Umsetzung eines Gentechnik-Verbots wäre
höchst an der Zeit
Der Saal beim Heurigen Berger in Wien-Grinzig war voll, die Zuschauer
höchst interessiert, die Gäste hochkarätig: Die Veranstaltung über Gentechnik Ende
vergangener Woche war ein Erfolg. Angesichts dramatischer Entwicklungen muss nachdrücklich
an die Forderung des Gentechnik-Volksbegehrens von 1997 erinnert werden: Die
Bürger Österreichs wollen ein Gentechnikverbot!
Folgende Themen kamen zur Sprache:
1.) Jüngster
Protest vor dem UN-Menschenrechtsausschuss in Genf gegen die österreichische
Regierung
2.) Vorteile
eines gentechnikfreien Europas für Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft
3.) Gefahren
des gerade verhandelten Freihandelsabkommens „TTIP“ zwischen den
USA und der EU
Überraschungsgast war der hessische Landwirt Gottfried Glöckner, der
gerade auf Urlaub in Österreich weilte. Er hatte nach der Verfütterung von
Genmais seine gesamte Kuhherde verloren und tritt seither als Botschafter für
Gentechnikfreiheit auf. Enttäuschend war lediglich die Reaktion der im
Parlament vertretenen Parteien: SPÖ, ÖVP, Grüne, Team Stronach und Neos kamen
der Einladung – auch für eine Extratreffen nur für Politiker – nicht
nach. Die FPÖ war hingegen durch NRAbg. Johannes Hübner vertreten.
1.) Christiane Lüst (Gauting in Bayern, Aktion Gen-Klage):
Sie berichtete über die Rüge des
UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte an
die österreichische Bundesregierung, dass ihre Agrar- und Handelspolitik in
Dritte-Welt-Ländern Menschenrechte verletzt und der zum Handeln auffordert (siehe Anhang 1). Christiane Lüst ist die
Gründerin der Aktion Gen-Klage, die vor wenigen Tagen den Entscheid des
Europäischen Gerichtshofes für ein endgültiges Verbot der Gentechnik-Kartoffel
Amflora erwirkt hat http://www.stopptgennahrungsmittel.de/web/index.php?menu=65
.
2.) Volker Helldorff
(Biobauer aus Kärnten, Plattform „Ärzte, Bauern und Juristen für
gentechnikfreie Nahrung“): Er berichtete über die Vorteile eines gentechnikfreien
Österreichs und Europas für Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft. Er verwies auf
die missgebildeten Kinder durch die Spritzung der Gentechnikfelder mit
Glyphosat (Roundup), die unzureichenden Tests neuer Gentechnik-Nahrungsmittel
und bereits aufgetretene gesundheitliche Katastrophen durch die Gentechnik (siehe Anhang 2).
3.) Klaus Faißner (Freier
Journalist, Wien, „Initiative Gentechnikverbot“): Er legte dar, welche Gefahren das
Freihandelsabkommen „TTIP“ zwischen der EU und den USA für
Konsumenten birgt: Eine drastische Verschlechterung von Lebensmittel- und
Umweltstandards zugunsten der Gentechnikindustrie. Eine Gentechnikflut,
zusammen mit Hormon-, Klon- und Chlorfleisch auf unseren Tellern wäre eine
mögliche Folge (siehe Anhang 3).
Völlig überraschend erschien auch der
hessische Landwirt Gottfried Glöckner
als Gast. Er berichtete von einer kürzlichen internationalen Veranstaltung der
russischen Regierung über Gentechnik in Moskau, die die Ablehnung der
Herrschenden gegenüber Agro-Gentechnik bestärkte. Hier ein Bericht über die
Situation in Russland: http://sustainablepulse.com/2013/09/25/russia-considers-total-ban-on-all-gmo-products/
(Foto: Christiane Lüst und
Volker Helldorff, © Karl-Heinz Jobst)
Herzliche Grüße,
Klaus Faißner
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