Autor: FRANK STRONACH
Ein Parlamentsausschuss ist gerade dabei in einer Nacht und
Nebelaktion die Gründung und Finanzierung einer internationalen
Finanzorganisation mit Sitz in Luxemburg zu ratifizieren. Es handelt
sich um den ESM. Er soll mit einem Grundkapital von 700 Milliarden Euro
ausgestattet werden und es soll eine Nachschusspflicht geben, und zwar
„unwiderruflich und uneingeschränkt“. Die zahlungsfähigen Länder
springen für die nicht zahlungsfähigen Länder ein! Das Budgetrecht der
nationalen Parlamente wird ausgehebelt! Kein Wunder, dass die Bürger
kaum informiert werden und schon gar nicht in den Entscheidungsprozess
miteinbezogen werden! Ich bin für ein starkes Europa mit freiem
Personen-, Güter-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr. Das wichtigste
ist, dass der Friede in Europa gesichert ist. Um Frieden dauerhaft zu
wahren ist es wichtig, dass die Bürger einen gewissen Wohlstand
genießen. Wenn Menschen in Armut verfallen, sind soziale Unruhen
vorprogrammiert. Es hat den Anschein, dass unsere Politiker gerade an
jener Basis rütteln, die Europa nach dem Krieg so erfolgreich gemacht
hat: Europa war wirtschaftlich erfolgreich durch das
wettbewerbsorientierte Freihandelszonensystem. Naturgesetze sind
stärker, als von Menschen gemachte Gesetze. Ein Naturgesetz ist, dass
fairer Wettbewerb zu besserer Leistung, besseren Produkten und mehr
Wohlstand führt. Immer, wenn Wettbewerb ausgeschaltet wird und in den
Markt künstlich eingegriffen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis
Wirtschaftswachstum endet und der Wohlstand sinkt. Unsere Politiker
scheinen gerade dabei zu sein, den Wettbewerb zwischen den Ländern in
Europa auszuschalten. In der angepeilten Haftungsgemeinschaft gibt es
keinen Anreiz mehr für volkswirtschaftlich schwache Länder ihre
Strukturen zu reformieren und besser zu wirtschaften. Es ist anzunehmen,
dass sich jeder auf den anderen verlassen wird, als Zahlmeister
einzuspringen. Eine Haftungsgemeinschaft macht keinen ökonomischen Sinn.
Das widerspricht Naturgesetzen! Vor kurzem habe ich die Bekanntschaft
der bekannten Wirtschaftswissenschafterin Eva Pichler gemacht. Sie
prophezeit den Konkurs Österreichs, sollte der ESM tatsächlich Realität
werden. Sie sagt: „Der ESM legalisiert und perpetuiert die bislang
illegal durchgeführte Umverteilung der Staaten mit noch soliden Finanzen
zu den anderen. Ist er unterschrieben, gibt es kein zurück: Die
Transferunion ist abgesegnet, wir müssen dann alljährlich viele
Milliarden an Haftungen in den nach Süden verschicken, ein hoher Teil
davon wird absehbar schlagend werden. Der EMS ist ein totalitäres
Machwerk: Die Mitglieder unterliegen der Immunität, keine Klage ist
möglich und er hat eine immense Machtfülle.“ Außerdem haben die
hochverschuldeten volkswirtschaftlich schwachen Länder die Mehrheit in
dieser internationalen Organisation. Welche Entscheidungen kann man sich
da erwarten?
Quelle:
Stronach
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen