Erstens zahlen alle Mitgliedstaaten, sowohl als Nettozahler als auch die Nettoempfänger, einen gewissen Bruttobeitrag aus ihrem Budget nach Brüssel. Dort werden zuerst Gelder zur Erhaltung des Bürokra‑
tenmolochs einbehalten und dann werden nach festgelegten Verteilungsschlüsseln und eingelangten Anträgen und nach Gutdünken von EU-Bürokraten wiederum Gelder für alle möglichen, sinnigen und unsinnigen, Projekte zurücküberwiesen, wobei die einzelnen Mitgliedsländer zu diversen Co-Finanzierungen verpflichtet
werden. Dies bedeutet, daß die Staatsbudgets aller Mitgliedsländer gleich zwei Mal zur Kasse gebeten werden, egal ob Nettozahler oder Nettoempfänger. Dies läßt die einzelnen Mitgliedstaaten und deren
Volksvermögen langsam aber sicher ausbluten, weshalb die Briten den Brexit, also den Ausstieg aus dieser Umverteilungsmaschinerie gewählt haben.
Zweitens stellt sich die Frage, wie die Wertschöpfung
innerhalb der EU wirtschaftlich verteilt wird? Dazu 2 Fakten: seit unserem Beitritt
1995 ist kein nennenswerter Zuwachs beim Nettolohn (Bruttolohn minus
Inflationsrate) zu verzeichnen gewesen, während die Aktienkurse seither deutlich
angestiegen sind, der ATX von knapp 1.000 Punkten im Jänner 1995 auf gut 3.400
Punkte im Juli 2018 = ein Plus von rd. 240%. Beim DAX fiel diese Entwicklung
aufgrund der größeren Konzernstrukturen im gleichen Zeitraum noch viel
deutlicher aus - von rd. 2.000 Punkten auf rd. 12.800 Punkte = ein Plus von rd.
540%. Dies zeigt eindrucksvoll, daß bei der Wertschöpfung eine markante Umverteilung
von den Bürgern zu den Konzernen stattgefunden hat.
Aufgrund dieser Fakten und einer unumkehrbaren
wirtschaftlichen Entwicklung möge sich nun jeder selbst die Frage beantworten,
wem diese EU mehr nützt, den Bürgern oder den Konzernen?
DDr. Werner Königshofer
(Quelle: Wegwarte Sept. 2018)
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