Bild:uibk.ac.at
"Die EWG war am
Beginn, vor allem mit der Schaffung von freiem Handel, ein Instrument für die
Verhinderung von Handelskriegen und Protektion und brachte ursprünglich durch
den vermehrten Austausch Wohlstandsgewinne. Das Ziel der EWG und später der EU,
eine immer engere Union zu betreiben, ist aber keineswegs eine Gewähr für
Frieden und Wohlstand. Denn ein immer engerer Staat, ein „Vereinigter Staat von
Europa“ mit einer zentralistischen Regierung schränkt die Freiheit
unterschiedlicher Völker in Europa ein und eine zentralistische
Wirtschaftspolitik, wie sie seit Maastricht verfolgt wird, gefährdet den
Wohlstand! Sie schaltet den Wettbewerb zwischen den einzelnen
Wirtschaftsgebieten aus und verringert die Selbstbestimmung und
Selbstverantwortung kleiner Länder. Beides sind aber die Grundlagen dafür
gewesen, daß Europa einst zum führenden Kontinent aufgestiegen ist. Seit dem
Vertrag von Maastricht bin ich deshalb gegen einen Beitritt Österreichs zur EU
eingetreten und habe dann auch die Einführung des Euros abgelehnt – so wie ¾
der deutschsprachigen Ökonomen in einem Memorandum, das ich ebenfalls
unterzeichnete. Die Einführung des Euros war ein politisches Experiment, dessen
gravierende negativen Folgen vorauszusehen waren!“
„Für eine
grundsätzliche Wende der Politik der EU und damit der Wiedererlangung der
Freiheit und Selbstbestimmung der Länder Europas ist die Erkenntnis dieser
fehlerhaften Entwicklung notwendig. Gerade in Tirol, wo wir uns seit jeher für
Freiheit und Selbstbestimmung einsetzen, können wir mit dem Volksbegehren für
diese Ziele eintreten.“
***
Bild:
windsor-verlag.com
USA - NATO - EU: Die fatale
Dreieinigkeit
Noch vor 10 Jahren griff die
Vernebelungstaktik. Es hieß, die EU wolle anachronistischer weise aus Europa
eine Zitadelle machen für den Kampf mit den USA und Japan auf Biegen und
Brechen. Heute ergibt sich durch die Öffnung der US-Archive eine völlig neue
Sicht. Jetzt sieht das Bild so aus: Die EU ist eine Kreation der USA. Die
Vereinigten Staaten haben massiven Druck ausgeübt, um Europa zur Integration zu
zwingen. EU plus Nato sind der verlängerte Arm der USA.
Die Drei – USA, Japan, EU -
kämpfen nicht gegeneinander, sondern gegen den "Rest der Welt", wie
es im Brainwash-Jargon heißt. Allerdings, wie wir durch den monströsen Skandal
des Irak-Kriegs sehen, mit steigender Zerfallstendenz, die letztlich auch Nato
und EU sprengen könnte. Ich würde allerdings darauf nicht wetten. Schon beginnt
die EU-Spitze die Arbeitsteilung der Bush-Regierung zu akzeptieren: USA und GB
bomben und kassieren - vor allem das Öl -, der "Rest der Welt" zahlt
den Wiederaufbau und damit den Großteil der Kriegskosten.
Der Irak-Krieg ist
unmenschlich und in mehrfacher Hinsicht ein Rechtsbruch:
&Mac246; Nach der
amerikanischen Verfassung darf ein Krieg nur mit Zustimmung des Kongresses
erklärt bzw. geführt werden. George W. Bush hat den Kongress nicht einmal
gefragt.
&Mac246; Der Krieg
ist völkerrechtswidrig. Nach der UNO-Charta gilt, dass Gewaltanwendung gegen
einen Staat nur in zwei Fällen zulässig ist: zur Selbstverteidigung oder mit
einer Ermächtigung des Sicherheitsrates. Das ist nicht der Fall. Dabei ist die
UNO-Charta auch ein amerikanisches Produkt. Die US-Nachrichtendienste haben schon
vor ihrer Annahme am 24. Oktober 1945 die geheimen Codes fast aller 50
Gründungsmitglieder geknackt und deren Kommunikation abgehört. Das befähigte
nach den Worten des New Yorker Historikers Stephen Schlesinger die USA,
"die UNO nach ihren Wünschen zu formen". Herr Bush betrachtet sie
demnach als sein Eigentum und bezeichnete die Ablehnung des Irakkriegs durch
die UNO als "irrelevant".
Christian Tomuschat,
Rechtsprofessor in Berlin und Mitglied des Völkerrechtswissenschaftlichen
Beirats im Auswärtigen Amt, spricht vom "Ende der bestehenden
Weltordnung": "Dann gilt nur noch das Recht des Stärkeren. In einer
solchen Welt kann eigentlich niemand leben wollen."
John Le Carré, britischer
Geheimdienstmann und Buchautor, hat es knapp auf den Punkt gebracht:
"Amerika ist in eine seiner Phasen historischen Wahnsinns
eingetreten."
Alles in allem: Es ist ein
Krieg gegen das Recht und den Willen der Weltgemeinschaft. Die USA stellt sich
damit außerhalb der Rechts- und Völkergemeinschaft.
US-Powerplay nach dem Zweiten
Weltkrieg
Die Idee von Europa als
dritter Kraft zwischen den USA und der Sowjetunion, aber im Schlepptau
Amerikas, quasi als "Juniorpartner der USA für das globale
Kräftemessen" , stammt von General Eisenhower (1890-1969). Der
Republikaner Dwight David Eisenhower war 1945 Oberbefehlshaber der US-Truppen
in Europa, 1950 bis 52 NATO-Oberkommandierender und 1953 bis 61 US-Präsident.
Eisenhower und seine Nachfolger haben diese Idee mit Hilfe einiger Freunde in
Europa durchgesetzt. Oder wie es Beate Neuss in ihrer Habilitationsschrift
"Geburtshelfer Europas" etwas verschämt ausdrückt: "Am Anfang
des Weges zu einer Europäischen Union standen die Vereinigten Staaten von
Amerika."
Was waren die Gründe für das
Powerplay der USA in Europa?
Die USA waren die
eigentlichen Gewinner des Weltkriegs. Die Europäer, auch England und
Frankreich, hatten sich gegenseitig zerfleischt. So konnten sich die USA als
"Ordnungsmacht" etablieren und ihre "neue Weltordnung"
durchsetzen. Eine eigenständige Rolle war für Kontinental- Europa nicht
vorgesehen. Washingtons Europapolitik ist bis heute gleichgeblieben.
Warum waren die USA an der
Etablierung eines europäischen Zusammenschlusses nach 1945 so interessiert? Sie
wollten vor allem drei Ziele erreichen:
&Mac246; den Aufbau
eines europäischen Blocks gegen die Sowjetunion
&Mac246; die
Eingliederung des wieder aufstrebenden Deutschlands in diesen Block mit dem
Hintergedanken, dass es nie wieder so dominant werden dürfe wie vor dem Krieg
und
&Mac246; die
Etablierung eines profitablen Absatzmarktes mit der Chance für
Direktinvestitionen
Die Haupthebel zur
Durchsetzung der Machtpolitik der USA gegenüber Europa waren die Finanz-, die
Energie- und die Sicherheitspolitik. Die eingesetzten Mittel lassen sich unter
Erpressung und Manipulation einordnen:
&Mac246; Koppelung
der Finanzhilfe an die Europäische Integration
&Mac246; Einsatz von
Kristallisationspunkten für die europäische Integration
&Mac246; Massiver
Lobbyismus
Die Erpressung der Europäer
Schauen wir zunächst Punkt 1
unter die Lupe: die Koppelung der Finanzhilfe an die Europäische Integration.
Dieses Spiel ist untrennbar verbunden mit dem Namen ihres Dirigenten George
Catlett Marshall (1880-1959). Er war 1939 bis 45 Generalstabschef der
US-Streitkräfte, 1947 bis 49 US-Außenminister und 1951/52
Verteidigungsminister. 1953 erhielt Marshall zusammen mit Albert Schweitzer den
Friedensnobelpreis. Er war hochrangiger Freimaurer wie Winston Churchill
(1940-45 und 1951-55 britischer Premierminister) und Harry Truman (1945-53
US-Präsident).
Der nach Marshall genannte
Plan verlangte ausdrücklich eine europäische "enonomic federation",
eine Wirtschaftsgemeinschaft, als Basis für finanzielle US-Hilfe und er
forderte den Ersatz des alten europäischen Systems souveräner Staaten durch Vereinigte
Staaten von Europa nach US-Muster.
Marshalls Instrument sind die
ERP-Mittel (ERP = European Recovery Program = Europäisches
Wiederaufbau-Programm). In den Jahren 1948–51 waren ERP-Mittel von 20
Milliarden Dollar vorgesehen. Eine ernorme Summe. Sie wurde in jährlichen Raten
ausgezahlt und Verweigerung der nächsten Rate angedroht, wenn die Europäer
nicht spuren wollten.
Die zweite Achse des
amerikanischen Drucks in Richtung einer europäischen Integration war die
Schaffung von Kristallisationspunkten:
&Mac246; EGKS
(Montanunion)
&Mac246;
NATO-Mitgliedschaft
&Mac246;
Euratom.
EGKS steht für Europäische
Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Sie wurde am 18. April 1951 gegründet.
Dirigent war wieder George Catlett Marshall. Sein Ziel: ein Vereintes Europa
als Vasall der USA.
Bundeskanzler Konrad Adenauer
spielte mit, aber ein kategorisches Nein von SPD-Chef Kurt Schuhmacher drohte
die Montanunion zu kippen. Darauf reagierten die USA mit Erpressung: Ohne
Unterschrift unter den EGKS-Vertrag gebe es kein Ende des Besatzungsregimes und
der außenpolitischen Beschränkungen der Bundesrepublik. So wurde Schuhmacher
gefügig gemacht.
Wie wichtig den Amerikanern
die Montanunion - die erste Stufe zur EU - war, zeigt sich u.a. daran, dass die
US-Regierung dem deutschen Außenamt großzügige Finanzhilfen für eine Kampagne
gewährten, um die öffentliche Meinung in Deutschland für die Montanunion
positiv zu beeinflussen. Die Gehirnwäsche in Sachen EU hat also eine lange
Tradition.
Der zweite Kristallisationspunkt
war die Nato. (Nato = North Atlantic Treaty Organization = Nordatlantikpakt;
gegründet am 4. April 1949 von Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien,
Island, Italien, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Portugal und USA)
Der Weg zu den "Vereinigten Staaten von Europa" führte und führt für
die USA über Deutschland. Nicht nur die Auszahlung von ERP-Mitteln, auch die
Wiederbewaffnung Deutschlands und die weitgehende Wiederherstellung seiner
Souveränität wurden an den Nato-Eintritt gebunden.
Der erzwungene Beitritt
Deutschlands zur Nato erfolgt 1955. Über die gemeinsame Verteidigungspolitik
war und ist Europa an der langen Leine Washingtons.
EU plus Nato sind der
verlängerte Arm der USA. Diese Politik reicht bis zu den Kriegen im Irak, am Balkan
und in Afghanistan. Der Nato-Beitritt der osteuropäischen Länder ist die
Eintrittskarte für ihren EU-Beitritt. Deshalb ist der Druck für die
Osterweiterung der EU enorm: Die Vereinigten Staaten schaffen sich damit noch
bessere Verbündete als in Westeuropa. Gleichzeitig reift damit ein respektabler
Spaltpilz für EU und Nato heran.
Der dritte
Kristallisationspunkt waren Euratom plus EWG. (Euratom steht für Europäische
Atomgemeinschaft, EWG für Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.) Euratom wurde
zum Zweck der Bildung und Entwicklung von Atomindustrien, zur Versorgung der
Mitglieder mit spaltbarem Material am 25. März 1957 gegründet - mit Sitz in
Brüssel. Dort befindet sich auch das Mahnmal für die damals wie heute
lebensgefährliche Technologie: das Atomium, errichtet 1958, über 100 m
hoch.
Der Euratom-Vertrag trat
zusammen mit der EWG, dem Gemeinsamen Markt, am 1. Januar 1958 in Kraft.
Einer der Helfershelfer der
USA bei der erzwungenen europäischen Integration und ihrer Verkettung mit der
Atomenergie war Franz Joseph Strauß, bekannt für seine Amigo-Politik. Zunächst
Minister für Atomenergie spielt Strauß nicht nur eine entscheidende Rolle bei
der Umsetzung von Euratom. Mit Konrad Adenauer stellt er ein Junktim, eine
zwingende Verbindung, mit dem Gemeinsamen Markt in Europa her – natürlich mit
Unterstützung der USA.
EWG + Landwirtschaft
Der Gemeinsame Markt schloss
bereits die Landwirtschaft mit ein. Die europäischen Bauern wurden und werden
damit für geopolitische Interessen der USA geopfert. Schon damals war klar,
dass die stark sinkenden Preise Millionen Bauern von ihren Höfen vertreiben und
dass die USA die Ausgleichszahlungen mit Hilfe des GATT torpedieren würden.
(GATT = General Agreement on Tariffs and Trade = Allgemeines Zoll- und
Handelsabkommen, 1947 in Genf beschlossen)
Schon die 1971 beschlossene
"Neuordnung der Landwirtschaft in der Gemeinschaft" – nach dem
damaligen Vizepräsidenten der EWG Sicco Mansholt Mansholt-Plan genannt – plante
den Untergang: Man wollte "angemessene Preise" für
landwirtschaftliche Produkte. Mansholt wusste, was das hieß.
Dass das europäische
Bauernsterben geplant war, bestätigt eine Aussage von Sicco Mansholt. Er sagte:
"Ich verteidige einen Preis, der einem effizient arbeitenden
Familienbetrieb von etwa achtzig bis hundert Hektar ein Auskommen ermöglicht.
Mehr als vier Fünftel aller Betriebe in der EG erfüllen diese Voraussetzung
nicht."
Schon damals war klar: Nur
die Großen sollen überleben, die Kleinen verschwinden. Wohin? In den riesigen
Markt der Arbeitslosigkeit. Der spanische Ministerpräsident José María Aznar
begnügt sich nicht nur mit der Rolle als Kriegtreiber im Irak, er ist auch noch
stolz auf seine Rolle als Arbeitsplatzvernichter. In einem Interview mit der
"Zeit" antwortete er auf die Frage "Spanien profitiert auch von
den Agrarsubventionen. Die müssen doch abgeschafft werden, oder?":
"In Spanien haben wir auf diesem Sektor schon viel getan. Seit dem
Eintritt in die EU 1986 hat eine Million Menschen ihren Job in der
Landwirtschaft verloren." Man fasst es nicht.
Wie reimt sich das? Die
Spanische Regierung unterstützt die USA beim Irak-Krieg, kritisiert das
friedliebende Deutschland und ist mit fast 7 Milliarden Euro der größte
Netto-Empfänger in der EU. Diese Ungereimtheit ist nur verstehbar, wenn man
weiß, dass die EU eine Kreation im Interesse der USA ist.
Das Gleiche gilt für die
Regierungen in Bulgarien, der Slowakei, Polen (polnische Spezialtruppen
operieren im Irak), Ungarn (in der südungarischen Luftwaffenbasis Taszar
schulen die Amerikaner Exil-Iraker) und der Tschechien und Slowenien – trotz
Antikriegsstimmung der überwältigenden Mehrheit in der Bevölkerung. Ihre Eintrittskarte
in die EU und damit zu den Geldtöpfen ist die NATO-Mitgliedschaft.
Die Osterweiterung wird ohne
in Demokratien selbstverständliche Volksabstimmungen einfach durchgezogen,
obwohl die Zustimmung in der EU von Jahr zu Jahr sinkt und eine Mehrheit von
bis zu zwei Drittel (Frankreich, Österreich) gegen die Osterweiterung ist.
Selbstverständlich wird
dieser Politik auch unsere Landwirtschaft und Lebensmittelversorung geopfert –
und die in den Ostgebieten. Die Ostbauern erhalten nur ein Viertel jener Zuschüsse,
den ihre westeuropäischen Kollegen erhalten. Und die nationalen Förderungen
dürfen nur 25 bis 30% der EU-Subventionen ausmachen.
Wieder werden Millionen
Kleinbauern unter die Räder kommen. Wieder schließt sich der Kreis zu den
Vereinigten Staaten. Die Basis der EU-Politik sind industrialisierte
Landwirtschaft und offene Märkte mit ihrem wahnsinnigen Konkurrenzdruck.
Ökologische Qualität spielt kaum eine Rolle. Auf diesem Sektor sind die USA mit
ihren riesigen Einheiten und ihrer fastfood-Philosophie unschlagbar.
Der amerikanische Agent Jean
Monnet
Vergegenwärtigen wir uns
nochmals die historische Situation nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Am
12. April 1945 stirbt US-Präsident Franklich D. Roosevelt und der Demokrat
Harry Spencer Truman wird Präsident (bis 1953). Die Sowjetunion kassiert
Osteuropa und der Kalte Krieg beginnt.
John Foster Dulles, damals
noch außenpolitischer Berater der Republikaner und US-Delegierter bei den UN,
1953 bis 59 Außenminister unter Eisenhower, sagt schon 1947 in einer Rede:
"Europe must federate or perish" – Europa muss sich verbünden oder
verschwinden.
Das ist der Ball, den wie
kein zweiter Jean Monnet aufnimmt. Der gebürtige Franzose lebt während des 2.
Weltkriegs die meiste Zeit in den USA. Er ist dort Mitglied des
britisch-amerikanischen Verbindungsbüros und unterhält enge Beziehungen zu
US-Präsident Roosevelt, den er zur Aufgabe der amerikanischen Neutralität
drängt.
Jean Monnet ist vor allem
Geschäftsmann und Bankier und arbeitet politisch hinter den Kulissen.
Christophe Réveillard, Historiker an der Sorbonne, sagt ihm einen geradezu
"leidenschaftlichen Hang zum Geheimen" nach. Monnets Ziel ist eine
zentralistische Weltordnung und die Schaffung immer größerer Einheiten. Zu
Recht wird er als "amerikanischer Agent" und als "Vater der
Europäischen Gemeinschaft" bezeichnet.
Jean Monnet (1888-1979) war
auch ein enger Freund von J. F. Dulles.
1919 bis 23 ist er
stellvertretender Generalsekretär des Völkerbundes,
1946 bis 50 Leiter des Amtes
für wirtschaftliche Planung. Monnet war auch enger Berater von Außenminister
Robert Schuman, der schon in der 40er Jahren die europäische Einigung im Visier
hat. Und er ist maßgeblich beteiligt am Schuman-Plan, der zur Errichtung der
Hohen Behörde Montanunion führt.1952 wird er ihr Vorsitzender. (Der britische
Staatssekretär im Kriegsministerium, Strachey, hat den Schuman-Plan übrigens
ein "plot" genannt, eine Verschwörung, und zwar des europäischen
Großkapitals.) 1955 gründet Monnet das "Aktionskomitee für die Vereinigten
Staaten von Europa".
Zu den Schlüsselfiguren der
US-Administration, die Monnet für die Etablierung der EU einspannt, zählen
neben John Foster Dulles auch John McCloy, bis 1948 Präsident der Weltbank,
dann US-Hochkommissar in Bonn und Harvard-Professor. (Später wurde McCloy
"special consultant" der Trilateralen Kommission - siehe unten) Die
Deutschen und sicher auch die Briten ahnten nicht, wie eng hinter den Kulissen
konspiriert wurde. Vor allem McCloy agierte geradezu als Interessenvertreter
Monnets – und umgekehrt.
Souveränitätsverlust
Souveränität ist, kurz
gesagt, die Unabhängigkeit vom Einfluss anderer Staaten. Monnets spielte den
mit der Integration untrennbar verbundenen Souveränitätsverlust herunter.
Slogan: Souveränität ist ein Begriff aus längst versunkener Vergangenheit, eine
überholte barocke Arabeske der Politik. Das Ziel war schon damals klar: Nur die
Vereinigten Staaten haben Anspruch auf Souveränität. Folge in der Gegenwart:
Die USA boykottieren den Internationalen Strafgerichtshof, führen ohne
UN-Mandat Angriffs-Krieg im Irak, scheren sich nicht um internationale
Vereinbarungen (Kyoto-Protokoll).
Die Rechnung ist voll
aufgegangen: Heute werden in der EU 80% der Gesetze in Brüssel beschlossen. Man
könnte die nationalen Parlamente zusperren und keiner würde es merken. (Beweis:
Als der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel monatelange über eine
neue Regierung verhandelte, die dann wieder die alte wurde, wurden Regierung
und Parlament als höchst überflüssig vorgeführt.) England und Frankreich haben
sich ihren Souveränitätsverzicht teuer abkaufen lassen. England verweigerte den
Euro und zahlt nicht einmal ein Drittel von Deutschland in den Brüsseler
Budgettopf ("Britenrabatt"), Frankreich weniger als die Hälfte von
Deutschland.
Hinter den Kulissen
Um diese schier unglaublichen
Vorgänge der mit dem Nato-Beitritt gekoppelten Osterweiterung der EU über die
Bühne zu bringen, wurden schon früh Gremien gegründet, die hinter den Kulissen
arbeiten und sich jeder demokratischer Kontrollen entziehen. Zu ihnen gehören
die Trilaterale Kommission und die "Bilderberger".
Die Trilaterale Kommission
wurde 1973 von David Rockefeller gegründet und ist ein "Beratungsgremium
auf hoher Ebene für globale Zusammenarbeit". David Rockefeller, aus der
"Dynastie" der Erdölmagnaten und Industriellen stammend, ist
Eigentümer der Chase Manhattan Bank und durch sie einer der Hauptaktionäre der
Federal Reserve Bank.
Die konspirative Vereinigung
zählt 100 Mitglieder aus den USA, Japan und der EU. Prominente Trilateralisten
waren die amerikanischen Präsidenten Carter, George Bush (der Vater des heute
amtierenden Präsidenten) und Clinton. Aber auch Otto Graf Lambsdorff führte
schon mal den Vorsitz. Nach dem irischen Nobelpreisträger Sean MacBride dient
die Trilaterale Kommission vor allem den Interessen der großen US-Banken. Ihr
Einfluss auf die Politik ist enorm.
Die "Bilderberger"
tragen ihren Namen nach dem ersten Treffen im holländischen Hotel de Bilderberg
Mai 1954, das unter dem Schutz von Prinz Bernhard der Niederlande stand. Sie
organisieren alljährlich zumindest eine Tagung und sind ein unter strengstem
Ausschluss der Öffentlichkeit operierender Lenkungsausschuss von USA und EU,
ein Kreis, in dem sich vor allem Großbankiers, Industrielle, Spitzen-Manager,
ausgewählte Journalisten, Militärs, Geheimdienstleute und führende Politiker
treffen. Fixteilnehmer ist stets auch der jeweilige Nato-Befehlshaber.
Bekannte deutsche
Bilderberger waren bzw. sind: Rainer Barzel, Ludwig Erhard, Walter
Leisler-Kiep, Gerhard Stoltenberg, Franz-Josef Strauß, Egon Bahr, Willy Brandt,
Helmut Schmidt, Axel Springer. Aber auch Giovanni Agnelli (Fiat), Marcus
Wallenberg, der skandinavische Multimilliardär, Prinz Philip, Prinz Charles (im
Protokoll immer ohne Namensnennung) Edmond de Rothschild, Henry Ford II, Henry
Kissinger oder George Bush (Vater) sind Mitglieder des konspirativen Kreises.
Und auch das kleine
Österreich darf nicht fehlen. Ex-Staatssekretär Peter Jankowitsch war der
Hauptverbindungsmann und werkte "in jenem Gremium, das die järhliche
Einladungsliste zusammenstellt". Georg Zimmer-Lehmann, früherer
CA-Direktor, nahm dieses Aufgabe vor Jankowitsch wahr. Auch Ex- Bundeskanzler
Franz Vranitzky und ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch waren ab und an mit von
der Partie.
Die "Bilderberger"
vertreten die Interessen des Kapitals unter amerikanischer Führung. Natürlich
ist David Rockefeller immer als Ehrengast willkommen. Der britische Autor Mike
Peters vertritt sogar die Auffassung, dass die Europäische Union von den
"Bilderbergern" konzipiert wurde. Wenn nicht konzipiert, dann sicher
gefördert – vor allem in den Jahren 1954 bis 57 – also von der Gründung der
"Bilderberger" 1954 bis zur Etablierung von EWG plus Euratom drei
Jahre später.
Alles in allem
Die EU ist eine Kreation der
USA. Grundidee ist die Schwächung der europäischen Staaten durch
Souveränitätsverlust, der Aufbau eines Vorfeldes gegen Osten. Das hat sich
schon in den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gezeigt. Die
Vereinigten Staaten übten massiven Druck aus, um die europäische Integration
durchzusetzen. Staatschefs wurden über den Tisch gezogen, die Öffentlichkeit
manipuliert.
Die USA sollten schließlich
als einziges souveränes Land übrigbleiben, das die Welt beherrscht. Das ist
weitgehend gelungen, wie wir heute sehen. Aber der Prozess ist nicht
unumkehrbar. Auch wenn es lange dauert. Wir sollten uns die verloren gegangene
Souveränität durch zähe und friedfertige Arbeit wieder zurückholen!
Vortrag bei der
Mitgliederversammlung von Chance 21: Klein ist fein
USA - NATO - EU: Die fatale
Dreieinigkeit. Die EU als Gründung im Interesse der USAi
Schwarzgrüner
Probelgalopp für den Ballhausplatz. Die Koalition von ÖVP und Grünen in
Oberösterreich
Österreichs Zukunft: Neutralität als
Friedenspolitik
HANDY-FIEBER:http://www.mediashop.at/022polit/202hings.htm
PARADIES oder WELTUNTERGANG:http://members.chello.at/leopartei/buch.pdf
***
Bild: virgil.at
Bild: amazon
Witzany Günther (1998) 287
Seiten
Zukunft Österreich. Eu-Anschluss und die Folgen Mit Beiträgen von Blau, Gorbach, Haiger, Hundertwasser, Jagschitz, Knoflacher, Kohr, Nenning, Riedl, Weish u.a.) Ein paar Jahre nach dem EU-Anschluss ziehen prominente Österreicherinnen und Österreicher Bilanz: Es geht uns schlechter und schlechter und die EU-Propagandisten haben die Bevölkerung verraten und verkauft. Das einzig seriöse EU-kritische Buch in Österreich. Ein Muss für EU-Skeptiker und -Kritiker Unipress Verlag Salzburg ISBN 3-85419-108-1 EUR 22.- |
|
|
|
|
|
|
Witzany Günther (Hg) (1993)
222 Seiten
Verraten und Verkauft. Das EG-LesebuchMit Beiträge von Blau, Gorbach, Haiger, Hundertwasser, Nenning, Kohr, Meissner-Blau, Weish u.a.) EU-Kritiker haben niedrige Einkommen, einen geringen Bildungsstand und argumentieren emotional und nationalistisch? Stimmt nicht. Österreichische Spitzenwissenschafter und Intellektuelle stellen sich gegen die EU-Propagandawalze der Bundesregierung vor dem EU-Anschluß. Unipress Verlag Salzburg ISBN 3-85419-110-3 EUR 22.- |
Langsam ist schön
|
|
|||||||||
|
|
Zur Ablehnung des
Fortschritts- und Größenwahns motivierte ihn dabei insbesondere auch die enge
Freundschaft mit Alternativnobelpreisträger Leopold Kohr. Diese Begegnung
machte den Philosophen zu einem überzeugten Anhänger von "small is
beautiful" und zum Technokratie-Kritiker. (Eine der letzten Arbeiten von
Leopold Kohr war übrigens das Vorwort zu Witzanys Abrechnung mit
technokratischen Ideologien in "Größenwahn, Geschwindigkeitsrausch,
Vereinigungsfieber. Texte zum Ende der Fortschrittsreligion")
|
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|||||||
|
Die Leopold-Kohr-Akademie
|
|
||||||||
|
|
Die enge Zusammenarbeit mit
Kohr und dessen Alters-Lieblingsprojekt im Nationalpark Hohe Tauern (TAURISKA
in Neukirchen am Großvenediger) war nicht nur eine wichtige Erfahrung im
Leben des originellen Denkers (Projekt: Alternativ-Technologie-Zentrum). Sie prädestiniert
Günther Witzany auch ganz besonders für seine Mitarbeit im wissenschaftlichen
Beirat der Leopold-Kohr-Akademie.
|
|
|
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen