieses Arbeitnehmers auf etwa 6000 Euro
brutto. Der Nettoertrag des Mitarbeiters liegt also bei einem Drittel
seiner Gesamtbruttokosten oder anders ausgedrückt: zwei Drittel dessen,
was der Mitarbeiter an Kosten erarbeiten muss, werden durch viele
staatliche Fangarme aufgesogen und umverteilt (vgl. Hamer, E.,
«Mittelstand unter lauter Räubern», 2011, S. 66 ff.).
Nicht nur
horizontal wird Umverteilung betrieben, wird der Leistungsträger
geschröpft, um Leistungsnehmer zu begünstigen – auch vertikal verteilt
der Staat auf allen Ebenen:
• Traditionell gibt es in Deutschland
sozialistische Bundesländer, die sich seit Jahrzehnten die höchsten
Verwaltungen und Umverteilungen leisten und dafür bei den soliden
Bundesländern auf Länderausgleich pochen.
• Auch auf nationaler
Ebene wird neuerdings aus «europäischer Solidarität» der grösste
Finanztransfer von gesunden Ländern – insbesondere aus Deutschland – zu
den bankrotten und korrupten EU-Mitgliedsländern vorbereitet: ESM –
«europäische Schuldenmaschine».
• Sogar die internationalen
Organisationen haben Deutschland als Hauptzahler eingestuft, z.B. Uno
(530 Mio. Euro), Weltbank (370 Mio. Euro), ESA (557 Mio. Euro) u.a.
(vgl. Hamer, E., «Mittelstand unter lauter Räubern», S. 91).
Eigentlich
gab es eine natürliche Grenze, bis zu welcher Politiker und
Sozialfunktionäre ständig neue Wohltaten verteilen und neue Aufgaben auf
öffentliche Kosten erfüllen konnten: Die Höhe der Einnahmen eines
Staates. Seitdem aber Papiergeld beliebig gedruckt werden kann und
Banken sowie Kapitalsammelstellen behaupten, an Staaten sichere Kredite
verteilen zu können, war die Grenze der öffentlichen Einnahmen nicht
mehr auch die Grenze der öffentlichen Ausgaben, sondern konnte mit
Krediten ein Zusatzventil von Ausgaben geöffnet werden, welches den
Politikern einen bequemen Ausweg für ständig neue Umverteilungs- bzw.
Sozialgeschenke eröffnete: Die öffentliche Verschuldung.
Solange man
zusätzliche Schulden auf allen Ebenen der Umverteilung aufnehmen kann,
ist man in der Begeisterung der Umverteilung nicht gebremst, kann man
immer mehr verteilen, als erwirtschaftet wird und als die Bürger vorerst
zahlen können. Man kann also in der Gegenwart ständig über die
Verhältnisse leben in der Hoffnung, dass die Zukunft dies irgendwann
regelt.
Dies hat auf allen öffentlichen Ebenen zur grössten
Verschuldung der Geschichte geführt. Zwar haben immer wieder einzelne
Regierungen behauptet zu sparen. Sie drosselten aber nur die Höhe der
Nettoneuverschuldung, nicht aber überhaupt die Zusatzverschuldung. So
wuchs die Gesamtverschuldung kontinuierlich an. Mal mehr, mal weniger,
aber ständig. Die grosse öffentliche Verschuldung ist also das Ergebnis
der grossen öffentlichen Umverteilung, der Sucht, immer mehr zu
verteilen. Auch das noch, was man erst in der Zukunft zu erwirtschaften
hofft.
Durch Überschuldung in die Schuldknechtschaft
Jede Überschuldung setzt immer eine andere Seite des
Kreditgebers voraus. Im privaten Sektor würde ein Kreditgeber nicht
mehr Kredite geben, als der Schuldner an Zins und Amortisation bedienen
kann, solange also der Schuldner kreditfähig ist.
Bei
Nationalstaaten, wie z. B. den USA, Griechenland, Portugal, Spanien
u.a., wurden aber offenbar nicht Kredite nach Kreditfähigkeit verteilt,
sondern weit darüber hinaus. Griechenland z. B. hätte seine
380 Milliarden Schulden in den nächsten 50 Jahren weder zurückzahlen
noch bedienen können. Auch viele andere europäische Länder in der Welt
sind bereits erheblich über ihre Kreditwürdigkeit hinaus verschuldet
(vgl. Ratings). Wenn also die internationale Hochfinanz den Ländern in
der Welt übermässige, nicht mehr tragbare Kredite gab, muss dies Gründe
haben.
Die hemmungslose öffentliche Verschuldung setzte 1971 ein,
nachdem die Federal Reserve Bank (FED) durch den amerikanischen
Präsidenten von der Golddeckung befreit wurde, also Dollars nicht mehr
nur auf Grund ihrer Goldreserven ausgeben, sondern frei und hemmungslos
drucken konnte. Seitdem hat sich die Geldmenge der Welt in dreissig
Jahren vervierzigfacht, in den letzten fünf Jahren wiederum
verdreifacht, ist also die Geldmengenvermehrung der Dollarherrscher
immer hemmungsloser geworden. So konnten die Eigentümer der privaten FED
– die Goldman-Sachs-Bande – hemmungslos immer mehr Kredite verteilen
und haben sich durch die Verteilung hemmungsloser Kredite an mehr als
200 Länder der Erde eine Welt-Dollar-Herrschaft errichtet, die sie durch
amerikanische Stützpunkte oder Besatzungstruppen sicherten. Inzwischen
sind mehr als 200 Länder der Erde der US-Hochfinanz – den Herren des
Dollar-Imperiums – zins- und tributpflichtig geworden. Das, was frühere
Generationen durch militärische Eroberungen erreichen mussten – nämlich
die Länder untertan und tributpflichtig zu machen –, hat die
Goldman-Sachs-Bande durch freie Geldschöpfung, Kreditvergabe und daraus
resultierende Schuldknechtschaft erreicht. Ihr sind heute mehr als
200 Länder tribut- und rückzahlungspflichtig. Sie hat auf Krediten das
grösste Finanzimperium aufgebaut, welches je in der Geschichte
entstanden ist.
Die Umverteilung neuer Gaben an die Bürger durch
Schulden war also von seiten der Kreditgeber ein gezieltes
Herrschaftsmittel, um Staaten und ihre Bürger in Schuldknechtschaft zu
treiben, tributpflichtig zu machen und als Vasallen beherrschen zu
können.
John Perkins war einer der amerikanischen Spitzenagenten der
US-Hochfinanz, welcher Länder in die Schuldknechtschaft treiben sollte.
Er und seine Kollegen hatten die Bedingungen zu schaffen, mit denen die
Länder der US-Hochfinanz unterworfen werden sollten. «Und diese
Korporatokratie (Hochfinanz) beherrscht unsere grössten Konzerne, unsere
Regierung und unsere Banken.
Wie unsere Pendants in der Mafia
bieten wir einen Dienst oder eine Gefälligkeit an, das kann z. B. ein
Kredit zur Entwicklung der Infrastruktur sein, Stromkraftwerke,
Schnellstrassen, Häfen, Flughäfen oder Gewerbeparks. An die Kredite ist
die Bedingung geknüpft, dass die Ingenieurfirmen und Bauunternehmer aus
unserem Land (USA) all diese Projekte bauen. Im Prinzip verlässt ein
Grossteil des Geldes nie die USA. Es wird einfach von Banken in
Washington an die Ingenieurbüros in New York, Houston oder San Francisco
überwiesen. Obwohl das Geld fast umgehend an Unternehmen zurückfliesst,
die zur Korporatokratie (Hochfinanz) gehören, muss das Empfängerland
alles zurückzahlen. Die Schuldsumme plus Zinsen. Wenn wir richtig
erfolgreich sind, dann sind die Kredite so hoch, dass der Schuldner nach
einigen Jahren seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen
kann, dann verlangen wir, wie die Mafia, unseren Anteil. Dazu gehört vor
allem die Kontrolle über Stimmen in der Uno, die Errichtung von
Militärstützpunkten oder der Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Öl oder
die Kontrolle über den Panamakanal. Natürlich erlassen wir dem Schuldner
dafür nicht die Schulden – und haben uns so wieder ein Land dauerhaft
unterworfen.» (John Perkins, «Bekenntnisse eines Economic Hitman»,
S. 22/23)
Beispiel Griechenland
Auch in der Schuldenkrise kann man das gleiche
Muster wiedererkennen, z. B. war Griechenland nur durch Betrug von
Goldman Sachs überhaupt in die EU gekommen, wurde von dort mit bis zu
380 Milliarden Euro Krediten gefüttert. Bei den angeblichen
Rettungsbemühungen war aber keine «private Beteiligung» von Kreditgebern
zu finden, sondern wurde nur darüber geredet, wie andere noch nicht
überschuldete Länder für das überschuldete Griechenland haften sollten.
Angeblich aus «europäischer Solidarität», um der dortigen Bevölkerung zu
helfen. Dadurch aber ist in Griechenland nichts besser, sondern alles
immer schlechter geworden. Hier ist auch keine Hilfe geblieben, sondern
die Gelder gingen gleich weiter aus den Schuldknechtschaftsländern an
die Gläubigerbanken der Hochfinanz. Praktisch war also die gesamte
Rettungsaktion keine Rettungsaktion zugunsten der Schuldnerländer,
sondern zugunsten der US-Finanzhyänen, welche die Welt in
Schuldknechtschaft getrieben und die Macht haben, andere noch nicht
überschuldete Regierungen zum Verfassungsbruch und in die Mithaftung und
Mitverschuldung zugunsten der US-Finanz zu treiben. Die Schulden
durften also nicht verschwinden, sie müssen bestehen bleiben, um die
Schuldknechtschaft durch Dollarherrschaft zu erhalten. Dabei werden auch
die angeblichen Rettungsschirme immer höher gestuft; und deshalb hat
auch die EZB entgegen ihrer Satzung rechtswidrig immer mehr Schuldtitel
überschuldeter Länder aufkaufen müssen (über 700 Milliarden Euro),
deshalb werden die Eurozinsen künstlich niedrig gehalten, damit die
wachsenden Schulden in ständig wachsender Geldmenge (neu gedrucktem
Geld) erhalten bleiben. Mit Hilfe der Rettungsschirme begibt sich
Deutschland freiwillig in Gesamthaft aller zahlungsunfähigen
europäischen Schuldkechtschaftsländer gegenüber der US-Hochfinanz.
Einzelschulden dieser Länder werden Gesamtschulden, für die dann
Deutschland insgesamt haften soll. Dies bedeutet: Die
Bundestagsbeschlüsse zur Fiskalunion und zum ESM («Europäische
Schuldenmaschine») wären ein zweites Ermächtigungsgesetz, mit dem
Deutschland seine Finanzsouveränität einer europäischen Diktatur
überantwortet. Wie das erste Ermächtigungsgesetz 1933 eine nationale
Diktatur geschaffen hat, schafft das zweite eine europäische
Finanzdiktatur. Und im Hintergrund zieht die Hochfinanz die Fäden zu
einer immer grösseren und vollständigeren Schuldknechtschaft über ganz
Europa.
Jede Lösung der Finanzkrise muss die Zinsknechtschaft erhalten
Die Schuldenkrise in Europa hat sich seit
Jahrzehnten aufgebaut. Sie wird jetzt immer dann von den amerikanischen
Rating-Agenturen hochgezogen, wenn der Dollar absackt, wenn die
Überschuldung der USA im Weltbewusstsein zum Vertrauensverlust des
Dollars führt. Dann fliessen nämlich den USA nicht mehr die notwendigen
jährlich 400 Milliarden Dollar aus dem Ausland zu, welche die USA
brauchen, um zahlungsfähig zu bleiben (überschuldet sind sie längst).
Wenn also der Dollar an Vertrauen verliert, muss der Euro noch stärker
an Vertrauen verlieren, damit die Spekulanten nicht vom Dollar in den
Euro flüchten. Die US-Hochfinanz braucht also die Euro-Krise, um das
Dollar-Imperium zu halten.
Zugleich braucht aber das
Weltfinanzimperium auch die Aufrechterhaltung der Schuldknechtschaft,
also der nationalen Schulden, damit sich kein Land aus der Tributpflicht
stiehlt. Deshalb darf kein Land Staatsbankrott erklären, um sich
dadurch etwa von den Schulden der US-Hochfinanz zu befreien.
Also
kommen nur Zwischenlösungen in Frage, welche die bestehende
Schuldknechtschaft und Dollarherrschaft der US-Hochfinanz nicht
gefährden:
1. Angeblich sollen die Schuldnerländer eine
langfristige Sanierung durch Sparen erreichen. Deshalb wird z. B.
Griechenland zum Sparen gezwungen. In einer Demokratie kann aber keine
Regierung ernsthaft sparen, ohne aus dem Amt zu fliegen. Die
Bevölkerung duldet nur begrenzte Einschränkungen. Durch Sparen wird also
die derzeitige Überschuldung nicht lösbar. Bald werden also die
Sparbemühungen aufgegeben werden müssen.
2. Auf Weisung aus den
USA soll die EU die Schuldenkrise europäisch lösen. Dahinter steht das
Streben, die verschuldeten Länder durch Beiträge und Bürgschaften der
noch nicht überschuldeten Länder vorerst zahlungsfähig zu erhalten.
Dahinter steht aber auch das Ziel des Weltfinanzimperiums, mit Hilfe
von Bürgschaften aus Einzelschulden der überschuldeten Länder
Gesamtschulden aller europäischen Länder zu machen und damit die noch
nicht überschuldeten Länder mit in die Schuldknechtschaft zu treiben.
Dazu werden angebliche Rettungsschirme und der ESM initiiert, um die
Schulden zu
sozialisieren, insbesondere Deutschland mit in die
Überschuldung zu treiben und alle Länder für die Kredite der
US-Hochfinanz haften zu lassen.
Damit wird aber nur Zeitgewinn erreicht, das Problem nicht gelöst, sondern nur vergrössert und verschärft.
•
In den USA selbst wird die Lösung der Überschuldung durch Geldschwemme
angestrebt. Das Geld soll um so mehr vermehrt werden, je höher die
Schulden wachsen, «um die Schulden in Geldmenge zu ertränken». Dies wird
über die EZB auch in Europa durchzuführen versucht. Der ESM
(«Europäische Schuldenmaschine») ist nichts anderes als eine solche
Geldvermehrungsmaschine.
Und nun: Die Notenpresse auf Hochtouren?
Die Geldvermehrung in Europa ist auch deshalb
notwendig, damit die Wechselkurse des Dollars bei dessen hemmungsloser
Vermehrung nicht zu sehr absacken.
Geldmengenvermehrung bedeutet aber
immer auch Inflation. Eine fortschreitende und später galoppierende
Inflation ist also programmiert. Jede galoppierende Inflation führt
irgendwann aber auch zur Währungsreform, zur Auflösung des Geldwertes.
Faszinierend
für die Hochfinanz ist bei diesem Weg, dass ihre relative
Schuldknechtschaft – die Macht über die Länder – sowohl bei
galoppierender Inflation als auch bei einer Währungsreform erhalten
bleibt. Der Weg über Geldmengenvermehrung, Inflation und Währungsreform
vernichtet nur das Finanzvermögen der Bürger, erhält aber die
Schuldherrschaft des Finanzimperiums.
Wie würde uns dieser Weg treffen?
1. Verlierer in jeder Inflation und Währungsreform sind alle Geldwertinhaber, alle Inhaber von monetären Werten.
2. Auch alle Transferleistungsempfänger und Empfänger laufender Unterhaltszahlungen werden durch Geldentwertung geschädigt.
3.
Viele bisher wohlhabende Menschen werden dadurch arm werden, vor allem
in ihrem Finanzvermögen, während die Sachwertbesitzer nur dann
verlieren, wenn der Staat ihnen Ersatzsteuern auferlegt
(Lastenausgleich).
4. Erst eine Währungsreform wird die
Scheinblüte und die öffentliche Üppigkeit sowie das Leben von
öffentlichen Gaben beenden und viele Völker wieder verarmen lassen.
5.
Die Völker werden sich danach zwangsläufig entweder wieder von der
Transferleistungsgesellschaft zur Leistungsgesellschaft zurückentwickeln
müssen, oder sie werden international aus dem Wettbewerb ausscheiden
und verarmen.
Nächster Irrweg: Krieg?
Es könnte allerdings in Kürze auch noch ein ganz
anderer Ausweg beschritten werden, der oft schon Diktatoren als letzter
Ausweg erschien, wenn sie praktisch mit dem Rücken zur Wand standen: Es
ist kein Geheimnis, dass Israel Krieg noch in diesem Jahr will. Der
amerikanische Kriegsminister Panetta rechnet mit einem Überfall Israels
auf Iran «zwischen April und Juni dieses Jahres». Allerdings hängt dies
nach seiner Ansicht davon ab, wie lange der Mossad und die Insurgenten
in Syrien brauchen, bis dieses Land entweder «befriedet» oder zumindest
so destabilisiert ist, dass von Syrien auf die Nordgrenze Israels keine
Gefahr mehr droht. Erst dann könne Israel gegen Iran loschlagen.
Würde
diese Kriegsalternative noch in diesem Jahr Wirklichkeit, wäre damit
der dritte Weltkrieg angezettelt. Die USA sind vertraglich zur Hilfe
Israels verpflichtet, und die Nato ist schon lange kein
Verteidigungsbündnis mehr, sondern eine Hilfstruppe der US-Macht, wäre
also finanziell, mit Soldaten und Technik mit dabei. Ein solcher Krieg
würde die derzeitige Weltfinanzkrise überspielen. Immer haben im Krieg
Finanzdinge keine Rolle gespielt, weil die Angreifer auf Sieg und auf
die Beute hofften. Die USA haben sich zudem zweimal aus grössten
Wirtschaftskrisen durch Kriege und Kriegsbeute zur führenden
Wirtschaftsmacht der Welt entwickelt. Warum sollten sie es nicht ein
drittes Mal versuchen?
Allerdings würde ein Krieg die
Golf-Ölversorgung gefährden und wohl den Ölpreis in der Welt sofort
verdoppeln oder sogar verdreifachen mit allen daraus folgenden
Preis-/Kosten- und Wohlstandsfolgen.
Ob bei einem Überfall auf Iran
die mit diesem verbündeten Russen, Chinesen und Pakistaner untätig
bleiben würden, erscheint ebenso fraglich, zumal sie auf das Öl Irans
angewiesen sind.
Diese kriegerische Lösung der Finanzkrise wäre von
allen Alternativen die schädlichste (dritter Weltkrieg). Dagegen wäre
eine friedliche Inflation und Währungsreform noch das «geringere Übel».
•
hep. Ursprünglich war die Ratifikation des schon
beschlossenen EU-Fiskalvertrages im österreichischen Parlament auf Mitte
Mai anberaumt. Verschiedene engagierte Initiativen, kritische
Stellungnahmen von Einzelpersonen sowie die Gründung des
Personenkomitees «Für eine Volksabstimmung über den EU-Fiskalpakt» haben
dazu beigetragen, dass diese still und heimlich an den Bürgern vorbei
geplante Vertragsabsegnung wieder von der Tagesordnung des Nationalrats
genommen wurde.
An einer Pressekonferenz im Vorfeld der
Demonstration fasste Boris Lechtaler das Anliegen des Personenkomitees
prägnant zusammen: «Es geht um eine fundamentale demokratische Frage:
Das Parlament hat das Recht und die Pflicht, über die Einnahmen und
Ausgaben des Staates zu entscheiden. Es kann dieses Recht nicht einfach
an demokratisch nicht legitimierte Institutionen wie die EU-Kommission
oder den EUGH übertragen. Dazu hat das Parlament kein Recht. Deshalb
fordert das Personenkomitee eine Volksabstimmung über den Fiskalpakt.»
«Der
Pakt stammt in seiner Grundkonzeption von der neoliberalen Chicagoer
Schule und folgt einem Modell, das die USA unter Reagan bereits
ausprobiert und wieder verworfen haben, weil es unpraktikabel war. Es
sagt im wesentlichen nichts anderes, als dass die Handlungsfreiheit der
Politik eingeschränkt werden muss, um die Freiheit des Geldes zu
ermöglichen», erklärte der bekannte österreichische Wirtschaftsforscher
Stephan Schulmeister, Unterstützer der Initiative, in einem Interview in
der Wochenzeitung «Die Furche» am 10. Mai.
Längerfristig würde damit, so Schulmeister, der Fiskalpakt «Wirtschaft und Sozialstaat strangulieren.»
Gerhard
Kohlmeier, AHS – Lehrer und Gründungsmitglied einer überfraktionellen
Steuerinitiative im Österreichischen Gewerkschaftsbund ÖGB formulierte
bereits im April in einem offenen Brief an die Abgeordneten im
Nationalrat:
«Zahlreiche Kritiker des Fiskalpakts sind der Meinung,
dass er Bestimmungen enthalte, welche, abgesehen von dieser
Verfassungsfrage, so wesentlich für die Zukunft der Bürger unseres
Landes sind, dass eine Ratifizierung dieses Vertrages auf keinen Fall
mit einfacher Mehrheit im Parlament erfolgen, sondern der
österreichischen Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden sollte.
In
diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das 2008 von Bundeskanzler
Faymann abgegebene Versprechen verweisen, über Änderungen im
EU-Vertragswerk in Zukunft Referenden abhalten zu wollen. […]
Ich
möchte von Ihnen wissen, ob Sie im Parlament – und in diesem agieren Sie
auch als mein Vertreter – für eine Volksabstimmung über den Fiskalpakt
eintreten werden, und falls nicht, mit welcher Begründung Sie das nicht
vorhaben zu tun. […] Gewerkschaften und Arbeiterkammern in allen
europäischen Ländern, auch in Österreich, warnen vor einem weiteren
Schritt zur Entdemokratisierung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund lehnt
den Fiskalpakt aus demokratischen und ökonomischen Erwägungen strikt ab,
der ÖGB ebenso.» (Aus dem offenen Brief von Mag. G. Kohlmeier an alle
Nationalratsabgeordneten, Minister und den Herrn Bundespräsidenten vom
10.4. April,
www.steuerini.at)
«mehr
demokratie»-Vorstandssprecher Erwin Mayer betonte, dass eine
Volksabstimmung kein Gnadenakt des Parlaments sein dürfe, sondern ein
Recht der Bevölkerung sein muss. Die Forderung nach einer
Volksabstimmung über den Fiskalpakt sei demnach «eine Nagelprobe für die
Glaubwürdigkeit» der Einstellung zum Ausbau von direkter Demokratie.
(Quelle:
Zeit-Fragen)