Am
20. Jänner 2013 entscheidet das österreichische Volk bezüglich der
Notwendigkeit des verpflichtenden Wehrdienstes und der Alternative,
der Einführung eines Berufsheeres.
Die
Fragestellung bei dieser Volksbefragung wird lauten: „Sind
Sie für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten
freiwilligen Sozialjahres?" - oder
-
„Sind Sie für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und
des Zivildienstes?"
Da
in den Medien ausgelöst durch die kontroverse Haltung der beiden
Großparteien des Landes das Thema Berufsheer oder Beibehaltung der
Wehrpflicht weniger sachlich sondern im überwiegenden Maße auf der
emotionaler Ebene geführt wird, möchten wir hier eine
Gegenüberstellung Berufsheer contra Wehrpflicht bringen:
Eine
Wehrdienst-Armee dient in erster Linie zur Sicherung des Lebensraumes
und zur Verteidigung des Staatsvolkes. Dies bedeutet, dass die
wehrdiensttauglichen Männer des Landes nur für den äußersten
Notfall der Landesverteidigung und der Verteidigung der Neutralität
zu den Waffen gerufen werden können und dürfen.
Ein
Berufsheer erleichtert die Eingliederungsfähigkeit des
österreichischen Bundesheeres in die Strukturen der
EU-Eingreiftruppen und Nato-Heere mit ihren wie auch immer gearteten
Interessen.
Anzunehmen
ist, dass eine ausschließlich in die Hände von Berufssoldaten
gelegte
Verteidigung des österreichischen Staatsgebietes in eine Fusion mit
den Militärpakt-Systemen
EU und NATO mündet. Österreich würde sich damit auch verpflichten,
an Kriegen außerhalb
seiner Grenzen teilzunehmen. Das
macht Österreich zu einem Kriegsteilnehmerland, was direkte
Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung haben kann und wird.
Größere
Auslandseinsätze sind jedoch mit nationalen Miliz- und
Wehrpflichtigenarmeen
kaum erfolgversprechend durchzuführen. Das wissen die
Verantwortlichen der beiden
Militärpakt-Systeme, und von daher ist auch der massive Druck auf
die österreichische Regierung zu
erklären.
Ein
Wehrpflichtigen-Heer
kann bei Aufständen und politischen Unruhen nicht gegen das eigene
Volk mobilisiert werden.
Österreichische
Soldaten würden auch nicht auf die eigene Bevölkerung schießen,
wenn es
möglicherweise – ausgelöst durch die sich immer verschärfendere
Finanz-
und Eurokrise – zu
Unruhen, Großdemonstrationen oder sogar Volksaufständen kommen
sollte. Hier
darf nicht außer Acht gelassen werden: Einem möglichen politischen
Missbrauch des Berufsheeres stehen Tür und Tor weit offen!
Das
bestehende Bundesheer
hat für Katastropheneinsätze die dafür notwendige personelle
Stärke und ist die einzige Organisation, die über die nötigen
Hilfsgüter und Reserven verfügt, um Hilfe und Schutz für die
Bevölkerung zu gewährleisten.
Zivil-
und Katastrophenschutz würden bei einem Berufsheer an
nichtmilitärische Organisationen, Freiwilligenverbände
und die bereits dezimierte Polizei ausgelagert werden. Wie deren
Einsätze dann bei
Katastrophen entsprechender Tragweite - z.B. bei großflächigen
Überschwemmungen
sind 10.000 Hilfskräfte nicht ungewöhnlich - ausschauen würden,
kann man sich nicht vorstellen. Alleine die Frage der Koordination
der Hilfskräfte braucht einen dementsprechenden organisatorischen
Unterbau.
Im
Krankentransportwesen und im Bereich des Pflegepersonals sind die
Zivildiener ein überaus wichtiger Teil.
Die Alternative zum jetzigen Zivildienst wäre ein freiwilliges
Sozialjahr gegen normale Entlohnung. Mit Bestimmtheit wird aber
gegenüber der Menge an Zivildienern nur ein Bruchteil von
Freiwilligen dieses Sozialjahr machen. Durch den Wegfall der
Zivildiener hätten der Sanitätsbereich und der Rettungsdienst
empfindlichen Einbußen.
Ein
Kostenvergleich ist nicht möglich, denn wie viel dem
österreichischen Steuerzahler das Berufsheermodell kosten wird,
darüber wird heftig debattiert. Auffällig dabei ist, dass die
Befürworter sichtlich bemüht sind, die Kosten klein zu reden. Aber
auch für die dringend notwendige Modernisierung des bestehenden
Bundesheeres werden relativ wage Schätzungen abgegeben.
FAZIT:
Wenn
einem Volk das Wohlergehen, die Einheit und Souveränität seines
Landes und seine wirtschaftliche Unabhängigkeit
etwas wert sind, müssen sie auch bereit sein, diese Güter zu
schützen und zu verteidigen. Wehrpflicht, Zivil- und
Katastrophenschutz müssen deshalb vom
gesamten Volk getragen
werden, d.h.
grundsätzlich von allen österreichischen Bürgern als
selbstverständliche, gemeinschaftliche
und solidarische Verpflichtung gesehen werden. Über
ein Berufsheer kann die Eingliederung in eine EU-Armee unter
NATO-Führung reibungslos durchgezogen werden.
Dies
wäre jener letzte Schritt zur Abschaffung der österreichischen
Neutralität.
Quelle : Fam. Kraschl
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