Auzug aus meiner gestrigen Rede anlässlich der laufenden Demonstration gegen den ESM, Euro und EU am Wiener Stephansplatz, die jeden Monat, jeweils am 26.igsten stattfinden.
Mehr dazu finden Sie auf der Netzseite http://eu-demo.blogspot.co.at/:
"Österreich hat mit dem "Ja" zum Beitritt in die EU im Jahre 1994 nicht jeder Entwicklung zugestimmt. Mittlerweile verliert Österreich immer mehr an Souveränität - die EU wurde ein illegler funktionaler Bundesstaat. Niemand (die Völker) durften über die sogenannte Euro-"Rettung" abstimmen, obwohl das den Verlust der Budgethoheit für Österreich bedeutet. Das ist eine Legitimation zur weiteren Spekulation, am Ende zu Lasten des (u.a. österreichischen) Volkes. Die Folgen sind unabsehbar: Sparprogramme, Massenverarmung, Pensionkürzungen, Arbeitslosigkeit und Inflation drohen. Es reicht: Raus aus ESM, Euro und EU!"
Aber wie man sieht setzt sich die EU-"Diktatur" über den Willen der Völker hinweg
und stürzt auch Österreich weiter in Schulden. Diese weiteren Milliarden werden
an die Spekulanten überwiesen, aber nicht dem griechischen Volk.
Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Die 17 Euro-Finanzminister beschlossen
in der Nacht zum Dienstag die Freigabe der nächsten Tranchen des
zweiten Hilfspakets für Griechenland, insgesamt fließen 44 Milliarden
Euro. Das Geld soll in vier Raten von Mitte Dezember bis Ende März 2013
ausgezahlt werden. Außerdem schnürten die Minister ein weiteres
Hilfspaket in zweistelliger Milliardenhöhe, um neue Löcher im
griechischen Staatshaushalt bis 2020 zu schließen.
Die Zeit drängt. Die Schulden Athens wachsen schneller als erwartet,
weil die Rezession im Land andauert und wesentliche Reformen von der
Regierung verschleppt wurden. Die Euro-Gruppe musste daher ihre
Zielvorgabe für den langfristigen Schuldenabbau anpassen.
Bis 2020 soll die griechische Schuldenquote nun auf 124 Prozent der
Wirtschaftsleistung gedrückt werden. Das liegt über der bisherigen
Zielmarke von 120 Prozent, die vom Internationalen Währungsfonds (IWF)
als oberste Grenze der Schuldentragfähigkeit angesehen wird. Um den IWF
für den Kompromiss zu gewinnen, verpflichteten sich die Euro-Länder
dazu, die griechische Schuldenlast bis 2022 auf unter 110 Prozent der
Wirtschaftsleistung zu reduzieren. Diese Zusage wird mittelfristig
voraussichtlich zu einem Schuldenschnitt führen - auch wenn ein solcher Schritt am Montag noch abgelehnt wurde.
Die Euro-Retter zeigten sich nach der zwölfstündigen Sitzung in Brüssel erleichtert. In den vergangenen beiden Wochen war man nach zwei Marathon-Sitzungen jeweils ergebnislos auseinander gegangen. Nun musste unbedingt eine Einigung her. "Der Zeitplan ist eng"
Man habe ein starkes Bündel von Maßnahmen beschlossen, sagte Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker. "Wir haben jetzt ein Ergebnis, das wir unseren Parlamenten (...) zur Beratung und Zustimmung vorschlagen können", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Er hoffe, dass die parlamentarischen Beratungen in Berlin bis zum Freitag abgeschlossen werden können. "Der vorgesehene Zeitplan ist eng."
Das dritte Rettungspaket soll zwar offiziell nicht so genannt werden, weil keine neuen Kredite nach Athen fließen. Aber kostenlos ist die Hilfe keineswegs. Die nationalen Haushalte der Partner werden erneut belastet. Das Paket besteht aus vier Teilen:
Dieser Katalog wird wohl reichen, um die Staatspleite Griechenlands
noch eine ganze Weile abzuwenden - vorausgesetzt, die wirtschaftliche
Lage verschlechtert sich nicht. Gelöst ist das griechische Dilemma damit
aber nicht. Drei Jahre ist es her, dass die Athener Regierung mit ihrem
Eingeständnis, das eigene Haushaltsdefizit verschleiert zu haben, die
Euro-Krise auslöste. Zwei Rettungspakete, ein Schuldenschnitt bei
Privatgläubigern und unzählige Sparprogramme später wächst der
Schuldenberg immer noch. Im kommenden Jahr soll er laut Troika-Schätzung
190 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen.
Aus Sicht von Ökonomen können die griechischen Staatsfinanzen nur
durch einen zweiten Schuldenschnitt saniert werden. Vor diesem
entscheidenden Schritt schreckten die Finanzminister aber erneut zurück.
Denn dann würden die Euro-Länder zum ersten Mal Verluste auf ihre
Griechenland-Kredite verbuchen. Vor allem die Bundesregierung will sich
vor der Bundestagswahl im Herbst 2013 nicht vorwerfen lassen, deutsche
Steuergelder in Griechenland verpulvert zu haben. Zwar wehrte
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sich in Brüssel gegen solche
Schuldzuweisungen. Die anderen Partner lehnten den Schuldenschnitt
genauso ab, sagte er. "Es ist eine Unart, dass dies zu einem typisch
deutschen Problem gemacht worden ist."
Aber es bleibt dabei, dass die Bundesregierung der entscheidende Akteur in dieser Frage ist. Das sieht nicht nur IWF-Chefin Christine Lagarde so, die mit ihrer Forderung nach einem Schuldenschnitt bei Schäuble nicht punkten konnte. Früher oder später wird der Konflikt mit dem IWF wieder aufbrechen. Schäuble selbst fand nach der Sitzung in Brüssel vieldeutige Worte. Sobald Athen den ersten Primärüberschuss erziele, sagte er, könne man über weitere Maßnahmen zur Schuldensenkung reden.
Quelle: Spiegel
Die Euro-Retter zeigten sich nach der zwölfstündigen Sitzung in Brüssel erleichtert. In den vergangenen beiden Wochen war man nach zwei Marathon-Sitzungen jeweils ergebnislos auseinander gegangen. Nun musste unbedingt eine Einigung her. "Der Zeitplan ist eng"
Man habe ein starkes Bündel von Maßnahmen beschlossen, sagte Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker. "Wir haben jetzt ein Ergebnis, das wir unseren Parlamenten (...) zur Beratung und Zustimmung vorschlagen können", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Er hoffe, dass die parlamentarischen Beratungen in Berlin bis zum Freitag abgeschlossen werden können. "Der vorgesehene Zeitplan ist eng."
Das dritte Rettungspaket soll zwar offiziell nicht so genannt werden, weil keine neuen Kredite nach Athen fließen. Aber kostenlos ist die Hilfe keineswegs. Die nationalen Haushalte der Partner werden erneut belastet. Das Paket besteht aus vier Teilen:
- Zinssenkung beim ersten Rettungspaket: 2010 hatten die Euro-Partner Athen bilaterale Kredite in Höhe von 53 Milliarden Euro gewährt. Der Zinssatz bemisst sich bisher am Euribor-Leitzins plus 1,5 Prozent. Der letztere Wert soll nun auf 0,9 Prozent verringert werden und später auf 0,5 Prozent sinken, sobald Athen einen primären Haushaltsüberschuss von 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erwirtschaftet - also ohne Zinszahlung. Wie viel der griechische Staat damit genau spart, ist unklar, es sind aber Milliarden. Für die Bundesregierung reduzieren sich die Einnahmen um einen dreistelligen Millionenbetrag.
- Zinsaufschub beim zweiten Rettungspaket: Die Laufzeit der im März vereinbarten Kredite aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF wird von 15 auf 30 Jahre verdoppelt. Die ersten zehn Jahre muss Athen zudem keine Zinsen zahlen. Laut EFSF-Chef Klaus Regling wird Athen so um 44 Milliarden Euro entlastet.
- Schuldenrückkauf: Die griechische Regierung bietet ihren privaten Gläubigern an, Staatsanleihen zu einem Preis von 35 Cent pro Euro Nominalwert zurückzukaufen. Derzeit werden die Anleihen je nach Laufzeit zwischen 20 und 30 Cent gehandelt. Theoretisch könnte die Schuldenlast so relativ günstig verringert werden. Das Problem: Nach Bekanntgabe des Plans dürften die Preise schnell anziehen. Das wiederum könnte Investoren vom Verkauf abhalten. Es ist daher unklar, wie stark die Schuldenquote sinken wird. Ebenso ist noch nicht beschlossen, woher das Geld für den Rückkauf kommen soll.
- Zentralbank-Gewinne: Die Notenbanken der Euro-Länder verzichten auf Gewinne, die die Europäische Zentralbank (EZB) durch den Ankauf griechischer Anleihen auf dem Sekundärmarkt gemacht hat. Das soll den griechischen Haushalt um elf Milliarden Euro entlasten.
Aber es bleibt dabei, dass die Bundesregierung der entscheidende Akteur in dieser Frage ist. Das sieht nicht nur IWF-Chefin Christine Lagarde so, die mit ihrer Forderung nach einem Schuldenschnitt bei Schäuble nicht punkten konnte. Früher oder später wird der Konflikt mit dem IWF wieder aufbrechen. Schäuble selbst fand nach der Sitzung in Brüssel vieldeutige Worte. Sobald Athen den ersten Primärüberschuss erziele, sagte er, könne man über weitere Maßnahmen zur Schuldensenkung reden.
Quelle: Spiegel
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