tagesschau.de: Massenställe für Bio-Hühner? Auch Bio-Hühner leiden in der Massentierhaltung
Bei
Bio-Eiern denken viele an glückliche Hennen auf einem Hühnerhof. Die
Realität sieht anders aus: bis zu 3000 Legehennen zusammengepfercht in
einem Stall. Bald erlaubt die EU sogar mehr als 12.000 Hühner pro
Betrieb. Bei keinem anderen Produkt greifen die Deutschen (und
Österreicher) so oft zu Bio-Ware wie bei Eiern. Für mehr Tierschutz sind
sie bereit, deutlich mehr Geld zu zahlen. Doch wie werden Bio-Eier
heute produziert - stimmt das idyllische Bild der glücklichen Hühner?
Maximal 3000 Bio-Legehennen pro Stall sieht die aktuelle EU-Verordnung
vor. Pro Quadratmeter Stallfläche sind maximal sechs Tiere erlaubt. Von
der romantischen Vorstellung eines kleinbäuerlichen Betriebs ist das
schon ziemlich weit entfernt.
Mehrere Herden in einem Gebäude
Doch
in den vergangenen Jahren wurde diese Bestimmung weiter ausgehöhlt. In
Deutschland hat die Politik es zugelassen, daß mehrere Herden mit
jeweils 3000 Hühnern in einem Gebäude gehalten wurden, abgegrenzt durch
Trennwände. Außerdem wurde erlaubt, statt sechs bis zu zwölf Bio-Hennen
pro Quadratmeter im Stall zu halten, wenn Volieren und Stahlgestelle
vorhanden sind, die zur nutzbaren Fläche dazu gerechnet werden können.
Seit drei Jahren wird die Reform der EU-Öko-Verordnung verhandelt.
Report Mainz liegt ein vertrauliches Verhandlungsprotokoll vor. Am 28.
Juni hatten sich Vertreter des EU-Parlaments, der Kommission und des
Ministerrats auf einen gemeinsamen Reform-Text geeinigt.
Künftig mehr als 12.000 Tiere legal
Das
EU-Parlament hatte gefordert, daß pro Bio-Betrieb maximal 12.000
Legehennen gehalten werden sollten. Außerdem sollte der Begriff
Hühnerstall eindeutig definiert werden. Das Dokument belegt, wie diese
Ziele im Zuge der Verhandlungen aufgegeben wurden. Wird der Entwurf
umgesetzt, sind künftig riesige Bio-Legehennen-Betriebe mit deutlich
mehr als 12.000 Tieren legal.
Martin
Häusling von den Grünen ist Berichterstatter des EU-Parlaments in den
Verhandlungen. Er sagt: "Das hat etwas mit der Kommerzialisierung des
Biobereichs zu tun, wo tatsächlich Strukturen eingerissen sind, wo
Großbetriebe zusammen mit dem Großhandel das Geschäft zunehmend
bestimmen." Kritiker halten die Neuregelung der EU-Öko-Verordnung für
Betrug am Verbraucher - und an den Bio-Bauern. Die kleinen Bio-Bauern,
so ihre Befürchtung, würden dadurch in den Ruin getrieben.
Mehr dazu auch auf www.tierschutzbuero.de
(Quelle: Animal Spirit)
AMA-Skandal: Fleisch-Werbebroschüre für Kinder
AMA-Skandal: Fleisch-Werbebroschüre für Kinder muß wieder eingestampft werden
Die
AgrarMarktAustria (AMA), die aus Zwangsbeiträgen der Landwirte und
aller Steuerzahler gespeist wird und zu deren Hauptaufgaben die
Vermarktung der österreichischen Agrar- und Fleischprodukte gehört, hat
sich jetzt schon die Allerkleinsten als Kundschaft vorgenommen: So hat
sie kürzlich ein Kinderbuch entworfen, welches an Verachtung für die
sogenannten „Nutz“tiere Rind, Schwein und Huhn und an verharmlosender
Beschönigung der Tötung dieser Tiere kaum zu überbieten ist. Warum sich
der bekannte Märchenerzähler und Autor Folke Tegetthoff für eine derart
perfide Art der Beeinflussung unserer Kinder hergibt, bleibt indes ein
Rätsel; daß sich die AMA für so etwas nicht zu schade ist, erstaunt
weniger, versucht sie doch schon seit Jahrzehnten, der
(fleisch-)konsumierenden Bevölkerung mit beschönigenden Bildern einer
(praktisch nicht mehr existierenden) Bauernhof-Idylle Sand in die Augen
zu streuen und systematisch zu verblöden.
In
dieser Fleisch-Werbebroschüre erklären Rind, Schwein und Huhn, daß es
quasi „ihre Aufgabe“ sei, zu Fleisch verarbeitet zu werden und daß „wir
uns sicher wiedersehen werden“ (als Leichenteil am
Kinder-Schnitzelteller?). Und weiters, daß sie von „Spezialisten“ (den
Schlachtern!) zum „Schnitzelstar“, „Kotelettwunder“ und
„Mega-Überdrüber-Filet“ verarbeitet werden, und sie die Reise „von HIER
nach DORT“ – was für ein Euphemismus für die systematische Quälerei bei
der gewaltsamen und sinnlosen Tötung leidensfähiger Mitgeschöpfe –
„nicht einmal merken“ würden… Solche Zeilen machen auch Tierschützer,
die schon viel erlebt haben, sprachlos.
Der
Werberat hat nach entsprechenden Protesten aus Tierschutzkreisen sofort
reagiert und die Verbreitung untersagt, das Kinderbuch muß nun
eingestampft werden, u.a. mit der Begründung, „daß die gewählte
textliche und bildliche Darstellung ein verharmlosendes Bild der
Fleischproduktion an sich und im Speziellen einer Schlachtung vermittelt
und damit die kindliche Vorstellungsfähigkeit eindeutig überfordert
wird.“ (siehe auch DER STANDARD: AMA erklärte Kindern Fleischproduktion-Werberat verlangt Kampagnenstopp).
An diesem Beispiel zeigt sich jedenfalls auf sehr entlarvende Weise,
welch Geistes Kind die AMA ist – wenn hier von Geist überhaupt die Rede
sein kann…
Link Begründung des Werberates: www.werberat.at/verfahrendetail.aspx?id=2364
Mehr zum Thema „AMA – Dichtung und Wahrheit“ auch in unserer Fleischbroschüre „Nimm bitte das Tier vom Tisch“, zu bestellen in unserem Shop. Dort gibt es auch unsere etwas provokanten „AMA-Wütesiegel“ T-Shirts (siehe Foto links)!
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