von Prof. Dr. Eberhard Hamer, www.mittelstandsinstitut-niedersachsen.de
Was ist der ESM?
Die Befürworter nennen den ESM «Europäischen
Stabilitätsmechanismus».Die Kritiker dagegen nennen ihn «Europäische
Schuldenmaschine». Inhaltlich ist der ESM eine supranationale
Schuldenbank einer europäischen Schuldengemeinschaft mit der
Ermächtigung, öffentliche Schulden ohne Kontrolle frei zu finanzieren,
alle haftenden Mitgliedsstaaten zu entsprechenden Einzahlungen zu
zwingen und ohne Kontrollen zentrale europäische Finanzpolitik in Europa
über und für alle EU-Mitgliedsländer zu machen. Praktisch würde damit
die Finanzpolitik in Europa über den ESM zentralisiert, aus den
demokratischen Parlamenten in eine Superbürokratie konzentriert und
damit den europäischen Ländern ihr wichtigstes demokratisches
Gestaltungsrecht – Erhebung und Verteilung der Finanzen – genommen.
Die Ratifizierung des ESM-Vertrages durch den
Deutschen Bundestag gilt als sicher, zumal die herrschenden Kräfte keine
Diskussion darüber wünschen und die Abstimmung in die Zeit der
Fussballeuropameisterschaft verlegt haben, in welcher man die
Bevölkerung am leichtesten publizistisch ablenken kann. Ein Teil der
Bundestagsabgeordneten hat dieses seit Wiederbeginn unserer Demokratie
und für die Zukunft unserer Jugend folgenschwerste Gesetz entweder nicht
gelesen oder nicht verstanden oder beugt sich dem internationalen
Druck, der dieses Ermächtigungsgesetz erzwingen will.
Das
erste Ermächtigungsgesetz 1933 hat unsere Demokratie in Deutschland in
eine nationale Diktatur verwandelt, und das zweite Ermächtigungsgesetz
hebelt unsere finanzielle Selbstbestimmung zugunsten einer europäischen
Finanzdiktatur aus.
Wir werden jedem Abgeordneten die Wiederwahl verweigern, der diesem Gesetz seine Zustimmung gibt.
Warum überhaupt die europäische Schuldenmaschine?
In
der US-europäischen Schuldenkrise haben die USA zuerst vorgegeben, dass
verzockte Banken nicht dem normalen Insolvenzrecht unterliegen dürfen –
Bankrott machen –, sondern die Schulden dieser Banken von den Staaten
übernommen werden müssen. Dies hat der ehemalige US-Finanzminister Paulson (ehemaliger Goldman-Sachs-Präsident)
in den USA vorgemacht und in den europäischen Vasallenländern ebenfalls
erzwungen. Hintergrund ist, dass die internationale Finanzindustrie
längst die Politik beherrscht statt umgekehrt und die ihr drohenden
Spekulationsverluste mit Hilfe der von ihr beherrschten Regierungen an
die Bürger übertragen will.
Deshalb
durfte auch Griechenland keinen ehrlichen Bankrott erklären, sondern es
wurden immer höhere «Rettungsschirme» zur immer höheren Verschuldung
Griechenlands und der anderen Länder gebildet, mit denen aus
überschuldeten Banken überschuldete Länder geworden sind und dann noch
für die Einzelschulden der Pleiteländer eine Gesamthaftung durch die
noch gesunden EU-Länder übernommen werden musste. Schlussstein dieser
unseligen Schulden-, Transfer- und Haftungsunion ist nun der ESM, die
zentrale Schuldenmaschine für ganz Europa mit Haftung aller
Mitgliedsstaaten für alle Schulden zugunsten der internationalen Banken.
Was
hier politisch erzwungen wurde, gilt in der Privatwirtschaft als
grösste Dummheit: In drohender Insolvenz schlechtem noch gutes Geld
hinterherzuwerfen und unverantwortliche Bürgschaften zu übernehmen.
Üblicherweise zieht so die Insolvenz des ersten Schuldners die Bürgen
mit in den Abgrund.
Gleiche
Unvernunft leisten wir uns im Privatleben nicht: Wer im Drogenrausch
lebt, kann nicht durch Beschaffung immer stärkerer Drogen, sondern nur
durch Entzug gerettet werden. Will man ihm die Härte des Entzugs
ersparen, gewinnt der Drogensüchtige nur Zeit, aber nicht sein Leben.
Im
gleichen Sinne wird seit 2009 die US- und europäische Schuldenkrise
nicht mit Entschuldung, sondern mit immer höherer Schuldenübernahme,
Schuldenprogrammen und Schulden-Rettungsschirmen verlängert und
vergrössert, um mit dem ESM nicht nur ein Schuldenzentrum, sondern auch
für die US-Banken einen zentralen Schuldenmanager und für die Eurokraten
eine EU-zentrale Finanzbehörde über die nationalen Finanzen hinaus zu
schaffen.
Mit
anderen Worten muten unsere Bundestagsabgeordneten mit dem
ESM-Ermächtigungsgesetz dem deutschen Bürger zu, für die Schulden aller
anderen europäischen Länder zu haften, was zwangsläufig zur
Überschuldung auch Deutschlands, zum Absinken unseres Lebensstandards
und zur Dauerbelastung der nächsten Generation führen muss. Wir stehen
also mit der Ratifizierung des ESM vor der grössten finanzpolitischen
und wirtschaftlichen Weichenstellung für die nächsten Jahrzehnte.
Was wäre, wenn der Bundestag den ESM nicht ratifizieren würde?
Unsere
herrschende – schwarz-rot-grün-blaue – politische Clique hat schon
bisher keinen Widerspruch gegen die «Rettungsschirme»,
Schuldenverlängerungs- und Übernahmeverträge ertragen, wie die rüde
Beschimpfung der Kritiker Schäffler und Wilsch gezeigt hat. Und auch Wulff,
der den ESM für verfassungswidrig hielt und wohl nicht unterschrieben
hätte, ist rechtzeitig beseitigt worden. Der Nachfolger singt alle
international vorgegebenen Melodien nach. Offenbar sind also Regierung
und Abgeordnete und auch die Führung der Oppositionsparteien
international so stark liiert, dass sie lieber ihre Wähler mit Schulden
schädigen – also betrügen – als dem internationalen Finanzimperium,
seiner Lobby und der von ihr gelenkten Medienmeute zu widerstehen. Kommt
es so zu einem Ermächtigungsgesetz, anstatt "den aufrechten Gang" zu
praktizieren?
Ohne solchen internationalen Druck hätten unsere Politiker wohl kaum zugelassen,
• dass die Stabilitätskriterien des Maastricht-Vertrages allseits und immer mehr gebrochen worden wären,
• dass der Haftungsübernahmeausschluss des Lissabon-Vertrages (no-bail-out- Klausel) gebrochen worden wäre,
• dass schon in den ersten Schuldenbeitritts-Verträgen («Rettungsschirmen») Deutschland für die unsoliden Euro-Länder bis zu 700 Milliarden Euro Bürgschaften übernommen hätte,
• dass auch die Bundesbank satzungswidrig 644 Milliarden Euro dubiose Forderungen (Target 2) der Schuldnerstaaten hat auflaufen lassen
• und dass die EZB ebenfalls satzungswidrig eine direkte Finanzierung der Pleitestaaten durch Aufkauf ihrer Anleihen von vorerst 700 Milliarden Euro übernommen hat,
• dass auch niemand sich traut, das deutsche Gold aus den überschuldeten Staaten – vor allem den USA und Grossbritannien – zurückzufordern.
In diesem Sinne ist der ESM als institutionalisierte europäische Schuldenmaschine nur ein Schlussstein lauter gesetzwidriger, national schädlicher und unverantwortlicher Handlungen oder Unterlassungen der deutschen Regierung und Parteien einschliesslich der Oppositionsparteien.
Die
von den internationalen Banken gesteuerte Schuldenpolitik der USA und
Europas hat seit 2009 kontinuierlich in eine Sackgasse gesteuert und
bereits jetzt den Bürgern der Eurozone eine Suppe eingebrockt, an
welcher noch weitere Generationen zu löffeln haben werden.
Und
was mit angeblicher «europäischer Solidarität» begründet worden ist,
hat Eu-ropa nicht nur mehr geschädigt, sondern auch mehr entzweit als
alle Massnahmen je zuvor. Neid, Hass, Missgunst und nationale Vorurteile
sowie hemmungslose Transferforderungen beherrschen die europäische
Diskussion. Vor allem Deutschland hat für seine schon bisher übermässige
und selbstlose Hilfe keinen Dank, sondern nur noch mehr Forderungen und
Ansprüche in Europa geerntet.
Die Folgen einer Ratifizierung des ESM–Ermächtigungsgesetzes
Muss
man also davon ausgehen, dass jetzt so unauffällig und undiskutiert wie
möglich das ESM-Ermächtigungsgesetz im Bundestag ratifiziert wird, dann
bleibt dies nicht ohne Folgen:
1. Griechenland
wurde nur finanziell über Wasser gehalten, bis die Mithaftung für seine
Schulden durch Deutschland im ESM-Vertrag gesichert war. Alle Zahlungen
an Griechenland haben – abgesehen davon, dass sie zumeist sofort direkt
an die internationalen Banken weitergeleitet wurden – nichts
verbessert, sondern das Land immer weiter in den Abgrund laufen lassen.
Der ehemalige Finanzminister Stefanos Manos
sagt selbst: «Das Geld wurde in eine aufgeblähte Bürokratie gepumpt –
in fette Gehälter für die Angestellten im öffentlichen Dienst, in ihre
Frühpensionen, in ein überausgestattetes, ineffizientes Bildungssystem,
in ein Land, das über seine Verhältnisse leben wollte.» Schon die
jahrzehntelang Griechenland zugekommenen EU-Subventionen haben das Land
nicht saniert, sondern korrumpiert. Da sind mit EU-Mitteln breite
Autobahnen und breite Strassen gebaut worden. An jeder Mini-Ausfahrt auf
Abständen von gerade mal 10 Kilometern befindet sich aber eine
Mautstation, sind 3 Euro Maut zu entrichten. In allen Häuschen sitzen
rund um die Uhr öffentliche Angestellte ohne Arbeit. Neben den
Autobahnen befinden sich Bauruinen sinnloser Bauten, unfreiwillige
Mahnmale für Planwirtschaft und Geldvernichtung. Obwohl die übrigen
Europäer bisher schon für jeden Griechen mehr als 33 600 Euro
Subventionen gezahlt haben, sind die meisten Griechen heute arm und
wegen ihrer gigantischen Schulden ohne Zukunftsaussicht. Diese hätten
sie nur dann, wenn es zu einem Staatsbankrott und damit zu einem
Schuldenende käme. Dies wird die internationale Finanzindustrie wohl
erst dulden, wenn Deutschland die Haftung für diese Schulden übernommen
hat, ihr also die Kredite bleiben.
Bei
einem Staatskonkurs könnte Griechenland eine neue Währung einführen und
durch Abwertung (um mindestens 60%) zumindest in der Touristik wieder
wettbewerbsfähiger werden.
Ein
Staatsbankrott allein würde auch erst die Strukturreform erzwingen, die
Griechenland unbedingt braucht: Knapp 50% aller Beschäftigten sind ohne
eigentliche Arbeit in Staatspositionen genommen worden. Wenn der Staat
nicht mehr bezahlen kann, müssen sie sich privater, produktiver Arbeit
zuwenden wie in Deutschland nach dem letzten Weltkrieg und dann nach der
Wiedervereinigung. Und das Korruptionssystem müss-te durch ein
funktionierendes Steuersystem und eine funktionierende Verwaltung
ersetzt werden – eine Grundvoraussetzung für jeden wirtschaftlichen
Aufstieg.
Die
Eurokraten wollen allerdings Griechenland nicht aus der Euro-Zone durch
Staatsbankrott austreten lassen. Sie wollen den Niedergang
Griechenlands fortsetzen und selbst euro-zentral Reformen dirigieren.
Für die Eurokraten ist Griechenland erster Anwendungsfall der zentralen
Machtübernahme einer übergeordneten Euro-Diktatur über die ehemaligen
Nationalstaaten, die jetzigen Euro-Provinzen, wie sie auch von Schäuble, Özdemir und Steinbrück
angestrebt werden. Es fragt sich also, ob überhaupt ein möglicher
Staatskonkurs Griechenland zur Sanierung führen darf oder ob die
Eurokratie den Leidensweg Griechenlands aus Machtgründen fortsetzen und
eine Generalbereinigung verhindern will. In ersterem Falle würde der
Griechenland-Schock kurz und schnell, schmerzhaft, aber überwindbar
sein, im zweiten Fall wäre das Leiden verlängert, eine Strukturkorrektur
vorerst vermieden, der Schmerz erhöht, die Schuldenhaftung für
Deutschland vermehrt, dadurch aber die Euro-Herrschaft gesichert.
2.
Europa brennt aber nicht nur in Griechenland, wo die Wirtschaft seit
Beginn der Krise um 15% geschrumpft ist und in dem bereits mehr als 28%
der 18- bis 64jährigen Griechen an der Armutsgrenze leben (Eurostat).
Auch in Spanien wurden zwar mit mehr als 100 Milliarden Euro Banken
gerettet, fallen aber bereits mehr als 1 Million Arbeitslose ohne
Entschädigungen und ohne Aussicht und Arbeit durch das soziale Netz. Die
Schuldenkrise wird gesunde Banken, aber eine verarmte Bevölkerung
hinterlassen, weil gewissenlose Politiker Bankenschulden zu Lasten der
Bevölkerung übernommen haben und mit Hilfe des ESM weiter übernehmen.
Auch
in Deutschland hat die Umverteilungspolitik dafür gesorgt, dass
inzwischen 2/3 der Bevölkerung aus staatlichen Transferleistungen leben,
welche 1/3 der für den Markt Leistenden durch Steuern und Sozialabgaben
erarbeiten muss. Wenn nun Deutschland mit ziemlicher Sicherheit schon
bald vom ESM Zahlungsaufforderungen für die Finanzierung der Schulden
anderer Länder erhält, wird auch für Deutschland die Haftungsunion zur
Krisenunion, werden wir in die gleiche Schuldenkrise geraten wie die
Euro-Länder, für die wir zahlen müssen. Dies führt zwangsläufig zu
Neuverschuldung, fallender Bonität, steigenden Zinsen und zusätzlichem
Finanzbedarf, der schon jetzt grüne und rote Politiker von fünf
geplanten Steuer-erhöhungsmöglichkeiten schwärmen lässt; Einkommens-,
Mehrwert-, Vermögens-, Kapitalverkehrs- und Immobiliensteuererhöhungen.
Zusätzlich wird die Geldmengenvermehrung aber auch durch zwangsläufige
Inflationsentwicklung das Finanzvermögen und die Ersparnisse der
Bevölkerung reduzieren sowie die laufenden Einkommen, insbesondere
Renten, entwerten. Die deutsche Bevölkerung wird also die Folgen der
ESM-Haftungsübernahme schon bald im eigenen Portemonnaie spüren. Das
Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit endet dadurch auch für Deutschland
in Massenarmut, wie es Jahrhunderte vorher war und auch wohl in Zukunft
wieder üblich werden wird.
Sobald
die Bevölkerung das merkt, wird sie die schuldigen Politiker verjagen,
aber die ESM-Finanzdiktatur nicht mehr ändern können. Neben dem
Wohlstand wird dann auch die Demokratie auf nur noch untere Ebenen
reduziert sein und werden unsere Kinder uns beschimpfen: «Warum habt ihr
das geschehen lassen? Warum habt ihr durch den ESM die internationale
Finanzdiktatur ermöglicht? Warum habt ihr freiwillig unseren Wohlstand
in die Welt verteilt und uns verarmen lassen?»
Unserer
Generation ist es zu lange zu gut gegangen. Wir sind überheblich
geworden, haben Politiker mehr Wohltaten im Lande und ausserhalb unseres
Landes verteilen lassen, als wir überhaupt bezahlen konnten, und damit
die Zukunft der nächsten Generation verspielt. Wir sind die Schuldigen
geworden. Die nächste Generation muss dafür büssen. Ausser wir ändern es
noch.
Bundesverfassungsgericht kündigt gründliche Prüfung des ESM an und rügt Versuche von Angela Merkel, auf Verfassungsorgane Druck auszuüben
von Prof. Dr. Eberhard Hamer
Der Autor gehört mit zu den Klägern gegen den Fiskalpakt und den ESM, weil er in ersterem eine unzulässige Abgabe von demokratischen Souveränitätsrechten und damit einen Abbau von Demokratie sieht, in letzterem aber eine europäische Schuldenmaschine, welche die Schulden Europas durch die Deutschen und mit deutschem Geld verbürgen und bedienen soll, also die deutschen Spar-groschen für Lotterländer opfert.
Noch
nie zuvor hat das Bundesverfassungsgericht den Mut besessen, gegen die
herrschenden politischen Cliquen den Bundespräsidenten zum Vollzug von
deren Willen zu warnen. Mit Recht sieht auch das
Bundesverfassungsgericht die Folgen von Fiskalpakt und ESM so dramatisch
und nachhaltig, dass es sich in einmaliger Weise dem weiteren Verlauf
des Unglücks in den Weg stellen wollte.
Bundespräsident Gauck hätte sicher ohne diese Warnung unterschrieben, Köhler hat leider unterschrieben und ist dann aus Scham zurückgetreten. Wulff
wollte nicht unterschreiben und wurde deshalb weggemobbt. Nun hat die
internationale Finanzindustrie erneut Durchsetzungsprobleme ihrer
«alternativlosen» Pläne in Deutschland. Bis zum 29. Juni sollte mit
internationalem und europäischem Druck durch die schwarz-rot-grüne
Mehrheit der Fiskalpakt und ESM gesichert sein. Dann sollte der
Bundespräsident weisungsgemäss am 1. Juli unterschreiben und damit die
Bürgschaft Deutschlands für alle Schulden Europas ratifiziert sein – ein
folgenschwerer «Ermächtigungsvertrag», der uns nicht nur internationale
Kontrolle über unsere Finanzen ohne demokratische Mitwirkung beschert
hätte, sondern auch deutsche Schulden durch Bürgschaften für alle
anderen europäischen Schuldenländer auf Generationen gebracht hätte. Mit
grossem Fleiss hat man Griechenland so lange über Wasser gehalten, bis
die Bürgschaft perfekt gewesen wäre. Nun steht die internationale
Bankenclique vor der Frage, was man mit Griechenland tun soll, wenn es
im Juli wieder neues Geld braucht, aber nicht Staatsbankrott erklären
kann, weil dann 280 Milliarden Euro Kredite für die internationale
Finanzindustrie verloren gingen. Erst wenn die Bürgen unterzeichnet
hätten, wären diese Kredite durch die Bürgen gesichert geblieben, hätte
Griechenland Staatskonkurs erklären können. Alle bisherigen
Verlängerungsschritte haben nur dem Zweck gedient, dass die Banken ihre
Kredite an Griechenland nicht verlieren («keine private Beteiligung»)
und das Finanzimperium mit Hilfe der griechischen Schuldenmisere die
Schuldknechtschaft insgesamt auf Europa – insbesondere auf Deutschland –
ausdehnen wollte.
Die
neue Form des Imperialismus ist nämlich die Welt-Dollar-Herrschaft. Mit
aus dem Nichts gedruckten Dollars werden von der US-Finanzindustrie mit
Hilfe ihrer Regierung unbegrenzte Kredite vergeben, damit die Länder
damit in die Schuldknechtschaft geraten und nicht mehr herauskommen. So
hat die US-Finanzindustrie sich 200 tributpflichtige Länder der Erde zu
einem Weltfinanzimperium geschaffen, wie früher die Römer oder die
Kolonialmächte sich mit Truppen fremde Länder unterworfen und
tributpflichtig gemacht haben. Die Finanzherrschaft durch
Schuldknechtschaft setzt allerdings voraus, dass die Schuldner sich
nicht selbständig durch Staatsbankrott aus den Schulden befreien dürfen.
Dies war das Problem mit Irland, Portugal und vor allem Griechenland.
Wenn diese Länder sich durch Staatsbankrott von den Schulden befreit
hätten – wie Argentinien/Chile – und sich ohne Schulden wieder hätten
sanieren können, wären Steine aus dem Schuldengebäude herausgefallen,
die andere hätten nachrutschen lassen. So musste verhindert werden, dass
Griechenland vor dem politisch gesicherten ESM Staatsbankrott erklärt –
danach schadet es nicht mehr, weil ja dann die Bürgen in die
Schuldknechtschaft eintreten.
Nun
hat sich dieser Zeitplan geändert. Es ist nicht mehr sicher, dass
Griechenland durchhält, bis Deutschland die Hauptbürgschaft durch den
ESM vollzogen hat. Zwar wird die EU weiterhin drängen, Griechenland auch
ohne Reformen im Juli wieder neues Geld zu geben; – dies verlängert
allerdings nur das Siechtum und wirft nur gutes dem schlechten,
verlorenen Geld nach.
Es
könnte nämlich sein, dass das Bundesverfassungsgericht nicht im Juli
oder August, sondern erst im September oder später sein Urteil fällt und
dann in einem positiven Urteil die Verfassungswidrigkeit von Fiskalpakt
und ESM feststellt. Dann hätte das Gericht die nächste Generation
Deutschlands vor der grössten Verschuldung unserer Geschichte bewahrt,
aber den Zinsknechtschaftsplan der internationalen Hochfinanz und die
Zentralisierungspläne des Brüsseler -Politbüros durchkreuzt, zumindest
gestört.
Mit
dem Stoppschild des Bundesverfassungsgerichts könnte aber auch die
Euro-Krise eine entscheidende Wendung nehmen: Wenn Deutschland nicht
mehr zahlen darf, machen alle Schuldenverlängerungspläne für die
überschuldeten Länder wie Griechenland, Spanien, Italien oder Frankreich
keinen Sinn mehr, werden harte Entscheidungen fällig, nämlich entweder
der Austritt der überschuldeten Länder durch Staatskonkurs und eigene
Währung oder der Austritt der Zahlmutter Deutschland aus dem Lotterclub
der überschuldeten EU-Länder. In beiden Fällen würde der Euro nicht mehr
das sein, was er vorher war, würde er möglicherweise ganz verschwinden
und müsste dann wieder ein ehrlicher Wechselkursmechanismus die
Solidität der einzelnen Währungen und Länder widerspiegeln.
Nur
diese letztere Lösung erlaubt es wettbewerbsunfähig gewordenen Ländern,
durch Abwertung der eigenen Währung wieder international
wettbewerbsfähig zu werden. Bei Festhalten an der Euro-Währung wäre
ihnen dies auf absehbare Zeit nicht mehr möglich.
Zum
ersten Mal müssen jedenfalls die übrigen europäischen Länder und die
internationale Hochfinanz begreifen, dass Deutschland nicht
selbstverständlich Zahlmeister aller ihrer Untaten sein muss, dass zwar
die politische Clique zu Diensten ist, nicht aber die Justiz. Eine
völlig neue Situation und Erkenntnis über die Spielregeln unserer
politischen Elite!
Quelle: Zeit-Fragen Nr. 27 vom 25. Juni 2012
1 Kommentar:
Alle politischen Verfahren vom Schengen-Abkommen über Maastricht, der Osterweiterung, Euro-Einführung, den permanenten Rettungsschirmen, den Privatisierungsmaßnahmen (privare = rauben), der Errichtung eines überstaatlichen Amtsapparats, der Abschaffung der Bürgerrechte mittels Präventivkriminalisierung durch Kameras, Datenbanken, der stets unterschwelligen Verleeumdung des Bürgers als Nazis, die rechtliche Besserstellung der Ausländer waren verfassungswidrig.
Hochproblematisch dabei ist, daß der Souverän das GG überhaupt nicht kennt. Die politische Tendenz ist eindeutig auf Unterdrückung, Plünderung und Verhetzung der Deutschen gerichtet und der Aufwiegelung der Ausländer gegen den Bürger. Oft genug haben sich alte Frauen bei mir beklagt, von ausländischen Jugendgangs als "Nazis" beschimpft worden zu sein.
Die Deutschen sind in die Falle der Desinformation gelaufen, denn alles ist wie umgekehrt: "Der neue Faschismus wird nicht sagen, ich bin der Faschismus, sondern, ich bin der Antifaschismus". Der Schöpfer dieses Zitats hat Weitsicht bewiesen und die Mahnung ausgesprochen.
Was genau ist Faschismus? Faschismus ist ein übersteigerter Kapitalismus, ein Monopolkapitalismus, wo Banken und Großindustrielle alles Geld des Bürgers in ihren Händen konzentrieren. Und das ist wirklich leicht einsehbar am permanennten Rettungsschirm, an dem sich die Banken bedienen und dabei die Deutschen ausplündern!
Mussolini definierte die faschistische Ständerepublik als "Verschmelzung von Großkapital und Staat". Und er wurde genau vom Großbürgertum gewählt - wie Hitler!
An der Spitze der Ständerepublik befinden sich die Superreichen im Großfaschistischen Rat!
Die Deutschen sollten dringendst das Tabu brechen, die subversive Agitation gegen sie umkehren und die Politik und die eurokratischen Mitläufer als Faschisten und Nazis (sic!) bezeichnen und zwar schnell! Nur so können sie die Umklammerung auflösen und sich in eine bessere Position begeben. Denn die Vorstellung einer EUdSSR ist kolportiert und tut in Berlin und Brüssel niemandem weh!
Auch die Ausländer wie angemerkt mutieren zu Faschisten, den Schergen, denn sie werden den Deutschen ihr Land wegnehmen und dann Gnade uns Gott!
Die Corporatisten-Bande in Berlin und Brüssel weiß um alle die Völkerrechts- und Verfassungsbrüche - die weiß ganz genau, was sie tut! Gerade die Schwerhörigkeit ist ein Zeichen, wie brandgefährlich Merkel, Westerwelle, Schäuble und alle die anderen Agitatoren und Trittbrettfahrer in den Parlamenten sind!
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=koaDv5NTeBc
Die Wurzeln der Brüsseler EU liegen bei der Großindustrie, IG Farben (BASF, Bayer, Höchst), Bankern, Börsianer! Das waren die Massenmörder im 3. Reich. Und wenn die Deutschen sich jetzt nicht außerordentlich vorsehen und handeln, droht ihnen dasselbe Schicksal wie den Juden!
http://www4ger.dr-rath-foundation.org/
Vor allem ist der Gegenangriff ungefährlich für einen selbst, aber brandgefährlich für die Angegriffenen, denn deren Schwerter werden stumpf; sie fürchten die öffentliche Diskussion wie der Teufel das Weihwasser. - Damit bringt man klar zum Ausdruck, selber kein Nazi zu sein!
Und gefordert sind wir alle laut Art. 20,4 GG!
Ein Spiel, dessen Regeln man durchschaut hat, kann nicht weiter gespielt werden! Die Nazi-Falle schnappt zu!
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