2013-12-17

Erfolgreiche Veranstaltung „Gentechnik: Die Stunde der Wahrheit naht“ in Wien


Umsetzung eines Gentechnik-Verbots wäre höchst an der Zeit

Der Saal beim Heurigen Berger in Wien-Grinzig war voll, die Zuschauer höchst interessiert, die Gäste hochkarätig: Die Veranstaltung über Gentechnik Ende vergangener Woche war ein Erfolg. Angesichts dramatischer Entwicklungen muss nachdrücklich an die Forderung des Gentechnik-Volksbegehrens von 1997 erinnert werden: Die Bürger Österreichs wollen ein Gentechnikverbot!

Folgende Themen kamen zur Sprache:
1.)    Jüngster Protest vor dem UN-Menschenrechtsausschuss in Genf gegen die österreichische Regierung
2.)    Vorteile eines gentechnikfreien Europas für Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft
3.)    Gefahren des gerade verhandelten Freihandelsabkommens „TTIP“ zwischen den USA und der EU

Überraschungsgast war der hessische Landwirt Gottfried Glöckner, der gerade auf Urlaub in Österreich weilte. Er hatte nach der Verfütterung von Genmais seine gesamte Kuhherde verloren und tritt seither als Botschafter für Gentechnikfreiheit auf. Enttäuschend war lediglich die Reaktion der im Parlament vertretenen Parteien: SPÖ, ÖVP, Grüne, Team Stronach und Neos kamen der Einladung – auch für eine Extratreffen nur für Politiker – nicht nach. Die FPÖ war hingegen durch NRAbg. Johannes Hübner vertreten.

1.)    Christiane Lüst (Gauting in Bayern, Aktion Gen-Klage): Sie berichtete über die Rüge des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte an die österreichische Bundesregierung, dass ihre Agrar- und Handelspolitik in Dritte-Welt-Ländern Menschenrechte verletzt und der zum Handeln auffordert (siehe Anhang 1). Christiane Lüst ist die Gründerin der Aktion Gen-Klage, die vor wenigen Tagen den Entscheid des Europäischen Gerichtshofes für ein endgültiges Verbot der Gentechnik-Kartoffel Amflora erwirkt hat http://www.stopptgennahrungsmittel.de/web/index.php?menu=65 .

2.)    Volker Helldorff (Biobauer aus Kärnten, Plattform „Ärzte, Bauern und Juristen für gentechnikfreie Nahrung“): Er berichtete über die Vorteile eines gentechnikfreien Österreichs und Europas für Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft. Er verwies auf die missgebildeten Kinder durch die Spritzung der Gentechnikfelder mit Glyphosat (Roundup), die unzureichenden Tests neuer Gentechnik-Nahrungsmittel und bereits aufgetretene gesundheitliche Katastrophen durch die Gentechnik (siehe Anhang 2).

3.)    Klaus Faißner (Freier Journalist, Wien, „Initiative Gentechnikverbot“): Er legte dar, welche Gefahren das Freihandelsabkommen „TTIP“ zwischen der EU und den USA für Konsumenten birgt: Eine drastische Verschlechterung von Lebensmittel- und Umweltstandards zugunsten der Gentechnikindustrie. Eine Gentechnikflut, zusammen mit Hormon-, Klon- und Chlorfleisch auf unseren Tellern wäre eine mögliche Folge (siehe Anhang 3).

Völlig überraschend erschien auch der hessische Landwirt Gottfried Glöckner als Gast. Er berichtete von einer kürzlichen internationalen Veranstaltung der russischen Regierung über Gentechnik in Moskau, die die Ablehnung der Herrschenden gegenüber Agro-Gentechnik bestärkte. Hier ein Bericht über die Situation in Russland: http://sustainablepulse.com/2013/09/25/russia-considers-total-ban-on-all-gmo-products/

(Foto: Christiane Lüst und Volker Helldorff, © Karl-Heinz Jobst)

Herzliche Grüße,
Klaus Faißner

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