Die EU-Kommission versucht gegenwärtig des CETA-Abkommen mit Kanada
stillschweigend durchzuwinken und die Verhandlungen zum USA-EU-Freihandelsabkommen,
TTIP, wurden ohne ausreichende
Information und Befragung der Parlamente für beendet erklärt. Das wenige, das
den Weg an die Öffentlichkeit gefunden hat, muss uns Bauern, aber auch große Teile der Bevölkerung
in Europa mit Sorge erfüllen.
Umso erstaunlicher ist es, wie still sich
der Bauernbund zu diesem Thema bisher verhalten hat.
Daher fordern wir den österreichischen Bauernbund als unsere politische Vertretung zu einer eindeutigen Positionierung zum ‚Umfassenden Abkommen‘ mit Kanada und zum Amerikanisch-Europäischen Freihandelsabkommen auf.
Daher fordern wir den österreichischen Bauernbund als unsere politische Vertretung zu einer eindeutigen Positionierung zum ‚Umfassenden Abkommen‘ mit Kanada und zum Amerikanisch-Europäischen Freihandelsabkommen auf.
Hier ein kleiner Auszug aus den Argumenten,
die uns veranlassen sollten, TTIP und CETA
(CETA ist der Türöffner zum TTIP) und in der gegenwärtigen Fassung abzulehnen:
(CETA ist der Türöffner zum TTIP) und in der gegenwärtigen Fassung abzulehnen:
>> Chlorhendl und Gentechnik sind nur
die plakative Spitze des Eisberges, das Abkommen greift in fast alle Lebensbereiche
ein.
>> Lebensmittelkennzeichnung lockern,
bedeutet Bauern und Konsumenten einen erkämpften Schutz gegen die Unterbietung
mit qualitativ schlechteren, aber billigeren Waren zu nehmen.
>> Das zusätzliche Wirtschaftswachstum
von gerade mal 0,5% in erst 20 Jahren! dürfte ausschließlich
international tätigen Konzernen, nicht aber unseren Bürgern zugutekommen.
>> Irrwitzige Transporte in oftmals
katastrophalen Frachtschiffen bringt zusätzliche Umweltbelastung und -gefährdung.
>> Unser hohes Niveau im Arbeits- und
Sozialrecht und Daseinsvorsorge wird gefährdet.
>>
Der ‚Investitionsschutz‘ bedeutet eine Aushebelung der europäischen
Rechtsordnungen und die weitgehende Entmachtung der Volksvertretungen, deren
Aufgabe es sein sollte, Gesetze zum Wohl der Bevölkerung zu gestalten.
>>Dritt- und Entwicklungsländer
werden durch Ausgrenzung vermutlich noch weiter verlieren, die Armut droht weiter
zu steigen.
>> Wenn man die ‚Philosophie‘ der USA
und der europäischen Großkonzerne (die meist schon in ausländischer Hand sind)
kennt, dann bedeutet TTIP ziemlich genau das Gegenteil unseres vielgepriesenen
ökosozialen Weges.
>> Besonders die Tatsache, dass die Verhandlungen
streng geheim geführt wurden und werden, sowie dass die Kommission über ein ‚Rechtgutachten‘
die nationalen Parlamente ausschalten will, kann für uns Österreicher und
Europäer, aber auch für die Amerikanischen Bürger nichts Gutes bedeuten.
Allein das CETA-Abkommen umfasst 1.600 (!) Seiten, ist also eine kaum durchschaubare ‚Privatrechtsordnung‘.
Allein das CETA-Abkommen umfasst 1.600 (!) Seiten, ist also eine kaum durchschaubare ‚Privatrechtsordnung‘.
>> Es ist fast unmöglich, dass sich Parlamentarier
in der kurzen Zeit, die Ihnen bis zur Abstimmung bleibt, ein umfassendes Bild
von den Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen machen.
Gleichzeitig wird üblicherweise mit der Keule operiert, dass eine ‚Aufschnürung‘ unermesslichen Schaden verursachen würde.
Gleichzeitig wird üblicherweise mit der Keule operiert, dass eine ‚Aufschnürung‘ unermesslichen Schaden verursachen würde.
>> Mehreren Studien zufolge liegt in
den Handelsbeziehungen nach Osten, die derzeit durch die Politik der USA
gefährdet werden, ohnehin höheres Potential.
Was
ist zu tun:
1) Die gesamten Texte sind unverzüglich
allen Parlamenten und der Öffentlichkeit (also auch uns Bauern) zugänglich zu
machen.
2) Ein Inkrafttreten ist nur zulässig, wenn
auch die nationalen Parlamente zustimmen.
3) Es ist zu prüfen, ob nicht eine
Volksabstimmung notwendig ist, weil einzelne Bestimmungen (siehe z. B. Investitionsschutz‘)
ein Verfassungsänderung bewirken (Rechtsstaat und Gewaltenteilung).
4) Der sogenannte ‚Investitionsschutz‘ ist
zu streichen, weil die existierenden nationalen und internationalen
Rechtsordnungen bezüglich der Streitschlichtung genügen.
5) Bei der ‚Harmonisierung der Standard ist
das Bestimmungslandprinzip zu
verankern. Das heißt: Für einen freien Marktzutritt ist nachzuweisen, dass bei
der Erstellung der Ware oder Dienstleistung die höheren Standards des Bestimmungslandes
eingehalten wurden.
6) Im Bereich der Energiepolitik muss der
Schutz der erneuerbaren, zukunftsfähigen Energieträgerverankert werden.
7) Nach Schweizer Muster ist den Bürgern
ein ‚Abstimmungsbüchlein‘ zur Verfügung zu stellen, in dem die Pro- und
Contra-Argumente dargelegt werden.
Wir ersuchen daher den Österreichischen
Bauerbund im Wege des Niederösterreichischen Bauernbundes als einer der
stärksten Landdesorganisationen diese Forderungen mit Nachdruck zu vertreten
und auch unseren unter gewaltigem Druck stehenden Abgeordneten im Europäischen
Parlament den Rücken zu stärken.
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