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Dreizehn Jahre nach Einführung
des Euro ist offensichtlich, dass das Euro-Währungsexperiment nicht nur
seine Verheißungen nicht eingelöst hat, sondern dass seine Fortführung
sogar in ein Chaos münden wird: Aus diesem Grunde wenden sich vierzehn
namhafte deutsche und französische Wirtschaftsexperten mit einem Appell
an die Regierungen der Europäischen Union.
Appell an die Regierungen der Europäischen Union
Ausgearbeitet von einer Gruppe deutscher und französischer Wirtschaftsexperten in Düsseldorf
Dreizehn Jahre nach Einführung des Euro
ist es offensichtlich, dass dieses Experiment nicht nur seine
Verheißungen nicht eingelöst hat, sondern dass seine Fortführung sogar
in ein Chaos münden wird.
Statt Wohlstand erleben wir einen
Wirtschaftsabschwung in fast allen Ländern der Euro-Zone und damit
einhergehend eine erheblich steigende Arbeitslosigkeit.
Statt Haushaltsdisziplin haben wir einen
verantwortungslosen Anstieg der Staatsschulden erlebt, den eine Reihe
schmerzhafter Sparmaßnahmen nicht verringert hat.
Statt einer besseren wirtschaftlichen
Integration erleben wir ein sich verschärfendes Gefälle zwischen den
jeweiligen Ländern. Die Länder Süd-Europas, allen voran Griechenland
aber auch Portugal, Spanien, Italien und sogar Frankreich, erleben seit
zehn Jahren eine stete Verschlechterung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Weil
das Wechselkursventil verstopft ist, verringert sich die Kaufkraft der
einen Länder, während in den anderen Wachstum und Beschäftigung gedrückt
werden. So wird die harmonische Entwicklung des europäischen
Binnenmarktes beeinträchtigt.
Statt eines Zusammenwachsens der Völker erleben wir eine wachsende Feindseligkeit zwischen Gläubiger- und Schuldnerländern.
Statt einer Weiterentwicklung der
Demokratie erleben wir, dass den Völkern von oben Entscheidungen
aufgezwungen werden, an denen sie nicht beteiligt sind und die sie
ablehnen.
Die verschiedenen Schirme, die
aufgespannt werden, um „den Euro zu retten“, sind vergeblich, denn sie
befassen sich ausschließlich mit den Staatsschulden und packen das
eigentliche Problem nicht an der Wurzel des Übels - mangelnde
Wettbewerbsfähigkeit und defizitäre Leistungsbilanzen der Länder
Südeuropas. Der Versuch, den Abwertungsbedarf über interne
Deflationsprozesse zu kompensieren, stößt sie noch tiefer in die
Rezession (historische Beispiele: Deutschland 1930, Frankreich 1934).
Ein Ziel verfolgend, das ohnehin nicht
erreichbar ist, begibt sich Europa in einen Rezessionssog, der den
wichtigsten Weltmarkt trifft und die ganze Welt beunruhigt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) - ihre
Grundsätze und Satzung missachtend - sieht keinen anderen Ausweg, um den
Euro zu retten, als massiv Geld zugunsten der Banken zu drucken.
Es ist darüber hinaus genauso so
illusorisch zu hoffen, ein „Europa der Transfers“ würde die
Währungsunion stabilisieren. Eine Politik dauerhafter Transfers von
Hunderten von Milliarden Euro in die angeschlagenen Länder läuft auf
eine Vergemeinschaftung der Staatsschulden hinaus. Die Völker, die ihren
Beitrag dazu leisten müssten, werden diese Lösung auch deshalb
ablehnen, weil sie dauerhaft kontraproduktive Anreize für die
Schuldnerländer schaffen würde. Eine Palliativhilfe ohne Perspektiven
kann die Beschleunigung der Erschütterungen, die nicht nur die
Finanzmärkte, sondern auch die Realwirtschaft treffen, nicht verhindern.
Wenn dieser Euro-Rettungspolitik nicht
unverzüglich ein Ende gesetzt wird, wird das Abenteuer der
Gemeinschaftswährung dramatisch enden: Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage, ausufernde Arbeitslosigkeit, soziale Unruhen,
zunehmende extremistische Tendenzen, Wiederaufflammen alter Konflikte,
Auflösung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – alle diese negativen
Faktoren führen dazu, dass die Länder Europas unregierbar werden und die
Bedeutung Europas in der Welt schweren Schaden nehmen wird.
Die Europäische Union darf nicht weiter
Spielball der auf Zerstörung unserer Lebensgrundlagen ausgerichteten
globalen Finanzoligarchien bleiben. Ist es nicht beschämend zu sehen,
wie sie sich Politik und Wirtschaft untertan machen, und nach ihren
Interessen vor sich hertreiben?
Es ist offensichtlich, dass nur Ab- und
Aufwertungen, die der jeweiligen Situation eines jeden Landes angepasst
sein müssen, das Ungleichgewicht zwischen ihnen beenden und somit das
Wachstum wiederbeleben können. Die Geschichte liefert zahlreiche
Beispiele von Brüchen in Währungsunionen: Es ist möglich, sie politisch
und wirtschaftlich geordnet zu steuern, und sie haben sich oft schon
nach wenigen Monaten als sinnvoll erwiesen.
Aus all diesen Gründen appellieren
deutsche und französische Wirtschaftsexperten, die sich am 7. Oktober
2011 in Lyon und am 11. und am 12. April 2012 in Düsseldorf getroffen
haben, an ihre jeweiligen Regierungen, Folgendes zu vereinbaren und den
anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vorzuschlagen.
Deutsche Unterzeichner: Bruno Bandulet, Rolf Hasse, Wilhelm Nölling, Karl Albrecht Schachtschneider, Wolf Schäfer, Dieter Spethmann, Joachim Starbatty
www.deutschland.netFranzösische Unterzeichner: Professeur Alain Cotta, Jean Pierre Gérard, industriel et ancien membre du Conceil de politique monétaire de la Banque de France, Jean-Luc Gréau, ancien économiste du Medef, Roland Hureaux, le Professeur Gérard Lafay, Philippe Murer et Michel Robatel |
1 Kommentar:
Das Chaos und der damit einhergehende Euthanasieprozess weitgehender Teile der Menschheit ist nicht ein Fehler des EURO und aller anderen Fiat Money Währungssysteme sondern deren Ziel.
Und dieses Ziel werden diese kriminellen Psychopathen, die wir Politiker und Konzernbosse nennnen, niemals freiwillig aufgeben. Ich befürchte, dass es auf beiden Seiten nicht ohne Gewalt abgehen wird.
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