Sehr geehrte Herren!
Ich schreibe als alter Mann, da ich nicht
mitschuldig werden möchte an dem unerträglichen Leid in das wir gerade
hineintaumeln, weil wir aus kurzfristigen Interessen und 'politischem
Wohlverhalten' in der gegenwärtigen Kriegstreiberei gegen Russland
mitheulen.
Wegen der apokalyptischen Dimension der Gefahr habe ich auch die Apokalypse aufgeschlagen. Im Abschnitt 21/8 werden bei der Aburteilung vor allen anderen Untätern zuerst die Feigen genannt. Zu diesen müssen wir gegenwärtig leider gezählt werden.
Wegen der apokalyptischen Dimension der Gefahr habe ich auch die Apokalypse aufgeschlagen. Im Abschnitt 21/8 werden bei der Aburteilung vor allen anderen Untätern zuerst die Feigen genannt. Zu diesen müssen wir gegenwärtig leider gezählt werden.
Ich schreibe auch, weil ein kleines Land viel
bewirken kann, wenn es mutig und neutral sowie die Wahrheit einfordernd
auftritt.
Ich komme gerade von einem Treffen zum
geopolitischen Dialog aus der Schweiz.
Die enthüllenden Berichte waren bestürzend und
die Kriegsabsicht des Noch-Hegemons leider evident.
Es ist inzwischen gesichert, wer den Putsch in
der Ukraine organisiert und finanziert hat, und dass man bewusst die rote Linie
gegenüber den Russen überschritten hat, um einen Krieg auszulösen. Hinzu kommt
die offenkundige Ungleichbehandlung von Ethnien und deren
Unabhängigkeitsbestrebungen. Den Kosovo hat man sofort anerkannt,
weil es Teil der 'westlichen' Geostrategie war. Mit den Russen im
Donbas will man nicht einmal reden, geschweige denn ihnen eine ehrliche
Autonomie einräumen, denn mehr wollten sie ja anfangs nicht. Vielmehr haben die
zu ihrer Bekriegung engagierten Nationalisten-Garden offen gesagt, dass der
Donbas von der russischen Bevölkerung gesäubert werden müsse - also
beabsichtigter Genozid (Völkermord). Dass sich diese dann wehrt, sich an
die Russen als Schutzmacht wendet und nun an die Abspaltung denkt, ist
verständlich.
Ich verstehe auch, dass ein Großteil der
Bevölkerung des Westen des Kunstgebildes Ukraine die Russen hasst, weil die
Verfolgungen unter Stalin dort viel intensiver verspürt wurden als im
leidgewohnten Osten. Zur Auswiegung der zentrifugalen und zentripetalen Kräfte
hat man deshalb unter Chrustschow sogar die Krim zur Ukraine geschlagen.
Dass man aber gegenwärtig Leute zum Putsch engagiert hat, die in der Zeit des
Zweiten Weltkrieges etwa 100.000 Juden und tausende katholische Polen
abgeschlachtet haben, ist nicht nur verbrecherisch, sondern auch längerfristig
dumm, weil man - wie in anderen Ländern - die geförderten Gewalttäter nicht mehr
los wird und sie schließlich sogar bekämpfen muss. Das Ende ist Zerstörung und
Chaos ... und der Schrei nach ausländischer humanitärer Hilfe ...
Ich schreibe auch, weil der neue Ratspräsident
der EU zu den Anti-Russland-Falken gehört, da sein Land von den Russen
vieles erdulden musste. Er geht daher den Einkreisern und Kriegstreibern voll
auf den Leim. Müssten nicht mit derselben Begründung alle osteuropäischen
Staaten nach den Gräueln des Zweiten Weltkrieges (denken
wir z. B. an die Zerstörung Warschaus) auch den Deutschen auf
ewig misstrauen?
Was sich derzeit hochschaukelt trägt den Keim
eines Dritten Weltkrieges in sich. Die Errichtung zusätzlicher Militärbasen rund
um Russland und vor allen die für 2015 vorgesehene Erneuerung der Atomwaffen der
USA in Europa (Deutschland muss dies aufgrund des Aufenthaltsvertrages dulden.)
tragen hierzu bei. Da alle Atomstrategen vom Vorteil des Erstschlages
ausgehen, besteht die Gefahr, dass die russischen Militärs den USA
zuvorkommen wollen. Daher ist die Kriegsgefahr dramatisch
hoch.
Wenn wir hier feige zusehen, werden wir
mitschuldig.
Wieso rufen wir nicht zusammen mit der
neutralen Schweiz zu einem echten, wahrhaftigen und
fairen Dialog auf, in dem auch die Russen im Donbas gehört werden
und eine Stimme haben, statt verteufelt und mit der Ausrottung bedroht zu
werden.
Für die Korrektur eines Kurses, der in den Untergang führt, ist es nie zu spät.
Nehmen wir doch als immerwährend neutraler Staat nicht an den aufheizenden (und uns selbst und Europa schädigenden) Sanktionen gegen Russland teil und offerieren wir neutrale gute Dienste!
Ein fairer Kompromiss, bei dem alle Teile ihr Gesicht wahren können, sollte neben wechselseitiger Amnestie und ehrlichem Verzeihen vor allem folgende institutionellen Regelungen enthalten:
- Immerwährende, international garantierte Neutralität der Ukraine
Für die Korrektur eines Kurses, der in den Untergang führt, ist es nie zu spät.
Nehmen wir doch als immerwährend neutraler Staat nicht an den aufheizenden (und uns selbst und Europa schädigenden) Sanktionen gegen Russland teil und offerieren wir neutrale gute Dienste!
Ein fairer Kompromiss, bei dem alle Teile ihr Gesicht wahren können, sollte neben wechselseitiger Amnestie und ehrlichem Verzeihen vor allem folgende institutionellen Regelungen enthalten:
- Immerwährende, international garantierte Neutralität der Ukraine
- Eine föderale Verfassung, die den Russen
östlich des Dnepr echte Autonomie gibt und die Angst vor Fremdbeherrschung
nimmt.
- Keine NATO-Mitgliedschaft und auch keine Ersatzvereinbarungen, wie die 'Partnerschaft für den Frieden'; aber auch keine
analogen Vereinbarungen mit Russland.
- Keine NATO-Mitgliedschaft und auch keine Ersatzvereinbarungen, wie die 'Partnerschaft für den Frieden'; aber auch keine
analogen Vereinbarungen mit Russland.
- Keine EU-Mitgliedschaft oder -Assoziierung;
aber auch keine Mitgliedschaft bei der Eurasischen
Union.
Die Handelsregelungen in der WTO (die Ukraine ist seit 1994 Mitglied) genügen.
Die Handelsregelungen in der WTO (die Ukraine ist seit 1994 Mitglied) genügen.
Ich möchte nicht zu lange sein, obwohl es noch
viel zu sagen gäbe, und hoffe im Interesse des Friedens, dass wir nicht zu feige
sind, gegen die Linie des Noch-Hegemons und seiner Adepten eine ausgewogene,
friedliche Lösung vorzuschlagen und diese standhaft zu vertreten - auch in
den Organen der EU und der Vereinten Nationen.
Beste Grüße
Heinrich Wohlmeyer
KR ÖR Prof. DI. Dr. Heinrich Wohlmeyer
Dirndlhof, Marktlerstr. 13
3180 Lilienfeld
Tel./Fax 0043 / 2762 / 53 173
E-mail: h.wohlmeyer@aon.at
Dirndlhof, Marktlerstr. 13
3180 Lilienfeld
Tel./Fax 0043 / 2762 / 53 173
E-mail: h.wohlmeyer@aon.at
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen