2017-07-31
Die Versammlung der Vertreter der Mitgliedstaaten der EU - genannt EU - "Parlament"
Die EU ist aufgrund ihrer enormen Befugnisse und ihrer Fülle an Macht - gestärkt durch den Europäischen Gerichtshof - bereits de facto ein Bundesstaat, aber ohne ausreichende Legitimation. Rund 150.000 EU-Gesetze, getragen von Zig-tausenden Entscheidungen des EuGH bestimmen unser Leben. Das EU-Parlament (EP) vertritt kein (verfasstes) Volk und ist nicht gleichheitlich gewählt. Die Bürger der größeren Staaten sind dadurch benachteiligt. Das EP hat kein Initiativrecht, es kann nicht aus eigener Kraft Gesetze hervorbringen, es hat kein Beschlussrecht positiver Art, es kann also nicht Gesetze beschließen. Es kann gegenwärtig allenfalls in bestimmten engen, wenigen Fällen Gesetze verhindern, ein Veto einlegen mit absoluter Mehrheit seiner Mitglieder. Und kann in anderen Fällen bewirken durch sein Veto, dass der „Rat“ einstimmig entscheiden muss. Das EU-Parlament hat eine gewisse Position im Haushalts-Bereich. Bei den Ausgaben, die nicht gesetzlich geregelt sind, hat das Parlament ein Zustimmungsrecht. Aber fast alles ist gesetzlich festgelegt wie z.B. die ganzen Agrarausgaben, die ja ca. die Hälfte des Butgets ausmachen. Also, das EU- „Parlament“ ist auch von den Befugnissen her gar kein Parlament. Es wird so genannt und zahlt natürlich ordentliche Gehälter und Diäten - auch für die zahlreichen Mitarbeiter des Abgeordneten. Jetzt erst erhöhen sich die EU-Abgeordneten ihr Budget um 1500 Euro auf 22.879 Euro pro Abgeordneten. Martin Schulz erhielt als Chef des EP ein monatliches Gehalt von 26.892 Euro.1
Es ist kein Parlament, es ist eine Versammlung von Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten. Es kann bestenfalls Gesetze (eher in politisches Randbereichen) wieder an die Kommission zurückweisen. Aber in den wirklich wichtigen politischen Bereichen ist das EP nicht zuständig und wird bestenfalls informiert: Grundzüge der Wirtschaft (neoliberale Ausrichtung, Binnenmarkt oder Grundfreiheiten der EU), Militär, Währung, Euro (Banken), EZB-Inlationspolitik, Fiskalunion, Bankenunion, "Rettungsschirme" (Zahlungs- u. Haftungsunion) und jetzt die Kanada/USA/EU-Verträge (Ceta, Tisa,TTIP). Die österreichische Vertretung im EP hat keine Chance irgendetwas zu ändern. Die 19 österreichischen Abgeordneten können, auch wenn sie wollten, gegen die 732 anderen Abgeordneten - natürlich wie auf nationaler Ebene gebunden an Weisungen der Elite - nichts ausrichten.
Außerdem fehlt dem Europäischen "Parlament" ein Volk, welches ein Parlament zu vertreten hat. Auch wenn in den EU-Verträgen jetzt EU-"Bürger" erfunden wurden, gibt es sie rechtlich nicht. Es sind Bürger die Mitgliedsstaaten der EU. Diese haben mit ihren Parlamenten die Verantwortung über die ihre an die EU übertragenen Hoheiten zur gemeinschaftlichen Ausübung.2 Das EP stützt und stärkt die EU-Gesetzgebung, sonst nichts. Das EP ist kein echtes Parlament, das demokratische Defizit ist unüberwindbar.3 Herr und Frau Österreicher müssen aber nach den EU-Gesetzen leben. Das ist aus verfassungsrechtlicher und demokratischer Sicht untragbar!
1) Inter Info. Folge 438. Juni 2015.
2) https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2009/bvg09-072.html
3) http://www.webinformation.at/material/Schachtschneider%20Argumente%20EU-Austritt.pdf
2017-07-24
Vorhalt und Empfehlung an das ‚Hochrangige Politische Forum 2017‘ und das ‚Ministertreffen zur Beseitigung der Armut und zur Förderung des Wohlstandes in einer sich wandelnden Welt‘ unter der Schirmherrschaft des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen zur Umsetzung der im Jahr 2015 beschlossenen Nachhaltigkeitsziele (SDG).
Wir, eine Gruppe von
Wissenschaftlern, Experten, Praktikern und Mitgliedern der Zivilgesellschaft,
die auch praktische Erfahrungen in der internationalen und regionalen Politik
haben, haben uns für eine dreitägige Konferenz zusammengefunden, um die
Umsetzung der vereinbarten "Nachhaltigen Entwicklungsziele" (SDG) zu
unterstützen und voranzutreiben. Da wir erkannt haben, dass die derzeit
dominierende Finanzordnung, die "Weltfinanzarchitektur", Drehscheibe
der bedrohlichen Defizite für eine nachhaltige Entwicklung ist, haben wir uns
als Schlüsselfrage für unser Treffen zu folgender Fragestellung entschlossen:
Stellt die gegenwärtige „Weltfinanzarchitektur“ eine
Behinderung für die Erreichung der SDG dar - und welche Änderungen sind
notwendig?
Deshalb haben wir unsere
Diskussionen auf Ziel 17 konzentriert
- vor allem auf den Punkt 17.4 - und kamen zu
folgenden Schlussfolgerungen:
Die gegenwärtige
Gesamtsituation ist geprägt durch eine zunehmende, internationale Verschuldung
aller Staaten - vor allem der Entwicklungsländer - und eine Überlastung mit
Schuldendienstleistungen.
Letztere begrenzen die
wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung.
Vorgeschlagene Maßnahmen, wie
Einnahmen durch die verbesserte Einhebung von Steuern und anderen Abgaben sowie
die Erhöhung der ODA (Öffentlichen Entwicklungshilfe), können nicht wirklich wirksam
sein, da man kein Wasser aus leeren Gläsern gießen kann. Die Vorschläge in
Punkt 17.4 perpetuieren die gegenwärtige, nicht-nachhaltige finanzielle
Situation, indem sie lediglich Ratschläge zur
Linderung der wachsenden Belastung geben.
Um aber die strangulierende
gegenwärtige Finanzordnung zu lockern und Manövrierraum für die Verwirklichung
der SDG zu geben, sind grundlegende Veränderungen im gegenwärtigen
Weltfinanzsystem unvermeidlich.
Diese Änderungen müssen
beinhalten:
a) Ein neues
System flexibler Wechselkurse, das Ländern hilft, die in für sie ungeeigneten
starren Wechselkursregimen gefangen sind. Dies gilt insbesondere für die
Eurozone und für Afrika. Dadurch können die bedrängten Länder wieder monetäre
Souveränität erlangen, und erreicht werden, dass die Wechselkurse
Kaufkraftparität wiederspiegeln. Diese
Maßnahmen sollten in ein Weltwährungsabkommen (World Currency Agreement - WCA) eingebettet
sein, das die Einführung frei schwankender Wechselkurs und mehrerer Währungen
fördert.
b) Umstrukturierung des IWF zu einer demokratischen und gemeinnützigen Hilfseinrichtung und als Sekretariat für das WCA.
c) Umstrukturierung
der Weltbank-Gruppe zu einer wirksamen, die Wohlfahrt verbessernden Entwicklungsbank,
die keine/n bedingungslosen Freihandel, Privatisierung von öffentlichem Eigentum
und Gemeingütern, Aufhebung von Sozialen Diensten und sonstigen Staatsausgaben
für das Gemeinwohl nach dem sogenannten Washingtoner Konsens vorsieht.
d) In diesen Institutionen sollten alle Staaten gleiche Stimmrechte haben, um zu vermeiden, dass große und mächtige Nationen das System beherrschen, und dies wiederum zu einer neuen Ungleichheit und indirekten Machtpolitik führt.
e) Vereinbarung über einen Weltschuldennachlass
(debt cut), der eine Voraussetzung für eine erfolgreiche weltweite nachhaltige
Entwicklung ist, da alle Schulden finanziellen Vermögenswerten
(Schuldforderungen) entsprechen, die zu einer nicht rückzahlbaren Größe
angewachsen sind und überfordernde Schuldendienstleistungen nach sich ziehen.
f) Umleitung der Geld-Schöpfung von den Zentralbanken
zu den lokalen Gemeinwesen, um ihnen eine selbstbestimmte Geldpolitik, den
Zugang zu zinsfreiem Geld für eine angepasste strukturelle Entwicklung sowie
eine Kreditkontrolle mit produktiver Zweckausrichtung zu ermöglichen.
Dies kann durch die Unterstützung der Gründung von neuen, nicht auf Gewinn gerichteten, lokalen Banken, wie Gemeindebanken, und die Einführung von lokalen von den Gemeindebanken verwalteten Währungen, die von den lokalen Verwaltungen in den Städten und Regionen herausgegeben werden, erreicht werden.
Dies kann durch die Unterstützung der Gründung von neuen, nicht auf Gewinn gerichteten, lokalen Banken, wie Gemeindebanken, und die Einführung von lokalen von den Gemeindebanken verwalteten Währungen, die von den lokalen Verwaltungen in den Städten und Regionen herausgegeben werden, erreicht werden.
g) Die Welthandelsordnung muss reformiert werden, einerseits durch die Gewährung von Schutz für junge Industrie-Initiativen in Entwicklungsländern und andererseits durch die Einführung des
Wir hoffen, dass unsere Vorschläge gut angenommen werden und wünschen zufriedenstellende Fortschritte in den gemeinsamen Anstrengungen.
Für
die Gruppe
Ass.-Prof.
Dr. Alfred W. Strigl
Für
das Redaktionskomitee<<<<<<<<<<<
Prof.
Dr. Richard Werner (Southampton Business School, UK)
Prof. Dr. Heinrich Wohlmeyer (Universität für Bodenkultur, Wien)
Mag. Kathrin Latsch (Moneta, Hamburg)
Dipl.-Ing Klaus Sambor (Runder Tisch Grundeinkommen, Wien)
Dr. Marianne und Dipl.-Ing. Franz Schallhas (AG Gerecht Wirtschaften, Steinakirchen, N.Ö.)
Anton Winter (Nouvelle Alliance, Frankfurt, D)
Prof. Dr. Heinrich Wohlmeyer (Universität für Bodenkultur, Wien)
Mag. Kathrin Latsch (Moneta, Hamburg)
Dipl.-Ing Klaus Sambor (Runder Tisch Grundeinkommen, Wien)
Dr. Marianne und Dipl.-Ing. Franz Schallhas (AG Gerecht Wirtschaften, Steinakirchen, N.Ö.)
Anton Winter (Nouvelle Alliance, Frankfurt, D)
Übersetzung – Ilse Kleinschuster und Heinrich
Wohlmeyer, Wien im Mai und Juni 2017
2017-07-22
Pater Benno im Gespräch mit Hon.Univ.Prof. Dr. Heinrich Wohlmeyer
Allein den Betern kann es noch gelingen das Schwert ob
uns’ren Häuten aufzuhalten …
(Reinhold Schneider in der Vorahnung des Zweiten Weltkrieges 1936)
(Reinhold Schneider in der Vorahnung des Zweiten Weltkrieges 1936)
B. P. : Eine Zeitung übertitelte: Für Europa wird es brandgefährlich.“
Ist das nicht nur Angstmache?
H. W. : Während die Hauptstrommedien und die Politiker die Lage zu verharmlosen versuchen, hat der Heilige Vater ausdrücklich davor gewarnt, dass wir uns bereits „schrittweise in einen Dritten Weltkrieg“ hinein bewegen.
Diese Warnung ist leider realistisch. Laut dem Heidelberger Institut für Konfliktforschung toben derzeit weltweit 19 Kriege. Die beiden für Europa gefährlichsten Konfliktzonen mit formell unausgesprochenen Kriegen (keine offiziellen Kriegserklärungen) sind jedoch Syrien und die Ukraine sowie die im Rahmen der NATO hochgespielte Konfrontation mit Russland an den Ostgrenzen der EU.
In Syrien tobt ein Stellvertreterkrieg, der nun in der Entsendung von US-Bodentruppen gipfelt.
Die USA, GB und F wollen mit dem Sturz Assads neben der Kontrolle über die Erdgasfelder vor der Küste Syriens und über die Leitungsrechte (Transit ohne Gebühren) für Erdgas und Erdöl vor allem auch die russische Präsenz im Mittelmeer (Marinestützpunkt Tartus) beenden. Wenn noch hinzudenkt, dass der militärische Führer des IS ein Tschetschene ist, dann versteht man wieso Russland dessen Sieg verhindern will, um nicht nachher die Kämpfer im eigenen Territorium wieder zu finden.
Die Brisanz der Situation zeigt das Buch „2017 Krieg mit Russland“ (Verlag Hodder & Stoughton, 2016) des ehemaligen NATO-Generals (Deputy Supreme Commander Europe) Alexander Richard Shireff in dem er in diesem Kontext einen Atomkrieg mit Russland für unvermeidbar erachtet. Wie gefährlich die Lage ist, zeigt auch ein Interview das der ehemalige US-Luftwaffengenaral, Kommandant des National War College und erfahrene Militäranalyst, Perry M. Smith, Anfang März 2017 für CNN gegeben hat.
Er meint, dass derzeit eine Kriegsgefahr bestehe, wie sie es während des kalten Krieges nicht gegeben habe. Es werde ein Nuklearkrieg sein, der das Ende der Zivilisation bedeute.
Dieses für die Kriegstreiber unangenehme Interview ist leider im Internet nicht mehr abrufbar. Es wurde vom ehemaligen Staatssekretär im deutschen Verteidigungsministerium, Willy Wimmer, abgehört und mitgeteilt.
In der Ukraine geht es den westlichen geopolitischen Seemächten insbesondere auch um die Präsenz der Russischen Marine im Schwarzen Meer. Die mit westlicher Hilfe hochgeputschte Regierung hat als eine der ersten Maßnahmen die Absicht zur Kündigung des Russisch-Ukrainischen Vertrages bezüglich des Marinestützpunktes Sewastopol verkündet. Dies führte zur Annexion der Krim durch Russland. Nun tobt auch dort ein Stellvertreterkrieg mit Potential zur gefährlichen Aufschaukelung, zumal der neue US-Präsident D. Trump ausdrücklich die Rückgabe der Krim an die Ukraine fordert und Gewalt androht.
Die wohl gefährlichste Entwicklung ist aber das Hochpeitschen der Konfrontation mit Russland in Europa.
Die USA haben ihre Raketen entgegen den seinerzeitigen Zusagen bis an die russischen Grenzen vorgeschoben, und die jüngste Sicherheitskonferenz in München vom 17. – 19. Februar 2017 glich einer Kriegsallianz gegen Russland. Die wohl gefährlichste Entwicklung ist jedoch, dass die USA schon unter Präsident Obama angekündigt haben, die Atomwaffen in Europa zu erneuern und mit neuen Lenkköpfen auszustatten (siehe z. B Die Presse, 14. 1. 2017, S. 5 – Lenkbare Atombombe B61-12). Diese Ankündigung hat Präsiden Trump nun verstärkt (generelle Hochrüstung und atomare Aufrüstung - „Wir wollen wieder Kriege gewinnen“.)
Aktuell haben die USA lt. Bundeswehr Journal vom 7. 1. 2017 im Rahmen der Operation Atlantic Resolve rd. 4000 US-Soldaten mit 446 Kettenfahrzeugen (darunter 87 Kampfpanzer) und anderes Gerät an die russischen Grenzen verlegt. Luftlandetruppen folgen. Dies ist der größte Aufmarsch von US-Streitkräften seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Deutschland steht als NATO-Mitglied mit Soldaten und Leopard Kampfpanzern vor Petersburg (Leningrad). Wer die verzweifelte Verteidigung Leningrads im Zweiten Weltkrieg gegen die deutsche Belagerung kennt, der weiß welche Verletzung der russischen Seele der Aufmarsch deutscher Soldaten ist.
Dies alles legt den Gedanken eines Befreiungsschlages des Russen nahe, bevor die Einkreisung vollendet ist. Da Russland nunmehr über die modernsten Panzer der Welt verfügt (Tarnkappenpanzer Armata-T14) und mit diesen drei neue Panzerdivisionen ausgerüstet hat (www welt. de
P. B. :Wie steht es um die Rüstung der NATO?
H. W.:
Die NATO hat bei dem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel (Welt N24 - 27. 10 .2016) das größte Aufrüstungsprogramm seit dem Ende des Kalten Krieges beschlossen. Die USA haben ein Militärbudget von rd. $ 600 Mrd. Die Erneuerung der Atombomben in Europa soll nach WSW.org rd. $ 10 Mrd. kosten. Sie soll bis 2020 vollendet sein.
Da die USA jeden zweiten Dollar durch Kredite oder durch Geldschöpfung (‚Drucken‘) finanzieren müssen, drängen sie auf Mitfinanzierung durch die europäischen NATO-Partner. Großbritannien hatte 2016 ein Militärbudget von rd. $ 56 Mrd. , Frankreich über $ 44 Mrd. und Deutschland von fast $ 42 Mrd. Bei steigender Arbeitslosigkeit und zunehmender Staatsverschuldung gehen die Militärausgaben notwendigerweise zulasten der sozialen Errungenschaften unserer Gesellschaften. Dies führt zur Erhöhung der internen Spannungen und zu politischer Instabillität , die dann wieder mit polizeilichen und militärischen Mitteln bekämpft wird (Negativspirale).
Die USA stehen derzeit auf der Höhe ihrer Militärmacht mit 36% der weltweiten Rüstungsausgaben. Die US-‚Eliten‘ wissen, dass diese Position nicht aufrecht erhalten werden kann. Umso größer ist daher die Kriegsgefahr (Ausnützen der gegenwärtigen Stärke). Auch ist zu bedenken, dass Rüstungen auf Pump seit jeher zum Krieg gedrängt haben, um die Kosten durch Plünderung der Unterlegenen hereinzubringen.
Die weltweit tätige US-Antikriegsorganisation World beyond War (im Internet abrufbar) beziffert die weltweiten Militärausgaben mit $ 2.000 Mrd. und rechnet vor was man an humanitären Maßnahmen mit diesen Mitteln finanzieren könnte, insbesondere den Kampf gegen Hunger und Krankheiten sowie vor allem Bildung als Schlüssel für ein sozial und ökologisch zufriedenstellendes Zusammenleben der Menschheit.
Die NATO hat bei dem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel (Welt N24 - 27. 10 .2016) das größte Aufrüstungsprogramm seit dem Ende des Kalten Krieges beschlossen. Die USA haben ein Militärbudget von rd. $ 600 Mrd. Die Erneuerung der Atombomben in Europa soll nach WSW.org rd. $ 10 Mrd. kosten. Sie soll bis 2020 vollendet sein.
Da die USA jeden zweiten Dollar durch Kredite oder durch Geldschöpfung (‚Drucken‘) finanzieren müssen, drängen sie auf Mitfinanzierung durch die europäischen NATO-Partner. Großbritannien hatte 2016 ein Militärbudget von rd. $ 56 Mrd. , Frankreich über $ 44 Mrd. und Deutschland von fast $ 42 Mrd. Bei steigender Arbeitslosigkeit und zunehmender Staatsverschuldung gehen die Militärausgaben notwendigerweise zulasten der sozialen Errungenschaften unserer Gesellschaften. Dies führt zur Erhöhung der internen Spannungen und zu politischer Instabillität , die dann wieder mit polizeilichen und militärischen Mitteln bekämpft wird (Negativspirale).
Die USA stehen derzeit auf der Höhe ihrer Militärmacht mit 36% der weltweiten Rüstungsausgaben. Die US-‚Eliten‘ wissen, dass diese Position nicht aufrecht erhalten werden kann. Umso größer ist daher die Kriegsgefahr (Ausnützen der gegenwärtigen Stärke). Auch ist zu bedenken, dass Rüstungen auf Pump seit jeher zum Krieg gedrängt haben, um die Kosten durch Plünderung der Unterlegenen hereinzubringen.
Die weltweit tätige US-Antikriegsorganisation World beyond War (im Internet abrufbar) beziffert die weltweiten Militärausgaben mit $ 2.000 Mrd. und rechnet vor was man an humanitären Maßnahmen mit diesen Mitteln finanzieren könnte, insbesondere den Kampf gegen Hunger und Krankheiten sowie vor allem Bildung als Schlüssel für ein sozial und ökologisch zufriedenstellendes Zusammenleben der Menschheit.
P. B. : Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass eine der
beiden Seiten einen Krieg anzettelt!
H. W. : Wenn wir die grauenhaften Zerstörungen in
Afghanistan, im Irak und in Syrien betrachten, dann müssen wir leider sehen,
dass die Hemmschwelle der Kriegstreiber sehr gering ist. Vor allem denken sie
noch immer, dass ein großer Krieg sie selbst nicht in Mitleidenschaft ziehen
wird.
Wie ich schon gesagt habe, provoziert die US-gesteuerte NATO die Russen bis aufs Blut und hofft auf eine Reaktion, die Anlass zur ‚Selbstverteidigung‘ gibt.
Es ist nicht nur der Aufmarsch der NATO rund um Russland, sondern es sind auch die demütigenden und völkerrechtswidrigen Sanktionen, die dieses Land in die Knie zwingen sollen, die zu einer Kurzschlusshandlung (Befreiungsschlag) drängen.
Mein Großonkel , der Staatvertragskanzler Julius Raab, ist auf die Russen im Kalten Krieg bewusst zugegangen, obwohl der ganze „Westen“ dagegen war, und hat ihnen Vertrauen und Zusammenarbeit entgegen gebracht. Sein bekannter ‚Spruch‘ war: „Man soll den russischen Bären nicht unnötig in den Schwanz zwicken“ … und „Ein kranker Bär ist gefährlicher als ein gesunder – also tragen wir dazu bei, dass Russland geistig und wirtschaftlich gesundet.“ Diese Haltung müssen wir gegenwärtig einbringen, denn die Kriegsgefahr ist größer, als wir es wahr haben wollen.
Wie ich schon gesagt habe, provoziert die US-gesteuerte NATO die Russen bis aufs Blut und hofft auf eine Reaktion, die Anlass zur ‚Selbstverteidigung‘ gibt.
Es ist nicht nur der Aufmarsch der NATO rund um Russland, sondern es sind auch die demütigenden und völkerrechtswidrigen Sanktionen, die dieses Land in die Knie zwingen sollen, die zu einer Kurzschlusshandlung (Befreiungsschlag) drängen.
Mein Großonkel , der Staatvertragskanzler Julius Raab, ist auf die Russen im Kalten Krieg bewusst zugegangen, obwohl der ganze „Westen“ dagegen war, und hat ihnen Vertrauen und Zusammenarbeit entgegen gebracht. Sein bekannter ‚Spruch‘ war: „Man soll den russischen Bären nicht unnötig in den Schwanz zwicken“ … und „Ein kranker Bär ist gefährlicher als ein gesunder – also tragen wir dazu bei, dass Russland geistig und wirtschaftlich gesundet.“ Diese Haltung müssen wir gegenwärtig einbringen, denn die Kriegsgefahr ist größer, als wir es wahr haben wollen.
P. B. : Andererseits fürchtet man in Polen, Litauen und den
anderen baltischen Staaten eine russische Invasion.
H. W. : Die Russen haben kein Interesse an einem neuen
Weltkrieg. Sie sind aber durch ihre Geschichte geprägt. Sie wurden zweimal vom
‚Westen‘ überfallen (Napoleon und Hitler). Das sitzt tief im russischen
Bewusstsein. Wenn nun die NATO offensive Stützpunkte in all diesen Staaten
errichtet, Raketen vorschiebt und ‚zur Abschreckung‘
mit dem Säbel rasselt. Dann ist die Gefahr für diese Staaten wirklich gegeben –
aber der Auslöser ist die gewaltige Provokation der Russen …
Ich habe daher vor 40 Jahren im Rahmen der IIASA vorgeschlagen eine Pufferzone neutraler Staaten zu errichten, die den Russen die Angst nimmt, und durch Handel und kulturellen Austausch Vertrauen und sanfte innere Erneuerung in Russland bewirkt. Wir machten und machen derzeit gerade das Gegenteil … und beklagen uns über die Folgen…
Ich denke, dass es für eine Kurskorrektur nie zu spät ist. Wenn Österreich zusammen mit der neutralen Schweiz und mit einem zur Besinnung kommenden Deutschland, die Initiative ergreift, und eine umfassende Friedensinitiative startet, dann kann die Kriegsgefahr gebannt werden.
Wir könnten uns hierbei ein Beispiel an den mittel- und südamerikanischen Staaten nehmen. Diese haben in einem multilateralen Vertrag vereinbart, dass kein Land Atomwaffen erzeugen und die Stationierung fremder Atomwaffen dulden wird. Warum getrauen wir uns nicht, ein atomwaffenfreies Europa (inklusive Russland) zu fordern, und nehmen so den Russen die Hauptangst vor ihrer tödlichen Einkreisung. Ich habe diesbezüglich unserem Außenminister bereits geschrieben und bete dafür, wie es mein Großonkel und mein väterlicher Freund Leopold Figl in der Zeit des jederzeit heiß zu werden drohenden ‚Kalten Krieges‘ getan haben.
Ich habe daher vor 40 Jahren im Rahmen der IIASA vorgeschlagen eine Pufferzone neutraler Staaten zu errichten, die den Russen die Angst nimmt, und durch Handel und kulturellen Austausch Vertrauen und sanfte innere Erneuerung in Russland bewirkt. Wir machten und machen derzeit gerade das Gegenteil … und beklagen uns über die Folgen…
Ich denke, dass es für eine Kurskorrektur nie zu spät ist. Wenn Österreich zusammen mit der neutralen Schweiz und mit einem zur Besinnung kommenden Deutschland, die Initiative ergreift, und eine umfassende Friedensinitiative startet, dann kann die Kriegsgefahr gebannt werden.
Wir könnten uns hierbei ein Beispiel an den mittel- und südamerikanischen Staaten nehmen. Diese haben in einem multilateralen Vertrag vereinbart, dass kein Land Atomwaffen erzeugen und die Stationierung fremder Atomwaffen dulden wird. Warum getrauen wir uns nicht, ein atomwaffenfreies Europa (inklusive Russland) zu fordern, und nehmen so den Russen die Hauptangst vor ihrer tödlichen Einkreisung. Ich habe diesbezüglich unserem Außenminister bereits geschrieben und bete dafür, wie es mein Großonkel und mein väterlicher Freund Leopold Figl in der Zeit des jederzeit heiß zu werden drohenden ‚Kalten Krieges‘ getan haben.
März 2017
2017-07-20
Massenställe für Bio-Hühner? AMA-Fleisch-Werbebroschüre für Kinder!
tagesschau.de: Massenställe für Bio-Hühner? Auch Bio-Hühner leiden in der Massentierhaltung
Bei
Bio-Eiern denken viele an glückliche Hennen auf einem Hühnerhof. Die
Realität sieht anders aus: bis zu 3000 Legehennen zusammengepfercht in
einem Stall. Bald erlaubt die EU sogar mehr als 12.000 Hühner pro
Betrieb. Bei keinem anderen Produkt greifen die Deutschen (und
Österreicher) so oft zu Bio-Ware wie bei Eiern. Für mehr Tierschutz sind
sie bereit, deutlich mehr Geld zu zahlen. Doch wie werden Bio-Eier
heute produziert - stimmt das idyllische Bild der glücklichen Hühner?
Maximal 3000 Bio-Legehennen pro Stall sieht die aktuelle EU-Verordnung
vor. Pro Quadratmeter Stallfläche sind maximal sechs Tiere erlaubt. Von
der romantischen Vorstellung eines kleinbäuerlichen Betriebs ist das
schon ziemlich weit entfernt.
Mehrere Herden in einem Gebäude
Doch
in den vergangenen Jahren wurde diese Bestimmung weiter ausgehöhlt. In
Deutschland hat die Politik es zugelassen, daß mehrere Herden mit
jeweils 3000 Hühnern in einem Gebäude gehalten wurden, abgegrenzt durch
Trennwände. Außerdem wurde erlaubt, statt sechs bis zu zwölf Bio-Hennen
pro Quadratmeter im Stall zu halten, wenn Volieren und Stahlgestelle
vorhanden sind, die zur nutzbaren Fläche dazu gerechnet werden können.
Seit drei Jahren wird die Reform der EU-Öko-Verordnung verhandelt.
Report Mainz liegt ein vertrauliches Verhandlungsprotokoll vor. Am 28.
Juni hatten sich Vertreter des EU-Parlaments, der Kommission und des
Ministerrats auf einen gemeinsamen Reform-Text geeinigt.
Künftig mehr als 12.000 Tiere legal
Das
EU-Parlament hatte gefordert, daß pro Bio-Betrieb maximal 12.000
Legehennen gehalten werden sollten. Außerdem sollte der Begriff
Hühnerstall eindeutig definiert werden. Das Dokument belegt, wie diese
Ziele im Zuge der Verhandlungen aufgegeben wurden. Wird der Entwurf
umgesetzt, sind künftig riesige Bio-Legehennen-Betriebe mit deutlich
mehr als 12.000 Tieren legal.
Martin
Häusling von den Grünen ist Berichterstatter des EU-Parlaments in den
Verhandlungen. Er sagt: "Das hat etwas mit der Kommerzialisierung des
Biobereichs zu tun, wo tatsächlich Strukturen eingerissen sind, wo
Großbetriebe zusammen mit dem Großhandel das Geschäft zunehmend
bestimmen." Kritiker halten die Neuregelung der EU-Öko-Verordnung für
Betrug am Verbraucher - und an den Bio-Bauern. Die kleinen Bio-Bauern,
so ihre Befürchtung, würden dadurch in den Ruin getrieben.
Mehr dazu auch auf www.tierschutzbuero.de
(Quelle: Animal Spirit)
AMA-Skandal: Fleisch-Werbebroschüre für Kinder
AMA-Skandal: Fleisch-Werbebroschüre für Kinder muß wieder eingestampft werden
Die
AgrarMarktAustria (AMA), die aus Zwangsbeiträgen der Landwirte und
aller Steuerzahler gespeist wird und zu deren Hauptaufgaben die
Vermarktung der österreichischen Agrar- und Fleischprodukte gehört, hat
sich jetzt schon die Allerkleinsten als Kundschaft vorgenommen: So hat
sie kürzlich ein Kinderbuch entworfen, welches an Verachtung für die
sogenannten „Nutz“tiere Rind, Schwein und Huhn und an verharmlosender
Beschönigung der Tötung dieser Tiere kaum zu überbieten ist. Warum sich
der bekannte Märchenerzähler und Autor Folke Tegetthoff für eine derart
perfide Art der Beeinflussung unserer Kinder hergibt, bleibt indes ein
Rätsel; daß sich die AMA für so etwas nicht zu schade ist, erstaunt
weniger, versucht sie doch schon seit Jahrzehnten, der
(fleisch-)konsumierenden Bevölkerung mit beschönigenden Bildern einer
(praktisch nicht mehr existierenden) Bauernhof-Idylle Sand in die Augen
zu streuen und systematisch zu verblöden.
In
dieser Fleisch-Werbebroschüre erklären Rind, Schwein und Huhn, daß es
quasi „ihre Aufgabe“ sei, zu Fleisch verarbeitet zu werden und daß „wir
uns sicher wiedersehen werden“ (als Leichenteil am
Kinder-Schnitzelteller?). Und weiters, daß sie von „Spezialisten“ (den
Schlachtern!) zum „Schnitzelstar“, „Kotelettwunder“ und
„Mega-Überdrüber-Filet“ verarbeitet werden, und sie die Reise „von HIER
nach DORT“ – was für ein Euphemismus für die systematische Quälerei bei
der gewaltsamen und sinnlosen Tötung leidensfähiger Mitgeschöpfe –
„nicht einmal merken“ würden… Solche Zeilen machen auch Tierschützer,
die schon viel erlebt haben, sprachlos.
Der
Werberat hat nach entsprechenden Protesten aus Tierschutzkreisen sofort
reagiert und die Verbreitung untersagt, das Kinderbuch muß nun
eingestampft werden, u.a. mit der Begründung, „daß die gewählte
textliche und bildliche Darstellung ein verharmlosendes Bild der
Fleischproduktion an sich und im Speziellen einer Schlachtung vermittelt
und damit die kindliche Vorstellungsfähigkeit eindeutig überfordert
wird.“ (siehe auch DER STANDARD: AMA erklärte Kindern Fleischproduktion-Werberat verlangt Kampagnenstopp).
An diesem Beispiel zeigt sich jedenfalls auf sehr entlarvende Weise,
welch Geistes Kind die AMA ist – wenn hier von Geist überhaupt die Rede
sein kann…
Link Begründung des Werberates: www.werberat.at/verfahrendetail.aspx?id=2364
Mehr zum Thema „AMA – Dichtung und Wahrheit“ auch in unserer Fleischbroschüre „Nimm bitte das Tier vom Tisch“, zu bestellen in unserem Shop. Dort gibt es auch unsere etwas provokanten „AMA-Wütesiegel“ T-Shirts (siehe Foto links)!
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AUFRUF zu einer Neuformierung der politischen Landschaft in Österreich
Absage an Neuauflage der Koalition der ehemaligen Großparteien
Zeiselmauer
(OTS) - „Die gegenwärtigen dramatischen Entwicklungen erfordern
eine klare Stellungnahme im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger Österreichs.
Die beiden ehemaligen Großparteien und die hinzugekommenen Neuparteien bieten
keine Lösungsansätze zu den existentiellen Fragen unserer Gesellschaft. Vielmehr
werden die nicht zukunftsfähigen Rahmenordnungen in der Finanz- und
Handelspolitik sowie die undemokratische Gesetzgebung und Praxis der EU
ausdrücklich oder stillschweigend hingenommen“, so der renommierte
Ressourcenökonom Prof. Dr. Heinrich Wohlmeyer. „Hinzu kommen angebotene zahnlose
Scheinlösungen zur direkten Demokratie, die dem Staatsvolk angeblich eine Stimme
geben sollten. Es ist daher unsere staatsbürgerliche Pflicht, jene Partei und
deren angestrebte Regierungsbeteiligung zwecks Durchsetzungsmöglichkeit zu
unterstützen, welche die brennenden Probleme der nicht zukunftsfähigen
EU-Vorgaben in der Arbeitsmarktpolitik sowie in der Finanz-, Handels- und
Einwanderungspolitik anspricht und Änderungen fordert, sowie die direkte
Demokratie in ihrem Programm vertritt.“
Es wird also in erster Linie darauf ankommen, jene
Partei zu wählen, die den Weg frei macht für eine Politik, die vor allem die
direkte Demokratie nach dem Muster der Schweiz in den Mittelpunkt stellt und die
Herbeiführung von für die Regierung verbindlichen Volksabstimmungen über alle
wichtigen Sachfragen durch das Volk selbst möglich machen will. Eine reale
Chance zu einer solchen Änderung ist bei der kommenden Wahl nur durch die FPÖ
gegeben, deren Beteiligung an einer neuen Regierung mit wesentlich mehr
Selbstbestimmungsrechten des gesamten Staatsvolkes absolut wünschenswert ist.
Auch der mögliche Austritt aus der sich nicht reformfähig erweisenden EU kann -
wie der Beitritt - ja nur mittels einer Volksabstimmung zustande
kommen.
Die einzige, mit realistischer Erfolgschance wählbare
Kraft, die den weiteren Zentralisierungs- und somit Herrschaftsansprüchen der EU
entgegentritt - wie auch der geplanten Abschaffung des Bargeldes -, ist eben
dzt. die FPÖ. Zu diesen Fehlleistungen bzw. Absichten der EU gehören u.a. das
sinnlose zigmilliardenschwere Gelddrucken gegen die sich aufbauende
Arbeitslosigkeit, die Plünderung der Pensionsfonds mit den Ersparnissen der
Bürger/innen durch Null- und Negativzinssätze und die gemeinsame - über den ESM
unbegrenzte -Haftung aller Bürger/innen für Pleitebanken und schwerst
verschuldete Staaten, das Abwürgen der Kleinbanken als finanzielle Nahversorger,
der Plan zur Einführung einer EU-Steuer-Hoheit anstatt der nationalstaatlichen,
usw. Auch spricht sich diese Partei seit Jahren gegen die Fortsetzung der
Mitgliedschaft Österreichs bei EURATOM aus, wofür sich insbesondere
Norbert Hofer als in Umweltkreisen sehr
geschätztes, langjähriges Vorstandsmitglied von "EUROSOLAR-Österreich" immer
eingesetzt hat. Wir wissen, daß jede Partei auch ihre Schwächen und
Schattenseiten hat. In der gegenwärtigen bedrohlichen Situation gilt es jedoch
für jene einzutreten, die die existentiellen Zukunftsfragen glaubwürdig und
konsequent ansprechen.
Neue Klein(st)-Parteien und Haselsteiner-Abhängige sind keine glaubhafte Alternative
Mit Befremden stellt deshalb das überparteiliche
EU-Austritts-Komitee für Österreich fest, daß fast alle sich dzt. neu
formierenden Klein(st)-Parteien, deren konstruktive Arbeitsleistung in den
letzten Jahren kaum bemerkbar war, mit vereinfachten Slogans vorwiegend gegen
die FPÖ agitieren und damit direkt oder indirekt die massiv EU- und NATO-hörigen
Achsen stärken. Sie machen sich damit zum Handlanger der Profiteure des
gegenwärtigen, nicht zukunftsfähigen Systems, wie des Bau-Großindustriellen
Haselsteiner mit der EU-Einpeitscherin Brigitte Ederer an seiner Seite und deren
neuerlicher Anti-FPÖ-Kampagne, wie wir sie schon vom Präsidentschaftswahlkampf
her in unwürdiger Erinnerung haben.
Inge Rauscher, Initiatorin des
EU-Austritts-Volksbegehrens, ergänzt: „Die Politik der neuerdings "türkisen" ÖVP
von Hrn. Kurz gleicht einer Roßtäuscherei. Ein Zeichen dafür ist das Vorgehen
von Kurz und Kern durch deren Handelspolitik, welche die heimischen
Arbeitsplätze und die demokratische Selbstbestimmung massiv gefährden. So hat
man „Zuhause“ gegen den handelspolitischen Ausverkauf durch TTIP und CETA
gewettert und in Brüssel haben dann beide der "vorläufigen Inkraftsetzung" von
CETA zugestimmt! Beim ebenfalls demokratisch nicht legitimierten, derzeit vor
dem Abschluß stehenden analogen Abkommen mit Japan (JEFTA), verhalten sich Kurz
und Kern ebenso. Ähnliches Verhalten zeigt sich bei der zum Großteil illegalen
Einwanderungspolitik, die Österreich immer mehr destabilisiert und den sozialen
Frieden gefährdet. Man verteufelt zuerst jene, welche die Einhaltung der
Fremdenpolizei- und Sanitätsgesetze sowie der Genfer Flüchtlingskonvention
fordern, als Unmenschen und läßt gleichzeitig in vorauseilendem EU-Gehorsam die
Dinge treiben, um dann mit großer medialer Unterstützung als "Retter"
aufzutreten. Hier trifft das Wort des Iren Gerry Adams zu: `Politik ist die
Kunst, Brände zu löschen, die man selbst gelegt hat`.“
Und Frau Rauscher abschließend: „Wir wollen jedenfalls
nicht, daß das österreichische Parlament von "Haselsteiners" und
Konzerninteressen weiterer Großindustrieller quer durch die Parteien durchsetzt
wird und werden deshalb bei dieser Wahl die FPÖ in Wort und Tat unterstützen.
Dessen ungeachtet wird die überparteiliche und ausschließlich aus freiwilligen
Kostenbeiträgen österreichischer Bürger/innen getragene Arbeit des
EU-Austritts-Personenkomitees im Rahmen seiner Möglichkeiten selbstverständlich
über diesen Wahltermin hinaus fortgesetzt. Wir sind überzeugt, daß die Zeit für
unser eigentliches Ziel mittelfristig auf jeden Fall reif werden
wird!“
Rückfragen & Kontakt:
Für das
unabhängige EU-Austritts-Personenkomitee:
Inge Rauscher: 02242-70516
Renate Zittmayr: 0664-4251935
Heinrich Wohlmeyer: 0699-14099836
ihu@a1.net
www.eu-austritts-volksbegehren.at
www.jazumoexit.at
www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170720_OTS0011
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2017-07-12
EU-weit/Wien (APA) - EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn hat sich trotz der gegenwärtigen Spannungen dafür ausgesprochen, die Gespräche mit der Türkei wieder zu intensivieren.
(...) Angesichts der kommenden österreichischen EU-Ratspräsidentschaft und der Forderung von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), Ankara statt eines Beitritts einen Nachbarschaftsvertrag anzubieten, verwies Hahn auf das Bekenntnis der 27 übrigen EU-Außenminister, die Beitrittsgespräche mit der Türkei gegenwärtig nicht abzubrechen.
https://euaustrittoesterreich.wordpress.com/2017/07/12/bekenntnis-der-eu-27-fuer-den-eu-beitritt-der-tuerkei/
https://euaustrittoesterreich.wordpress.com/2017/07/12/bekenntnis-der-eu-27-fuer-den-eu-beitritt-der-tuerkei/
Hofer: Keine Eile bei Freihandelsabkommen
APA-Presseaussendung:
Österreicherinnen und Österreicher müssen – wie in der Schweiz - bei schwerwiegenden Entscheidungen mitbestimmen können
Wien (OTS) - Einem Beschluss des EU-Kommissionspräsidenten des kanadischen Premierministers zufolge wird das Freihandelsabkommen CETA nun mit 21. September vorläufig in Kraft treten. Erst danach werden die meisten nationalstaatlichen Parlamente das Abkommen ratifizieren und darüber entscheiden, ob es vollständig zur Anwendung kommen solle – ohne Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.
Trotz zahlreicher Widerstände aus der Bevölkerung, von Verbänden, Gemeinden und Nichtregierungsorganisationen werden Geheimverhandlungen zum Abschluss von Freihandelsabkommen nun massiv beschleunigt. „Die plötzliche Eile der Europäischen Union beim Abschluss weiterer Freihandelsabkommen, sei es nun mit Japan (JEFTA) oder mit Australien, entbehrt jeder Grundlage, soll doch dabei die Bevölkerung weiterhin kein Wort mitzureden haben“, kritisiert der Dritte Nationalratspräsident und FPÖ-Vizeparteiobmann Norbert Hofer.
„Der große Erfolg des Volksbegehrens gegen TTIP, CETA und TISA, das von mehr als einer halben Million Österreicherinnen und Österreicher unterschrieben wurde, muss als deutliches Signal der Mitbestimmung gewertet werden und als eindeutiger Auftrag an die politischen Entscheidungsträger in Österreich verstanden werden, das Abkommen der EU mit Kanada jetzt zu stoppen“, so Hofer, der bemerkt, dass die EU durchaus dringendere Aufgaben zu bewerkstelligen habe.
„Es ist daher höchst an der Zeit, die Menschen in Österreich mittels direkt-demokratischer Entscheidungen bei Freihandelsabkommen mit an Bord holen. Für die FPÖ wird der Ausbau der Direkten Demokratie jedenfalls Koalitionsbedingung sein. Die Österreicherinnen und Österreicher müssen – wie in der Schweiz - bei schwerwiegenden Entscheidungen mitbestimmen können“, bekräftigt Hofer, denn nur so lassen sich auch notwendige Reformen, die von einzelnen Machtblöcken bisher blockiert wurden, in unserem Land umsetzen.
Rückfragen & Kontakt:
Büro des Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer
01/40110-2362
01/40110-2362
2017-07-03
Arbeitslos – Hoffnungslos – Gewaltbereit, das sollte nicht die Zukunft unserer jungen Menschen sein.
Was wir gegenwärtig erleben ist der Aufbau einer weltweiten Arbeitslosigkeit
mit dramatischen Folgen. Diese führt einerseits zu verständlicher Radikalisierung
der ‚Jugend ohne Zukunft‘ sowohl in den Industriestaaten als auch in den
‚Entwicklungsländern‘, sowie zur Massenflucht der Verzweifelten aus diesen in
jene wohlhabenden Staaten die selbst mit steigender Arbeitslosigkeit zu kämpfen
haben. Hinzu kommt die Überforderung der Sozialsysteme und Staathaushalte in
den Industrieländern.
Der 1991 verstorbene weltweit anerkannte Nationalökonom, Soziologe und Theologe, Oswald Nell-Breuning, hat immer wieder betont, dass der Mensch sinnvolle Arbeit braucht, um ein erfülltes Leben zu haben. Deshalb hat er die weiterhin praktizierte ‚Arbeitsmarktpolitik‘ in den Industriestaaten, heftig kritisiert. Diese bringt es einerseits nicht fertig ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen und zwingt andererseits die Menschen dazu, um des Überlebens willen ‚prekäre‘ Arbeitsverhältnisse, die sie nicht befriedigen, zu akzeptieren.
Im Gleichklang mit und in Weiterführung von Nell-Breuning hat ein Kollektiv von anerkannten Professoren in der Studie <Arbeit ohne Umweltzerstörung – Strategien einer neuen Wirtschaftspolitik>[1] schon vor 33 Jahren (1983) festgestellt, dass eine erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik in eine gesamthafte Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik eingebettet sein muss. Die vorherrschende neoliberale Wirtschaftspolitik hat jedoch diesen Weckruf nicht nur nicht beachtet, sondern ihre zum Großteil kontraproduktiven Strategien und Maßnahmen verschärft – mit dem Ergebnis, dass wir nun in Europa rd. 20 Millionen erfasste arbeitslose Menschen haben, und weltweit 200 Millionen (eine realistische Ziffer liegt wahrscheinlich bei einer Milliarde). Besonders drückend ist die Jugendarbeitslosigkeit, die in den europäischen Südstaaten bei 50% und darüber liegt.
Der Blick auf die ‚Entwicklungsländer‘ erfordert eine zusätzliche Sichtweise, die ebenfalls kurz angeleuchtet werden muss.
Im Folgenden soll versucht werden, die sich anbietenden Auswege in der gebotenen Kürze skizzenhaft aufzuzeigen:
Zu den ‚Entwicklungsländern‘: Jede arbeitsteilige Wirtschaft mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen setzt voraus, dass das Grundbedürfnis auf Nahrung für alle Bewohner durch eine produktive, vielfältige Landwirtschaft gedeckt wird. Daher muss der bisher in der internationalen Entwicklungspolitik vernachlässigte lokale Agrarbereich Priorität erhalten. Der so entstehen könnende gewerblich-industrielle Bereich bedarf in der Aufbauphase eines handelspolitischen Schutzes. (Auch unsere Volkswirtschaften hatten einen solchen in der Vergangenheit.) Flankiert muss dies werden, durch eine die örtlichen Primärenergiequellen nutzende Energiepolitik – insbesondere die reichlich einstrahlende Sonnenenergie. Hinzukommen muss vor allem eine befreiende Finanzpolitik, die die lokale Geldschöpfung ermöglicht und die international aufgedrückte Schuldsklaverei, die die ökonomische Manövrierfähigkeit einschränkt, beendet.[2]
Ein wesentlicher Faktor ist insbesondere die Bildung. Diese bewirkt nämlich nicht nur die Fähigkeit zu innovativer wirtschaftlicher und außerwirtschaftlicher Aktivität sondern auch eine deutliches Sinken der Geburtenrate.[3] Letzteres ist deshalb von so großer Bedeutung, weil in den Entwicklungsländern derzeit die Geburtenraten das Wirtschaftswachstum und die Möglichkeiten der Schaffung von genügend Arbeitsplätzen übersteigen.
Zu den Industrieländern und zu den Folgen der steigenden Arbeitslosigkeit.
Derzeit wird allenthalben ‚Entwarnung‘ gegeben, weil die Arbeitslosenrate kurzfristig um einige Prozentpunkte zurückgegangen ist. Alle Langzeitstudien zeigen jedoch, dass bei Fortschreiben der gegenwärtigen Rahmenbedingungen binnen drei Jahrzehnten bis zu 60 % der traditionellen Arbeitsplätze wegfallen werden, weil die Automatisierung und Digitalisierung rasant weiter fortschreiten. Dies wird nicht nur zulasten der ‚weniger Lernfähigen‘, sondern auch zu Lasten der Facharbeiter gehen, weil in der programmierten Wegwerfgesellschaft insbesondere Reparatur, Instandhaltung und Wiederverwertung wegbrechen.[4]
Die bedeutet für die jungen Menschen, die sich in einen ‚globalen Gladiatorenkampf‘ eingespannt sehen,[5] eine Zukunft des brutalen Existenzkampfes, der für die Schwächeren von vornherein verloren ist.
Die Reaktion der nicht Erfolgreichen kann in mehrere Extreme gehen: In die Kapitulation (Fürsorgefall), in die Rache an der Gesellschaft von der man sich kalt behandelt, abgewiesen und verlassen fühlt[6] , in das Andocken an Bedeutung und scheinbare Bergung gebende wirtschaftliche Parallelgesellschaften (z. B. Mafia) oder in ideologisch- religiös motivierte Parallelgesellschaften die ebenfalls Bergung bieten und Gewalt legitimieren (vor allem korangetreuer Islam).
Die Dokumentarfilmerin Johanna Tschautscher, die es gewagt hat einen Film über die Mafia zu drehen, kommt zur klaren Aussage: Arbeitslose Jugendliche aus armen Verhältnissen und ohne positive Zukunftsaussichten, werden von der Mafia angeworben. Dort bekommen sie Bedeutung und Macht. Wenn sie allerdings im Netz eingebunden sind kommen sie ohne Todesrisiko nicht mehr heraus. Die Trias wird deutlich.
Wenn man Vollbeschäftigung als Ergebnis einer Wirtschaftspolitik versteht, die es allen Mitgliedern einer Volkswirtschaft ermöglicht, ihre Bedürfnisse nach Gütern und nach Arbeit in Übereinstimmung zu bringen, dann muss man sämtliche derzeitigen Politiklinien hinterfragen. Vor allem die Annahme, besser die Behauptung, dass Investitionen Arbeitsplätze schaffen, ist nicht haltbar. Bei den gegenwärtigen Rahmenbedingungen (insbesondere der Besteuerung der menschlichen Arbeit – Roboter zahlen keine Steuern) bewirken neue Ausrüstungsinvestitionen in der Regel die ‚Einsparung‘ von Arbeitskräften – also Arbeitslosigkeit. Die gegenwärtige Politik des billigen Geldes der Europäischen Zentralbank ist daher gesamthaft kontraproduktiv.
Um sinnvolle Vollbeschäftigung zu erreichen bedarf es eines Bündels von Maßnahmen:[7]
- In der Finanzpolitik muss die gegenwärtige Dynamik der Verschiebung des Volkseinkommens in Richtung Kapitaleinkommen zulasten der Masseneinkommen durchbrochen werden, damit die Massennachfrage entsprechend steigt. Dies ist durch eine Reform der Geldschöpfung und durch einen geordneten internationalen Schuldennachlass möglich.[8]
- In der Handelspolitik muss das Bestimmungslandprinzip Platz greifen: Wenn eine Ware oder sonstige Leistung nicht unter sozialen und ökologischen Bedingungen erstellt wurde, die denen des Bestimmungs(Import)landes gleichen, dann bekommt das Gut keinen Marktzutritt oder wird mit einer der Kostendifferenz entsprechend Ausgleichsabgabe belastet. Wenn diese Maßnahme nicht getroffen wird, wandern die Arbeitsplätze zu jenen Anbietern, die Mensch und Natur am ‚effizientesten‘ ausbeuten.
- In der Steuer- und Sozialpolitik muss die handelspolitisch abgesicherte Umschichtung zu Kapitalumsatz-, Energie- und Rohstoffverbrauchs- sowie zur Besteuerung der Großvermögen erfolgen. ‚Maschinensteuern‘ sind ebenfalls nur zielführend, wenn sie handelspolitisch abgesichert sind. Wohl aber ist eine Internetabgabe von einem Millionstel Cent je bit machbar. Sie würde trotz Gewährung von Freimengen und der Befreiung der sozialen und wissenschaftlichen Dienste etwa € 30 Mia – also rd. 40 % des österreichischen Bundesbudgets erbringen.[9] Es wäre also genug Spielraum für die Verbilligung der menschlichen Arbeit und für den sogenannten ‚informellen Sektor‘ [10] vorhanden. Auch jene bisher nicht gewährten sozialen Vergütungen, wie die Honorierung der der Arbeit von Müttern und Vätern (Muttergehalt), wären leistbar.
- Mit der eingangsseitigen Sanierung der Budgets wäre auch ein Grundeinkommen für alle Bürger und Bürgerinnen finanzierbar. Dieses würde nicht nur den demütigenden Makel der Arbeitslosigkeit beseitigen, sondern auch die freie Wahl einer angepassten (beglückenden) beruflichen Einkommenskombination ermöglichen (Man muss nicht jeden ‚Job‘ annehmen, um zu überleben.)
Ein Grundeinkommen (gesellschaftliche Grundsicherung) muss jedoch von einer gemeinwohlorientierten Ethik getragen werden, wenn es nicht missbraucht werden soll. Diese Haltung muss vor allem im Bildungswesen vermittelt werden. Haltungen wie sollten unter gesellschaftliche Verachtung gestellt
werden, und positives Engagement sollte ‚vor den Vorhang‘ geholt werden.
Dass die Gewährung eines Grundeinkommens handels- und sozialpolitisch abgesichert werden muss, wenn das dieses gewährende Land nicht überrannt werden soll, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.
Wir sehen also, dass ein Bündel von Maßnahmen zu Verfügung steht, das beharrlich angegangen werden muss, wenn wir nicht in unerträgliches menschliches Leid und in soziale Katastrophen hineinschlittern wollen.
Die gegenwärtigen internationalen (insbes. billiges Geld) und nationalen (vor allem befristete Beschäftigungsprogramme) Maßnahmen sind leider nur wirtschaftspolitische Beruhigungspillen, die an der negativen Gesamtdynamik in Richtung steigender Arbeitslosigkeit nichts ändern.
Der 1991 verstorbene weltweit anerkannte Nationalökonom, Soziologe und Theologe, Oswald Nell-Breuning, hat immer wieder betont, dass der Mensch sinnvolle Arbeit braucht, um ein erfülltes Leben zu haben. Deshalb hat er die weiterhin praktizierte ‚Arbeitsmarktpolitik‘ in den Industriestaaten, heftig kritisiert. Diese bringt es einerseits nicht fertig ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen und zwingt andererseits die Menschen dazu, um des Überlebens willen ‚prekäre‘ Arbeitsverhältnisse, die sie nicht befriedigen, zu akzeptieren.
Im Gleichklang mit und in Weiterführung von Nell-Breuning hat ein Kollektiv von anerkannten Professoren in der Studie <Arbeit ohne Umweltzerstörung – Strategien einer neuen Wirtschaftspolitik>[1] schon vor 33 Jahren (1983) festgestellt, dass eine erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik in eine gesamthafte Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik eingebettet sein muss. Die vorherrschende neoliberale Wirtschaftspolitik hat jedoch diesen Weckruf nicht nur nicht beachtet, sondern ihre zum Großteil kontraproduktiven Strategien und Maßnahmen verschärft – mit dem Ergebnis, dass wir nun in Europa rd. 20 Millionen erfasste arbeitslose Menschen haben, und weltweit 200 Millionen (eine realistische Ziffer liegt wahrscheinlich bei einer Milliarde). Besonders drückend ist die Jugendarbeitslosigkeit, die in den europäischen Südstaaten bei 50% und darüber liegt.
Der Blick auf die ‚Entwicklungsländer‘ erfordert eine zusätzliche Sichtweise, die ebenfalls kurz angeleuchtet werden muss.
Im Folgenden soll versucht werden, die sich anbietenden Auswege in der gebotenen Kürze skizzenhaft aufzuzeigen:
Zu den ‚Entwicklungsländern‘: Jede arbeitsteilige Wirtschaft mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen setzt voraus, dass das Grundbedürfnis auf Nahrung für alle Bewohner durch eine produktive, vielfältige Landwirtschaft gedeckt wird. Daher muss der bisher in der internationalen Entwicklungspolitik vernachlässigte lokale Agrarbereich Priorität erhalten. Der so entstehen könnende gewerblich-industrielle Bereich bedarf in der Aufbauphase eines handelspolitischen Schutzes. (Auch unsere Volkswirtschaften hatten einen solchen in der Vergangenheit.) Flankiert muss dies werden, durch eine die örtlichen Primärenergiequellen nutzende Energiepolitik – insbesondere die reichlich einstrahlende Sonnenenergie. Hinzukommen muss vor allem eine befreiende Finanzpolitik, die die lokale Geldschöpfung ermöglicht und die international aufgedrückte Schuldsklaverei, die die ökonomische Manövrierfähigkeit einschränkt, beendet.[2]
Ein wesentlicher Faktor ist insbesondere die Bildung. Diese bewirkt nämlich nicht nur die Fähigkeit zu innovativer wirtschaftlicher und außerwirtschaftlicher Aktivität sondern auch eine deutliches Sinken der Geburtenrate.[3] Letzteres ist deshalb von so großer Bedeutung, weil in den Entwicklungsländern derzeit die Geburtenraten das Wirtschaftswachstum und die Möglichkeiten der Schaffung von genügend Arbeitsplätzen übersteigen.
Zu den Industrieländern und zu den Folgen der steigenden Arbeitslosigkeit.
Derzeit wird allenthalben ‚Entwarnung‘ gegeben, weil die Arbeitslosenrate kurzfristig um einige Prozentpunkte zurückgegangen ist. Alle Langzeitstudien zeigen jedoch, dass bei Fortschreiben der gegenwärtigen Rahmenbedingungen binnen drei Jahrzehnten bis zu 60 % der traditionellen Arbeitsplätze wegfallen werden, weil die Automatisierung und Digitalisierung rasant weiter fortschreiten. Dies wird nicht nur zulasten der ‚weniger Lernfähigen‘, sondern auch zu Lasten der Facharbeiter gehen, weil in der programmierten Wegwerfgesellschaft insbesondere Reparatur, Instandhaltung und Wiederverwertung wegbrechen.[4]
Die bedeutet für die jungen Menschen, die sich in einen ‚globalen Gladiatorenkampf‘ eingespannt sehen,[5] eine Zukunft des brutalen Existenzkampfes, der für die Schwächeren von vornherein verloren ist.
Die Reaktion der nicht Erfolgreichen kann in mehrere Extreme gehen: In die Kapitulation (Fürsorgefall), in die Rache an der Gesellschaft von der man sich kalt behandelt, abgewiesen und verlassen fühlt[6] , in das Andocken an Bedeutung und scheinbare Bergung gebende wirtschaftliche Parallelgesellschaften (z. B. Mafia) oder in ideologisch- religiös motivierte Parallelgesellschaften die ebenfalls Bergung bieten und Gewalt legitimieren (vor allem korangetreuer Islam).
Die Dokumentarfilmerin Johanna Tschautscher, die es gewagt hat einen Film über die Mafia zu drehen, kommt zur klaren Aussage: Arbeitslose Jugendliche aus armen Verhältnissen und ohne positive Zukunftsaussichten, werden von der Mafia angeworben. Dort bekommen sie Bedeutung und Macht. Wenn sie allerdings im Netz eingebunden sind kommen sie ohne Todesrisiko nicht mehr heraus. Die Trias
Wenn man Vollbeschäftigung als Ergebnis einer Wirtschaftspolitik versteht, die es allen Mitgliedern einer Volkswirtschaft ermöglicht, ihre Bedürfnisse nach Gütern und nach Arbeit in Übereinstimmung zu bringen, dann muss man sämtliche derzeitigen Politiklinien hinterfragen. Vor allem die Annahme, besser die Behauptung, dass Investitionen Arbeitsplätze schaffen, ist nicht haltbar. Bei den gegenwärtigen Rahmenbedingungen (insbesondere der Besteuerung der menschlichen Arbeit – Roboter zahlen keine Steuern) bewirken neue Ausrüstungsinvestitionen in der Regel die ‚Einsparung‘ von Arbeitskräften – also Arbeitslosigkeit. Die gegenwärtige Politik des billigen Geldes der Europäischen Zentralbank ist daher gesamthaft kontraproduktiv.
Um sinnvolle Vollbeschäftigung zu erreichen bedarf es eines Bündels von Maßnahmen:[7]
- In der Finanzpolitik muss die gegenwärtige Dynamik der Verschiebung des Volkseinkommens in Richtung Kapitaleinkommen zulasten der Masseneinkommen durchbrochen werden, damit die Massennachfrage entsprechend steigt. Dies ist durch eine Reform der Geldschöpfung und durch einen geordneten internationalen Schuldennachlass möglich.[8]
- In der Handelspolitik muss das Bestimmungslandprinzip Platz greifen: Wenn eine Ware oder sonstige Leistung nicht unter sozialen und ökologischen Bedingungen erstellt wurde, die denen des Bestimmungs(Import)landes gleichen, dann bekommt das Gut keinen Marktzutritt oder wird mit einer der Kostendifferenz entsprechend Ausgleichsabgabe belastet. Wenn diese Maßnahme nicht getroffen wird, wandern die Arbeitsplätze zu jenen Anbietern, die Mensch und Natur am ‚effizientesten‘ ausbeuten.
- In der Steuer- und Sozialpolitik muss die handelspolitisch abgesicherte Umschichtung zu Kapitalumsatz-, Energie- und Rohstoffverbrauchs- sowie zur Besteuerung der Großvermögen erfolgen. ‚Maschinensteuern‘ sind ebenfalls nur zielführend, wenn sie handelspolitisch abgesichert sind. Wohl aber ist eine Internetabgabe von einem Millionstel Cent je bit machbar. Sie würde trotz Gewährung von Freimengen und der Befreiung der sozialen und wissenschaftlichen Dienste etwa € 30 Mia – also rd. 40 % des österreichischen Bundesbudgets erbringen.[9] Es wäre also genug Spielraum für die Verbilligung der menschlichen Arbeit und für den sogenannten ‚informellen Sektor‘ [10] vorhanden. Auch jene bisher nicht gewährten sozialen Vergütungen, wie die Honorierung der der Arbeit von Müttern und Vätern (Muttergehalt), wären leistbar.
- Mit der eingangsseitigen Sanierung der Budgets wäre auch ein Grundeinkommen für alle Bürger und Bürgerinnen finanzierbar. Dieses würde nicht nur den demütigenden Makel der Arbeitslosigkeit beseitigen, sondern auch die freie Wahl einer angepassten (beglückenden) beruflichen Einkommenskombination ermöglichen (Man muss nicht jeden ‚Job‘ annehmen, um zu überleben.)
Ein Grundeinkommen (gesellschaftliche Grundsicherung) muss jedoch von einer gemeinwohlorientierten Ethik getragen werden, wenn es nicht missbraucht werden soll. Diese Haltung muss vor allem im Bildungswesen vermittelt werden. Haltungen wie
Dass die Gewährung eines Grundeinkommens handels- und sozialpolitisch abgesichert werden muss, wenn das dieses gewährende Land nicht überrannt werden soll, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.
Wir sehen also, dass ein Bündel von Maßnahmen zu Verfügung steht, das beharrlich angegangen werden muss, wenn wir nicht in unerträgliches menschliches Leid und in soziale Katastrophen hineinschlittern wollen.
Die gegenwärtigen internationalen (insbes. billiges Geld) und nationalen (vor allem befristete Beschäftigungsprogramme) Maßnahmen sind leider nur wirtschaftspolitische Beruhigungspillen, die an der negativen Gesamtdynamik in Richtung steigender Arbeitslosigkeit nichts ändern.
[1] S.
Fischer Verlag, Frankfurt am
Main, 1983; H. Ch. Binswanger, H. Frisch, H. G. Nutzinger, B. Schefold, G.
Scherhorn, U. E. Simonis, B. Strümpel
[2] Hierzu gibt es eine ‚Motion‘ (Vorhalt
und Empfehlung) an das im Rahmen des Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten
Nationen (ECOSOC) im Juli 2017 stattfindende ‚Hochrangige Politische Forum
2017‘ und das ‚Ministertreffen zur Beseitigung der Armut und zur Förderung des
Wohlstandes in einer sich wandelnden Welt‘, dessen Text beim RSK abgerufen
werden kann.
[3] Eine Studie des Wittgenstein
Zentrums für Demographie und Globales Humankapital (Wittgenstein Centre for
Demography and Global Human Capital) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen
Institut für Systemanalyse (IIASA) und dem Institut für Demographie der
Österreichischen Akademie für Wissenschaften
zeigt, dass bei erhöhten Bildungsanstrengungen – vor allen für Frauen – das
erwartete Wachstum der Weltbevölkerung bis 2060 um rd. eine Milliarde Menschen
gesenkt werden könnte.
[4] Siehe Die Presse, Economist, S 15
vom 14. 6. 2017 .
[5] Dies ist die Formulierung eines
Studenten im volkswirtschaftlichen Seminar. Sie trifft zu, weil zur Ruhigstellung
der Arbeitslosen stereotyp das Mantra wiederholt wird: Suche also die Schuld
gefälligst bei dir und nicht im System.
Wenn aber insgesamt zu wenig Arbeitsplätze vorhanden sind, dann ist dieser ‚Rat‘ geradezu zynisch, und der Student hat recht: Als Gladiator musst Du andere umbringen, damit du in der internationalen Arena bewundert überlebst.
Wenn aber insgesamt zu wenig Arbeitsplätze vorhanden sind, dann ist dieser ‚Rat‘ geradezu zynisch, und der Student hat recht: Als Gladiator musst Du andere umbringen, damit du in der internationalen Arena bewundert überlebst.
[6] Siehe die Analyse des
Gerichtspsychiaters, G. Haller, nach dem grauenhaften Anschlag in Manchester
vom
22. 5. 20017 in Die Presse vom 24./25. 5. 2017 S 1.
22. 5. 20017 in Die Presse vom 24./25. 5. 2017 S 1
[7] Ausführlicher sind diese in meiner
Denkschrift <Handreichung – Manifest –
Unverzichtbare Eckpunkte einer weltweit zukunftsfähigen Gesellschaftsgestaltung>,
die beim RSK aufliegt, dargelegt.
[8] Da die den Schulden
gegenüberstehenden Guthaben aus dem Nichts geschöpft wurden, können sie auch
wieder ohne gesamtwirtschaftlichen Schaden dorthin zurückgeführt werden.
[9] Analoges gilt für Deutschland und
die Schweiz.
[10]
Der ‚informelle Sektor‘ ist jener Bereich beschäftigungsähnlicher
Arbeitsverhältnisse, die im formellen Sektor nicht ausgeübt werden, weil dort
die Kosten zu hoch sind. Beispiele sind die zivilen Hilfsdienste und die
Arbeitsgenossenschaften im Trentino, die landschaftskulturelle und kulturelle
Aktivitäten mit sonst arbeitslosen Menschen vollbringen.
Der Autor:
Heinrich Wohlmeyer, Gen. Dir. a. D., Hon. Prof. Dipl. Ing. agr. Dr. iur. Dipl. in Law,geboren 1936 in St. Pölten, studierte in Wien, London und den USA, war erfolgreich in der Industrie- und Regionalentwicklung tätig und ist einer der wenigen Manager, die mit der Goldenen Arbeiterkammermedaille ausgezeichnet wurden. Er stand an der Wiege der Nachhaltigkeitskonzepte, war stets ein unbequemer Querdenker und Praktiker, entwarf das erste "Grüne Energieprogramm" für Österreich und zeigte frühzeitig die Möglichkeiten der kreislauforientierten Nutzung nachwachsender Rohstoffe und Primärenergierträger auf. Die Strategien für die gesetzliche Herstellung gerechter Wettbewerbsverhältnisse im Bereich der landwirtschaftlich Rohstoffe verarbeitenden Industrie vor dem EU-Beitritt Österreichs sind weitgehend sein Werk. Es folgten der Aufbau der österreichischen Vereinigung für Agrar- und Lebenswissenschaftliche Forschung und der österreichischen Gesellschaft für Biotechnologie sowie die Gestaltung der Forschungskonzepte in diesen Bereichen. Lektor an der Technischen Universität Wien über kreislauforientierte Verfahrenssysteme, Honorarprofessor für Ressourcenökonomie und Umweltmanagement an der Universität für Bodenkultur in Wien. Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften und Büchern. Zuletzt starkes Engagement im Bereich der Finanz- und Handelspolitik
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